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Beim Montieren der Gardinenstangen ärgerte ich mich darüber, dass diese scheinbar für nur für die ideale Wand geeignet sind. „Warum gibt es keine Distanzscheiben und Stangenverbinder?“, fragte ich meine Frau.
Irgendwie musste ich in dem Moment verdrängt haben, dass ich doch einen 3D-Drucker besitze. Also habe ich da flugs etwas vorbereitet und ausgedruckt.
Warum nicht kaufen?
Es gibt tatsächlich Gardinenstangenverbinder für 28 mm Gardinenstangen! Die kosten pro Stück 4,95 EUR.
Verlängerungen konnte ich keine finden, vermutlich wird davon ausgegangen, dass man die Haltestangen ein Stück aus der Halterung herauszieht. Je weiter man das aber tut, desto weiter wird die Gardinenstange an dieser Stelle herunterhängen und desto höher muss das Bohrloch gesetzt werden.
Dadurch kann man aber weder die Auflagefläche erhöhen (Kippmoment reduzieren) noch Probleme mit dem Dübel verhindern.
Distanzstücke
Groß
Einmal ein großes Distanzstück, denn die Halterungen der Gardinenstangen neigen zum traurigen nach unten hängen. Die große Auflagefläche und der Steg sollen dies verhindern. Ein großes Loch in Mitte verhindert ein Kippeln, falls der Dübel ein wenig aus der Wand heraussteht.
Das kann passieren, wenn man auf einen Stahlträger oder eine Armierung trifft. Klar, man könnte den Dübel etwas kürzen, aber der Putz über dem Betonträger ist bei uns sehr sandig. Ich feuchtete ihn an, sprühte also Wasser in das Bohrloch, presste Bohrlochkiller hinterher und schob den Dübel rein. Danach stand es über und ich wollte die ganze Sauerei nicht wieder von vorne beginnen.
Das Loch in meinem Modell sorgt hier für Abhilfe. Die Last trägt der Halter aus Holz und nicht das Material in meinem Distanzstück um das Loch herum.
Klein
Die kleine Verlängerung ist für Wände ohne Unebenheiten. Sie fällt nicht auf und verlängert den Halter nur um 5 mm, was nicht weiter auffallen sollte, auch wenn man sie nur als Dübel-Optimierer benötigt.
Verlängerung
Ich benötigte die nicht, um die Gardinenstangen in eine Flucht zu bekommen, aber vielleicht jemand anderes?
Gardinenstangenverbinder
In der Realität stoßen die Gardinenstangen nicht perfekt aneinander, das ist schlicht unmöglich. Dauernd bleiben die Gardinenschlaufen an der Kante hängen und im schlimmsten Fall sieht man den Versatz sogar.
Ja, dabei muss ein Gardinenstangenhalter mehr Last aufnehmen, als der andere. Und ja, durch den Druck in Schichten kann der Verbinder nicht endlos Lasten abfangen, bevor er bricht. Ich kann nur sagen, dass er unsere Gardinenstangen, die locker 5 mm Versatz hatten, bisher perfekt justiert und immer noch hält. Die Schlaufen rutschen auch über die Verlängerung ohne zu hakeln.
Schiebeverbinder
Der Schiebeverbinder hat keinen Zwischenboden. Gut bei engen Installationen, aber er kann auch verrutschen.
Starrer Verbinder
Der starre Verbinder hat einen Zwischenboden, er sitzt perfekt in der Mitte der Stangen und kann nicht verrutschen.
Montage
Funktioniert das auch? Natürlich!
Endlich hängt dieser Gardinenstangenhalter nicht mehr durch und stört die Gesamtlinie. Nun ist alles perfekt in einer Linie. Wenn jetzt die Decke noch gerade wäre, wäre es unerträglich perfekt.
Vorher machten mich die Versätze wirklich wahnsinnig. Der verdammte Bohrer muss ja nur abrutschen, sobald er auf den Beton trifft und schon ist das Bohrloch hinüber und die angezeichnete Flucht stimmt nicht mehr.
Druckkosten
Mein Qidi benötigt während des Drucks zwischen 60 und 90 Watt. Für ein Komplettset benötigte er 3:06 Stunden. Das sind 7 Cent an Stromkosten.
63 Gramm Filament schlagen mit 63 Cent zu Buche.
Gesamtkosten für die Teile aus diesem Artikel: 70 Cent
Ersparnis
5 Verlängerungen und 6 Verbinder benötigen wir für unsere Gardinenstangen. Hochgegriffen sind das 20 Cent Druckkosten.
Zwei Gardinenstangenverbinder kosten 9,90 EUR und die Verlängerungen sind unbezahlbar, weil es sie nicht gibt.
Die Ersparnis beträgt für uns folglich: 29 EUR
Fazit
3D-Drucker sind heute keine Geräte mehr, an denen man basteln muss. Im Gegenteil: wer anfängt, an seinem Drucker zu basteln, weil er ihn unbedingt „optimieren“ will, wird die Zuverlässigkeit des Gerätes nicht erhöhen. Die Foren sind voll von diesen Geschichten.
Auspacken, ggf. zusammenbauen und drucken, ist also heute angesagt.
STL? STL? STL?
Bitte, danke, gern geschehen: STL!
Hallo Hessi,
nur so beim Durchstöbern drauf gekommen. Du ärgerst Dich über einen abrutschenden Bohrer, der dann das Bohrloch und die Montage ruiniert.
Da gibt es eine ziemlich einfache Abhilfe. Nimm ein Holzbrettchen, und bohre nahe an einem Ende ein Loch mit Durchmesser des Dübellochbohrers senkrecht rein.
Das Loch zeichnest du an der Wand an. Auf den im der Bohre eingespannten Steinbohrer steckst du das Brettchen, drückst die Bohrerspitze an die Markierung, drückst dann das Brettchen an die Wand und bohrst. So kann der Bohrer sich nicht eine weichere Stelle suchen oder abrutschen, weil er durch das Brettchen geführt wird. Na ja, meistens jedenfalls.
Manche Leute kleben gleich noch einen alten Briefumschlag mit Malerkreppband unters Bohrloch, da fällt dann das Bohrmehl rein.
Guter Tipp! Danke!