Bodenbeläge? Schrecklich!

Die Geschichte der Bodenbeläge ist voller Leid und Elend.
Was soll man nehmen?
Im Erdgeschoss muss der Boden robust und Wasserfest sein.
Also Kork, Fliesen, Vinyl, Linoleum oder Epoxyharz?
Er muss für die Fußbodenheizung optimal wärmeleitend sein.
Also verklebter Kork, Fliesen, Linoleum, Epoxy oder verklebtes Vinyl?

Er sollte angenehm beim Gehen sein.
Also Teppich, Linoleum oder Kork.

Am Ende läuft also alles auf Kork hinaus?
Nein, denn die 1980er haben angerufen und wollten uns im Zuge des Korkausbringens auch gleich noch ihre alten Kiefermöbel verkaufen. Voll knorke von denen. Das fetzt aber nicht und ist nicht einmal ätzend.

Gut, dann Linoleum?
Aaaalter! Das Zeug ist mit der extrem aufwendigen Verlegung sehr, sehr teuer. Der Boden muss perfekt plan und sauber sein, ein winziges Krümelchen und man hat ne Beule im Belag. Ausserdem riecht es seltsam nach alter Oma, auch wenn (oder gerade weil) dort nur natürliche Inhaltsstoffe enthalten sind.

Vinyl oder Kork?

 

Kork oder Vinyl? Rechts oben, das „Holzparkett“ ist in Wirklichkeit auch Kork.
Korklaminat ist ein komplettes No-Go. Besteht doch zu 90 % aus billigstem Pressspan.
Und lackiert? Sieht es auch nicht besser aus.

 

Ist eigentlich ganz geil und recht preiswert. Aber die enthaltenen Schadstoffe? Die erfährt man hoffentlich beim Hersteller.

 

Hier Kombinationen getestet.
BTW: Für eine Fußbodenheizung ist schwimmendes Holzparkett völlig ungeeignet, auch wenn die Hersteller das Gegenteil versprechen. Macht einfach selber des Test mit einer Herdplatte. Die absolut unterste(!) Stufe des Herdes einstellen (die Fußbodenheizung wird so ca. 38 Grad warm) und testen, wie lange es dauert, bis man Wärme spürt – und wie lange es dauert, bis die Oberfläche des Belages wieder kalt wird. Eine Fußbodenheizung ist sowieso träge wie die Sau, da muss man nicht noch einen isolierenden Belag darauf legen.

Bei einem Arzt gesehen: Epoxydharzboden. Die meinten, dass sie die ersten Jahre damit völlig unglücklich gewesen wären, weil er so empfindlich gewesen sei. Jetzt ist er wohl gleichmäßig abge(be-)nutzt.

So, das ist es aber zu Ende!
Wir kauften rektifizierte Fliesen (die grauen) für das Erdgeschoss. Rektifiziert bedeutet, dass die Fliesen nach der Herstellung exakt auf Maß geschnitten werden, sodass man möglichst kleine Fugen hat. Gerade im Erdgeschoss und in der Küche würde man sonst mit helleren Fugen niemals glücklich werden. Einige Verkäufer erzählen was vom imprägnierte Epoxid-Fugen-Pferd, aber das ist sehr teuer und nach einiger Zeit sind die Fugen dann wieder schwarz. Kein Mensch putzt jeden zweiten Tag seine Fugen mit Domestos oder ähnlichem. Mal abgesehen vom Aufwand, wäre die Fuge bald einfach weggeschrubt.

Die hellen länglichen Holzfliesen kommen in das Wohnzimmer. In der Realität sehen die zurückhaltend aus. Im Bad kommen ebenfalls Holzfliesen zum Einsatz, aber dort dunklere, lebendigere in einem eher klassischen Fliesenformat.
Aktuell liegen ca. 1,1 Tonnen Fliesen bei uns in der Garage.

Profi-Tipp: Egal was Euch die Verkäufer erzählen, lasst Euch das Zeug liefern und mietet Euch keinen 3,5 Tonner im Baumarkt. Das Mieten kostet Geld und das hin- und herfahren kostet Zeit. Am Ende steht der Mist dann sowieso an der Bordsteinkante. Entweder auf Paletten oder im Bus. Ins Haus tragen müsst Ihr es dann sowieso noch.

Profi-Tipp unter Männern: Auf Durchzug schalten. Sich beim Thema Dekor komplett raushalten und nur die rein technischen Aspekte thematisieren. Danach für Monate bedeckt halten, bis Frau™ eine Entscheidung getroffen hat. Ist sie halbwegs logisch veranlagt, werden es sowieso Fliesen.

 

Über den Autor

Hessi

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

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