Lieferung der Videogegensprechanlage

Die Dahua Videogegensprechanlage wurde geliefert. Diesmal von einem echten Paketboten der Post (nicht DHL), der hoffentlich nach Tarif entlohnt wurde, und der auch ein echtes Unterschriftenpad dabei hatte – und nicht wie die armen Amazon-Sklaven (wenn überhaupt) ein privates Telefon. So weit, so gut.In dem Karton klapperte schon mal nichts herum. Laut Amazon-Rezension (hinter der ich einen Konkurrenten Dahuas vermute) soll man den ganzen Scheiß ja lose und ungeschützt zugesendet bekommen. Das war hier aber nicht der Fall. Alles wurde hochprofessionell verpackt.

Bisschen knapp vielleicht, aber da rumpelte nichts.

Die originale Box hat sogar einen Tragegriff. Ob die in irgendeinem Ladengeschäft angeboten wird? 🙂

Ta-Daaaa! Das sieht doch mal echt gut aus.

Da kann man nicht meckern: Auch die Einzelverpackungen sind… einfach perfekt.

Was haben wir bekommen?
Das Kit „VTK-VTO2000A-VTH1550CH(s)“
Irgendwo stand noch etwas von „Villa“, schätze, damit meinen die „Einfamilienhaus“. Folglich war auch „nur“ ein Außenstationswetterschutz für ein Modul mit dabei. Wollen wir noch einen Cardreader und/oder einen Fingerprintsensor nachrüsten, brauchen wir auch diesen „Mount“ mit Platz für zwei oder drei Module.

Unsere Anlage wurde im Juni 2019 hergestellt. Ist also noch nicht allzu alt. Habe aber noch nicht nach einem Firmwareupdate geschaut.

Und was ist das Ding eigentlich?
Das ist eine Videogegensprechanlage auf IP-Basis (normales Netzwerk, LAN)

Was ist der Vorteil gegenüber der üblichen 2-Draht-Technik (Klingeldraht?)
Man kann die Innenstation beliebig im Haus platzieren, wenn dort eine Steckdose und eine Netzwerkdose ist.
Hat man keine Netzwerkdose, kann man sicher auch einen WLAN-LAN-Adapter benutzen.
Gleiches gilt auch für die Außenstation. Das ist praktisch, wenn wir später mal eine „Torstation“ nachrüsten wollen. Die braucht nur noch Strom und einen LAN-WLAN-Adapter.
Weiterhin kann man auf dem Monitor der Anlage auch bis zu acht IP-Kameras anzeigen lassen. Sehr nett.

Was beinhaltet das Kit?
– die Außenstation mit Kamera (VTO)
– die Wetterschutzhülle/Befestigung („Mount“)
– der 7″-Monitor mit Touchfunktion (VTH)
– zwei Steckernetzteile mit langen Kabeln

Im Vergleich zu den Amazon-Rezensionen:
Es gibt keinen(!) PoE-Switch in dem Kit. (braucht man auch nicht)
Es gibt keinen(!) Türöffner in dem Kit. (sollte schon in der Tür vorhanden sein (bei uns gibt es aber noch keinen))

Wie schließe ich die Anlage an?
Steckernetzteile an die Außenstation und an den Monitor anschließen.
Beides direkt mit einem Netzwerkkabel (muss kein Crosskabel sein) oder über einen Switch verbinden.
An den Türöffner schließt man das Plus-Kabel des alten Netzteils an.
Das Massekabel des Netzteils kommt an den Anschluss COM.
An den NO-Anschluss kommt das Massekabel des Türöffners.
Falls es noch einen „Tür-offen“-Sensor gibt, kann man den ebenfalls anschließen
Fertig.

Innenstation:

Unten links: Netzwerk. In die Steckdose kommt ein mitgeliefertes Flachbandkabel. Daran kann man dann sogar noch sechs Alarm-Linien anschließen.

Außenstation:
Oberer Anschluss mit dem Stecker: Netzwerk, die Klemme darunter? Steht ja auf dem Schild.
Dieses runde Dingenskirchens: Die Verstellung der Kamera. Einen Schraubendreher hineinstecken und die Kamera so ausrichten, wie man sie haben möchte.

Der Monitor braucht zum ersten Boot sicher eine Minute. Nervig. Das Bild ist aber sehr gut, der Touch ist resistiv und fühlt sich ganz normal an und die Reaktionsgeschwindigkeit ohne Lags. Das hatte ich mir träger vorgestellt. Fühlt sich wie ein gutes Telefon an. Hatte neulich ein Tablet von Huawei in den Händen, dass mich mit seiner Trägheit fast wahnsinnig machte, die Dahua VTH schont aber meine Nerven. 🙂

Nett ist auch, dass die Außenstation einen Alarmsensor hat. Versucht jemand das VTO-Modul aus der Befestigung zu nehmen, um zum Beispiel den Türöffner von dort aus zu bedienen / zu brücken und die (nicht abgeschlossene) Tür zu öffnen. Das geht wohl bei fast jeder Außenstation, auch bei denen von namhaften deutschen Premium-Herstellen. Deswegen war ich ja in der Lage in eine Sidle-Außenstation einen RFID-Auslöser von TowiTek wirklich Plug&Play zu integrieren. Nur für das Protokoll: Das ist keine Sicherheitslücke! Die Versicherung zahlt sowieso nicht, wenn Ihr die Tür nicht abschließt, sondern nur zuzieht. Die gilt unabgeschlossen immer als „offen“.


Und die Verarbeitung?

Alles an der Anlage ist massiv verarbeitet, da gibt es nichts zu meckern. Das Standard-Zeug eines bekannten deutschen Herstellers ist aus billigsten Plastik, welches nach einigen Jahren schon in der Sonne vergilbt. Ja, okay, ich finde, dass der Klingelknopf etwas gegen die Edelstahlfronten (fingerabdruckgefährdet!) abstinkt. Er ist aus Plastik, pfui!

Die Außenstation mit Mikrofon, Kamera-Kuppel, LED-Licht, Lautsprecher, Klingelschild (weiß beleuchtet, aktiviert durch Näherungssensor) und den erwähnten Klingelknopf.

Der fühlt sich seltsam an. Irgendwie weich und hart zugleich. Als ob er mit Softtouch-Lack lackiert wäre, sind aber nur Riffel.

Weder auf der Außen- noch auf der Innenstation steht für den Besucher sichtbar ein Name. Nice.

Ist der Monitor ersteinmal gebootet, tippt man ihn an, um ihn aufzuwecken. Er tut dies auch ohne Verzögerung.

Bild sieht hier nicht so toll aus, da die Schutzfolie noch drauf ist.

Alle Menüs sind bereits im Auslieferungszustand auf Deutsch eingestellt.

Wer ist Dahua?
Ein OEM, ein „Originalhersteller“. Das sind Firmen, die für andere produzieren, die das dann mit ihrem eigenen Label versehen. NMB ist so ein OEM zum Beispiel, und die machen nun wirklich hervorragende Produkte in allen möglichen Bereichen. Bei Dahua ist es wohl genauso. Außerdem vertreiben die unter dem eigenen Namen auch noch allerlei Sicherheitstechnik. Alles kein billiger Mist, wie es aussieht.

Ist das Ding wirklich PoE-kompatibel?
Selbstverständlich. Nicht. *seufz* Die nutzen nur 24 statt den üblichen 48 Volt und haben zudem die spannungführenden Adern vertauscht. Schliesst man das Teil an einen echten PoE-Switch an, wird es wohl gegrillt. Clever. Echt clever. Aber das erklärt das Fehlen des PoE-Switches (VTNS1060A). Auf das Ding sollte man wirklich besser verzichten und auch die einzelnen Dahua-Komponenten keinesfalls an einen echten PoE-Switch anschließen. Ja, der sollte eigentlich vor der Spannungsversorgung das Endgerät auf Tauglichkeit überprüfen, aber man sollte sein Glück nicht herausfordern. Ist ja auch egal.

Ist das mit der Goliath-Anlage zu vergleichen?
Dahua ist der OEM, wie angedeutet. Für die Goliath-Anlage zahlt man mehr, bekommt aber auch je nach Paket auch mehr Krempel – und natürlich einen Service. Bei dem Dahua-Kram ist man vermutlich auf sich gestellt. Aber bisher ist das Ding ja nun wirklich keine Raketentechnik.

Und was ist mit Service?
Muhahaha! Serwas? Vergiss es. Der Versender war „Kom Trade“. Ich habe direkt bei denen angerufen, weil ich fragen wollte, ob da kein PoE-Switch im Paket sein sollte, wie man bei Amazon in den Rezensionen lesen konnte. Ich darf zitieren? „Ähm… wir verkaufen die Anlagen nur, wir wissen gar nicht, was in den Paket drin ist.“ Ah… ja… Aber wie gesagt: Das Ding entspricht fast allen Standards. Nur die Kommunikation mit den Fritzfons soll nicht ganz funktionieren. Egal.

Wie werde ich das Zeug alles vernetzen?
Ich werde für  die Medienwand wohl einen 8-Port PoE-Switch mit 4 PoE-Port kaufen. Vielleicht den TP-Link TL-SG108PE? Der versorgt die vier Außenkameras mit Strom. Die anderen Ports sind der Uplink in den Keller, der Medien-PC, der Raspi und der Dahua-Monitor. Die Außenstation bekommt ein extra Kabel von der Tür in den Keller zum Patchfeld. Warum nicht alles in den Keller? Weil dort der Sturz langsam echt zu perforiert ist. Außerdem ist der Platz in meinem „natürlichen Kabelkanal“ neben der Smartwand langsam aufgebraucht. Schade eigentlich, wäre übersichtlicher. In der Smartwand sind zwei Cat 7a-Kabel. Eines ist eben der besagte Uplink und das andere kommt an die Fritzbox, für die ich noch ein Coax-Kabel ziehen muss. Hmmm… oder kommt die Fritzbox in den Windfang? Wäre deutlich einfacher.

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