Irgendwas ist immer! Es war so weit: Ich blieb mit dem Twizy und leerer Batterie liegen. Mein Dank geht an Google Maps, das mich wieder Umwege fahren ließ.
Reisegrund
Auf dem Campingplatz wurde das Wasser abgestellt und letztes Mal vergaß ich, die „Tür“ des Vorzeltes zu schließen. Dort ist es immer stürmisch. Was wohl wieder mit dem Zelt passiert ist?
Reichweite
Vorgestern hatte ich eine reale Reichweite von fast 58 Kilometern gehabt, bis ich liegen geblieben bin. Licht war an, Scheibenheizung meistens eingeschaltet. Auf dieser Strecke fuhr ich meistens bergab. Insgesamt 213 Höhenmeter.
Google Maps ist Mist!
Ich bin auf die Rückfahrt gespannt. Die wird aber kürzer, denn ich war auf der Hinfahrt müde, es dunkel und ich vertraute Google Maps. Ich wähnte mich auf der Seligenstädter Straße zwischen Babenhausen und Zellhausen, war aber auf der B26 Richtung Stockstadt. Auf der B469 realisierte ich, wo ich mich befand und bekam schreiend einen Nervenzusammenbruch im Auto. Google ist dämlich, dämlich, dämlich!
Gegentest: In der Gegend um Aschaffenburg dreht Google absolut am Rad. Eben will ich die Route zwischen zwei Orten, die Luftlinie 1.000 Meter auseinander liegen berechnen, da erstellt er wirre Umwege, statt die direkte Straße zu nehmen, an der beide Orte liegen.
Wenigstens war es diesmal kein Umweg von 20 km, sondern von „nur“ neun Kilometern, da meine Beschwerde bei Google Maps wohl wirklich etwas bewirkte, denn die Route wird nun etwas kürzer, aber immer noch zu lang berechnet.
Ich strandete exakt 1.200 Meter vor meinem Ziel. Mit jaulendem Getriebe rollte ich noch bis auf den ersten Parkplatz der Freiwilligen Feuerwehr Karlstein und lief mit meinem Gepäck die letzte Strecke zum Campingplatz.
Dort wollte ich hin, weil das Wasser abgestellt wurde und ich letztes Mal vergessen hatte, die „Tür“ vom Vorzelt zu schließen. Es kam, wie es kommen musste, denn irgendwas ist immer. #irgendwasistimmer
Das Vorzelt wurde durch den Wind halb ausgerissen. Eine Laterne ist zu Bruch gegangen und auch sonst flog vieles im Zelt herum. Zur Erinnerung, das ist ein Reisevorzelt, wir sind keine Dauercamper!
Ich schloss das Vorzelt wieder und stellte die weg geflogene Mittelstange wieder auf. Noch ein wenig aufräumen und das wird wieder.
Am Sonntagmorgen rief ich bei der Freiwilligen Feuerwehr an. Ja, sie hatten das Auto schon gesehen. Sie seien noch etwas vor Ort, weil sie Bürokram machen müssen. Ob man denn an das Ladekabel käme, dann würden sie ihn schon einmal an die Steckdose hängen, dann könnte ich ja gleich los. Sie hätten selbst einen Zoe als Dienstwagen.
Wow! Fullservice von der Freiwilligen Feuerwehr! Ich machte mich auf den Weg.
Tatsächlich war der Twizy in den zehn Minuten bereits zu 10 Prozent geladen, als ich ankam. Er hing an einer langen Verlängerungsschnur, die durch das Bürofenster gelegt wurde. Das ist echter Einsatz! Ich spendete der Feuerwehr 20 Euro, weil sie so nett und hilfsbereit waren.
Zusammen mit dem Blitzer in Babenhausen – ich fuhr 43 statt 30 km/h – war das die bisher teuerste Fahrt zum Campingplatz. :-(
Ich klebte noch eine Push-LED-Lampe aus dem Action-Markt in den Twizy und testete die am Abend. Ja, ist hell. Dreierpack ohne Batterien: 3 Euro, IIRC.
Warum habe ich unterwegs nicht geladen?
Als ich realisierte, dass diese Nummer vermutlich nicht hinhauen würde, suchte ich verzweifelt eine Lademöglichkeit auf dem Weg. Eine Ladesäule wollte ich nicht riskieren, denn nachher würde das Laden mit dem Adapter vielleicht nicht funktionieren?
Eine der letzten offenen Tankstellen lag auf dem Weg. Dort fragte ich, aber der arme Tankwart meinte nur, dass ihnen alle Außensteckdosen abmontiert wurden, weil… Benzin und so, gell? Man kann es echt übertreiben!
Aber Elektroautos brennen in den Köpfen der Boomer immer ab, ist klar!
Rückfahrt
Mittags brach ich zur Rückfahrt auf. Wieder über die Fähre.
Seligenstadt war in Sicht!
Aber: Die Fähre macht Mittag! Kein Scheiss! Also hatte ich die Wahl den riesigen Schleif über die Autobahn zu fahren oder 45 Minuten zu warten.
Ich fuhr los.
In Roßdorf müsste ich sowieso halten, denn die 200 Höhenmeter auf der Rückfahrt lassen sich nicht wegdiskutieren.
Vor dem Aldi kam ich mit 12 Restkilometern an:
Das entsprach noch 21 % Restladung.
Als ich vom Einkauf im Aldi zurückkam, stand so ein sinnfreier Kompakt-SUV von Audi neben mir.
Wozu sind die gut?
Können nichts im Gelände.
Können nichts ziehen.
Platz bieten die auch nicht.
Da kann ich ja gleich Golf fahren.
„Vier Nullen auf dem Kühler und die fünfte Null sitzt hinter dem Lenkrad.“
„Wenn ich einen Audi vor der Tür stehen sehen will, rufe ich mir einen Versicherungsvertreter.“
Na ja, Ihr kennt das ja.
Lustig sah es alle Male aus, möchte ich Euch nicht vorenthalten. Was ist an so einer Karre nachhaltig oder umweltfreundlich?
Ja, ja, schon gut, ich weiß: Deutsche Marken werden zu über 95 % nur von Firmen gekauft und müssen maximal die ersten drei Leasingjahre ohne nennenswerte Defekte überstehen.
Danach werden die an Privatkäufer oder ins Ausland verkauft. Per se sind die nicht umweltschonend.
Mittlerweile waren 43 % geladen. Ich wartete noch auf 50 %, denn dann konnte ich befreiter Strom geben. Es gibt noch einige steile Anstiege auf der Strecke.
Zu Hause kam ich mit 2 km Restreichweite an. Punktlandung.