Smartwand ist fertig

Das hat ja kaum gedauert. Nur 20 Monate. Das dritte Weihnachten mit einem Loch in eine Wand im Flur wollten wir dann doch nicht erleben.

Frau machte Druck: Das muss zu. Ich wollte nicht einfach wieder den alten Streichel-PC in das Loch hängen, ohne dass der auch funktioniert. Also war ich gezwungen alle Brocken, die schon seit Monaten oder Jahren hier rumflogen, endlich auch einmal einzubauen.

Ich war noch völlig davon gefrustet, dass die erste Netzwerkdose im Haus nicht funktionierte. Das war die, an die ich die neue alte Fritz!Box als Streaming-AP und einen der GL.iNet-Mango als Smart-AP anschließen wollte. Beide hatten keinen Connect. Ich hatte zwar einen ganz billigen Netzwerkscanner/LAN-Tester irgendwo rumfliegen, den ich noch nie benötigte. Die Frage war nur: Wo ist das Ding hin?

Frustrationstoleranz

Ach Mist, also bestellte ich einen neuen Netzwerkscanner. Diesmal etwas Besseres. Diese einfachen Dinger sind nur zum Testen von Patchkabeln brauchbar, denn man muss beide Geräte im Blick haben, um Fehler zu erkennen. Wie soll das gehen? Ich muss vom Dachgeschoss in den Keller und zurück rennen, nur um eine Messung zu machen. Im Fehlerfalle verbrenne ich also 1.500 kcal nur um eine Leitung zu fixen. Abgelehnt.

Ich riss das Paket der Postbotin aus den Händen und testete die Netzwerkdose. Kompletter Kurzschluss. Wie das? Ich schnitt großzügig Leitung ab, denn in der Wand befanden sich noch komfortable Reserven davon, und legt neu auf. Diesmal im Tageslicht. Komisch, wenn man es richtig macht, funktioniert es auch auf Anhieb.

Ich würde heute aber Keystone-Module kaufen. Das ist einfacher als Auflegen. Zu allem Überfluss sind diese Dosen auch noch billiger.

Neues Konzept

In der Realität erwies sich das WLAN im Haus als nicht so stabil, wie erhofft. Mit LinSSID scannte ich die Umgebung. Boar! Die neuen Vodafone-Kabelboxen der Nachbarn ballern wie blöde! Und vor allem auch noch quer über die Kanäle hinweg. Danke auch! Also musste ich meine Kanäle umsortieren. Zeit, das alles noch einmal zu überdenken und mir einen Plan zu machen:

So sollte es funktionieren.

Präzisionsarbeit

Ein privater AP musste noch in das Wohnzimmer.

Da ist eine leere Netzwerkdose neben dem Kamin. Ja, hinter der mit der Wand verschraubten Billy-Regalwand.

Super!

Dreißig Zentimeter über dem Boden sollte die sein. Und ungefähr … dort! Ich drückte den Schraubenzieher durch die Rückwand des Billy-Regals und … der Stich ins Leere! Treffer! Bisschen hin und her gedreht, um die Mitte exakt zu ertasten und zu markieren. Lochkreisbohrer angesetzt und … perfekt!

Die Netzwerkdose aufgelegt und mit der Rückwand in die Dose verschraubt. Sieht aus, als ob das so gehört.

Steckdosen benötige ich auch noch. Geschätzt, wo die sein könnten und wieder das gleiche Spiel mit dem kleinen Schraubenzieher. Nur eben vorsichtiger, denn Netzwerkdosen möchten einen nicht umbringen, wenn man mit einem leitenden Gegenstand darin herumstochert. Noch schnell alte Bilder auf dieser Website konsultiert:

Ah! Da sind zwei Unterputzdosen zu sehen. Direkt neben der Netzwerkdo… aha … typisch! Zutapeziert! Na, wurscht, die Dose sitzt ja schon. Und ich benötige nur zwei Löcher für die Steckdosen. Gesucht, gefunden und nicht ganz so schön ausgesägt.

Funzt alles? Alles funzt!

Der hübsch anzusehende Privat-AP hat seinen Platz gefunden, nun kann es im Flur weitergehen.

Dreckarbeit

Aber zuerst musste ich Dreck machen. Für die Accesspoint „Stream“ und „Smart“. Mit einem Cuttermesser ca. 2.000 Mal die angezeichneten Linien der Revisionsklappe nachgezogen, bis ich durch war.

Ja, die Rigipsplatten sind doppelt. Ist ein wenig Arbeit, vor allem, weil man nicht abrutschen und die Wand beschädigen will.

Die Tür ist aus massivem Plastik. Billig? Nein! Das schirmt die Accesspoints schlicht nicht ab!

Fleißarbeit

Alles ausgesaugt und schon konnte es an die immer noch lose herumliegenden Leitungen der IP-Kameras gehen. Die mussten auf ein Mini-Patchfeld mit acht Ports, das man an die Wand hängen kann. Allerdings waren die PiMF-Leitungen noch auf eine normale Netzwerkdose gelegt, die als Provisorium diente. Die mussten beschriftet und gelöst werden.

Ich fing aber erst einmal damit an, die Leitungen der Netzwerk-Kameras mit Fahnen zu beschriften. Die alten Markierungen hatte ich mit Edding direkt auf den Leitungen vorgenommen.

Dazu griff ich zu selbstklebenden Kabeletiketten. Richtig gutes Zeug ist das! Es lässt sich super beschriften und anbringen.

Super! Alles ordentlich beschriftet. LAN-Leitungen, Kamera-LANLeitungen, ein Koaxkabel, ein LAN-Kabel zur Türsprechanlage (die es immer noch nicht gibt, weil sie auf meinem Schreibtisch liegt)

Nun habe ich die Leitungen gebündelt und konfektioniert. Dann am Patchfeld befestigt und aufgelegt.

Einen Live-Test durchgeführt: Alles funktioniert auf Anhieb. Ich hatte schon Zweifel …

Eine Dreifachdose nach oben in das Abteil der Accesspoint gelegt – ein Glück hatte ich hinreichend Platz dafür beim Bau vorgesehen. Drei LAN-Leitungen hinzugefügt – natürlich auf der anderen Seite, übersprechen und so, gell?

Blau ist klar, das ist das blaue LAN der Firewall.

Die rechte graue Leitung geht über das Patchfeld direkt an die Cable-Fritte im Keller. Sieht man ja im o.a. Diagramm.
Die zweite Leitung geht an den Uplinkport des PoE-Switches, der die Kameras mit Strom und Netz versorgt.
Möglich, dass ich aber statt der PoE-Switches irgendwann mal einen PoE-NVR dort anschließe.

Schnell noch die Tür angeschliffen und die Miss Pompadour-Farbe (Beige mit Kaschmir) darüber gejaucht. Das Zeug ist ja wirklich krass deckend und zieht sich beim Trocknen glatt zusammen.

Tür eingehangen, Klappe zu, Fritte tot.

Gleiches Spiel mit der unteren Revisionsklappe, mit deren Hilfe ich die LAN-Leitungen in die Wand zog.

Aufräumarbeit

Kurze Schrauben die die doppelten Gipsplatten gedreht und daran das Patchfeld, einen Billo-Switch und den PoE-Switch gehangen. Die sind allesamt dafür vorgesehen.

In den Billo-Switch des Smart-Home kommt die Zentrale, der Streichel-PC und der Smart-AP hinter der oberen Tür. Die Netzteile und die Steckerleiste liegen auf einem der Querträger. Soweit ist die Smartwand fertig.

Das Loch kann endlich zu!  🙂
Richtig! Da war ja was! Der PC! Ich wollte größere Schrauben als das letzte Mal benutzen, also musste ich den Acrylglas-Rahmen des Rechners wieder mit der Bohrmaschine bearbeiten.

Ich nahm Maß … und … wieso … was zum …? Warum geht der PC unten nicht rein?

Boar! Da sind die Stehbolzen der rückwärtigen Abdeckung, die ich ohnehin entfernen musste.

Absägen? Nein!
Ich drückte den PC gegegen die Gipsplatte. Leichte Abdrücke sind zu sehen. Bohrmaschine frei!

Hmmm …. besser, als irgendwo treffe ich nicht richtig.

Alles ausgemessen, markiert, wieder gebohrt.

Haut nicht hin.

Ich muss die Bolzen mit Farbe markieren … was nimmt man da? Ich suchte. Frau schlug Ketchup vor. Hessi nimmt Ketchug!

Und siehe da! Es funktioniert!

Löcher an den roten Stellen gebohrt und den Rechner aufgehangen.

Fertig!

Smartwand

Nun gut, die Smartwand ist offiziell fertig eingerichtet. *freu* 🙂

Also … bis auf so ein paar Kleinigkeiten …

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