Von einem, der auszog, eine Garage für einen Wohnwagen zu bauen. Teil 2: Tragschichten und Bordsteine. Eine sorgfältig ausgeführte und verdichtete Tragschicht ist äußerst wichtig. Dies ist kein Vorgarten, dies ist die Zufahrt zu einer Caravangarage, bei der schon mal ein Gewicht bis zu einer Tonne auf der Größe eine Handfläche lasten können. Die Kräfte müssen auch von soliden Randsteinen aufgefangen werden – und die bekommt man nicht im Baumarkt um die Ecke.
Garagenbau Teil 1: Planung, Genehmigung und Vermessung
Garagenbau Teil 2: Tragschichten und Bordsteine
Garagenbau Teil 3: Schalung und VerdichtungGaragenbau Teil 4: Bodenplatte betonieren
Garagenbau Teil 4: Bodenplatte betonieren
Garagenbau Teil 5: Verlegeplan ausarbeiten
Garagenbau Teil 6: Pflasterarbeiten
Garagenbau Teil 7: Die Garage an sich
Teil 2: Tragschichten und Bordsteine
ACHTUNG:
Ich hafte nicht für Schäden, die Ihr beim Nachmachen dieser Arbeiten anrichtet. Irrtümer sind ausdrücklich vorbehalten.
Wenn Euch irgendwas abfackelt, explodiert, auf die Füße fällt, zusammenbricht und Euch unter sich begräbt, Ihr eine gefackelt bekommt, irgendjemand in Eure ungesicherte Baugrube fällt, oder Ihr Euch einen Fingernagel abbrecht: Ich bin nicht schuld! Ich sage nicht: „Macht es genau so!“, ich sage nur: Ich habe es so gemacht. Jeder muss selber wissen, was er da tut. Macht Euch vorher über Bau- und Ausführungsvorschriften schlau und fragt den Lieferanten der Garage nach den Vorgaben für die Bodenplatte.
Wieviel Kubikmeter Material Ihr benötigt, müsst Ihr selber ermitteln. Die Regel schreibt vor, dass die Tragschicht 8 bis 10 cm stark sein muss. Bei mir war sie zwangsweise etwas dicker, da ich bis auf den gewachsenen Boden ausheben wollte und dann natürlich am Ende auf eine Bodenplatten- und Zufahrtshöhe kommen musste, die es ermöglicht, dass das Wasser zur Strasse hin abfliessen kann (min. 2cm Gefälle pro Meter).
(Berge von Betonbruch)
(LKW-Spuren)
Der LKW mit den 10 Kubikmetern Betonrecycling ist gekommen. Meine provisorische Erdaufschüttung zur Stützung des Bordsteines hat gehalten. Puh!
Jetzt kann ich die Grube vorne ausschachten. Ich hatte ja nicht vor, die 10 Kubik Tragschicht nach hinten zu verteilen, weil kein LKW mehr auf das Grundstück kommt, wenn es einen halben Meter am Bordstein nach unten geht. Über die kleine Kante zwischen „Rasen“ und Grube kam das Allradmonster aber gut drüber.
Wie gesagt: Der Boden ist dermassen fest, dass er auch den der Kante kaum nachgegeben hat. Die Spuren vorne sind von meiner o.a. Sicherheits-Aufschüttung.
Mal schauen, ob ein Teil davon auch noch für die Zufahrt reichen könnte. Ist doch mehr Volumen als die Faustformel sagt.
(Gräben)
Den Aushub für die Zufahrt erledigt. Wah! Den Hügel haben wir nur mit einer Schaufel und einem Spaten bewegt? Die Hacke war auch dringend nötig. Nur mit einem Spaten war kein Durchkommen.
Vorne noch ein Absperrband gespannt, damit da niemand reinfällt.
(Betonrecycleing)
Das muss noch alles verteilt werden *grusel*
(Randsteine)
(Steinmanufaktur) :-)
Jetzt kommen die Gräben für die Bordsteine dran. Die Steine bekommt man nicht im normalen Baumarkt, die gibt es in der Größe nur im Fachmarkt.
Die Rückenstütze des Kantsteins der Straße muss natürlich an den Stellen weg, an denen meine Bordsteine darauf treffen.
(Hämmerchen)
Mit der Hacke und einem Haushaltshammer (ging super, da der Beton eher spröde ist) die Rückenstütze abgeschlagen. Da muss jetzt der Randstein rein.
(Schwebender Grenzstein)
Graben für den Bordstein, der auf einem Frostschutz in einem dünnen Betonbett stehen wird.
(Gräben)
Die beiden Gräben sind soweit fertig und nicht ganz im Wasser. Die Bordsteine haben ja eine Neigung von einem Zentimeter pro Meter zur Strasse hin.
Dumm: Die Grundstücke sind von der Strasse aus recht deutlich abfallend. Da muss ich mit Rückenstützen aus Erde auf der rechten Seite des Frostschutzes der Betonplatte arbeiten. Ist ja das Grundstück des Nachbarn, das kann ich ja schlecht bis oben hin betonieren, wer weiss, was der da bauen will?
Ich habe ja schon beobachtet, wie die Bordsteine bei den Nachbarn (Fachfirmen!) nach einigen Jahren nachgegeben haben, weil die nur winzige Rückenstützen anbrachten und die Erde nicht auffüllten.
(Erster Randstein)
Der erste Stein ist gesetzt! Das ist quasi der wichtigste. Der sollte wirklich absolut gerade in jeder Hinsicht stehen. Natürlich mit dem besagten Gefälle. Die Maurerschnur liegt da gerade daneben. Diese hat bei mir die Neigung und die Flucht angezeigt. Die Schnur darf niemals das Werkstück berühren, sonst würde es zwangsläufig schräg stehen! Immer ein paas Millimeter Abstand einhalten!
(Sitzt)
Hier kann man erhanen, dass der Kantstein nicht im rechten Winkel zur Straße steht und ein Gefälle aufweist. Den so hinzustellen ist aber nicht schwerer, als wenn er gerade stehen müsste. Man darf sich eh nie auf das verlassen, was jemand vor einem gebaut hat. Immer selber messer!
(Zweiter Randstein)
Da sieht man noch den Grenzstein für die Ecke des Nachbardrundstückes. Der musste natürlich für den dritten Randstein raus. Diese Grenzsteine sind mit einer Art Spreizklammer im Boden verankert. Durch den Einsatz der Spitzacke gab er aber auf.
Einen Grenzstein entfernen? Darf man das? Ja, klar, sonst könnte ich ja nicht bauen. Der Grenzstein hat mir ja auch meine Grenze angezeigt. Wie zu erwarten waren aber auch da ein paar Zentimeter ungenauigkeit dabei. Der Baulaser führte von der Markierung auf dem Bordstein bis zur hinteren linken Ecke der geplanten Bodenplatte (die durch die bereits erfolgte Babauung feststand) natürlich nicht genau über den Grenzstein. Sei es drum. Hauptsache ich halte die vorgegebene Flucht ein, damit die später vom Nachbarn gebaute Garage nicht schräg steht.
(Dritter Randstein)
Bis dahin ist alles super. Auf der Richtschnur lehnt nur etwas, deswegen ist die gerade schief.
Die Flucht der Steine aber nicht nur mit der Richtschnur kontrollieren. Auch mit einer langen Wasserwaage als gerade Latte kann man sehr gut die Höhe und die seitliche Flucht einhalten
(Vierter Randstein)
So! Soweit ist die rechte Seite fertig!
Bei hohen Temperaturen den Beton noch einige Tage wässern, so bekommt er keine Risse. Er würde sonst zu schnell trocknen.
Die Stellplätze sind links 11,98 und rechts 12,37 Meter lang! Genau! Es gibt diese Steine nur in 1m Länge! Ich werde tatsächlich also einen Stein selber giessen müssen. Ich leihe doch keine Diamantsäge und habe dann Probleme, 63cm Betonstein zu entsorgen. Hmmm, den könnte ich auch mit einstampfen…? Ach neee, keine Experimente.
(Aufgeschüttete Rückenstürze)
(Linke Seite ist fertig!)
Vorne und hinten mit Betonrecycleing aufgefüllt. Ausgegrabene Erde ist mir einfach zu weich dafür.
Auf der zweiten Seite das gleiche Spiel noch einmal:
(Erster Stein)
(Betonbett auf Drainageschicht)
(Fuge gelassen)
An den Fugen habe ich das Betonbett wieder etwas ausgegraben, denn beim Ausrichten können Beton oder kleine Steinchen zwischen die Bordsteine kommen. Die sollen ja plan sitzen und nicht so wie an der Straße aussehen. Seht Euch mal an, wie die öffentlichen Gehwege gepflastert sind. Ja, ja, solche übertriebene Akkuratheit zahlt ja niemant. Schon klar.
(If I had a Gummihammer!)
Da ging er hin, mein geliebter Gummihammer. Nichts hält mehr heutzutage.
(Schalung kommt von „können“?)
Kommen wir zum Endstück. 37cm, die gegossen werden müssen. *sic* Ja, man ahnt es bereits an meiner „akkuraten“ Verschalung… das wird nichts!
(Abgenagt)
Okay, verdichtet ist das Ding ganz leidlich, aber… es wird zum Ende hin breiter. Und sieht oben irgendwie… kacke aus. Das passiert, wenn man Reste nimmt, statt eine Verschalung exakt anzufertigen.
Öh… jaaaa… nochmal!
(Warum nicht gleich so?)
Komisch. Macht man es richtig, dann wird das auch was. Hmmm, Betonmörtel hat zwar keinen Zuschlag, aber ob der auch so haltbar ist? Am alten Stein hatte ich aber Steinchen im Finish. Gefiel mir nicht.
Hier habe ich bereits die Oberfläche abgerieben, damit sie möglichst glatt wird.
Ach ja: Binsenweisheit: zwischen drin und am Ende: Verdichten, verdichten, verdichten!
(Gebrochene Kanten)
Als der Beton etwas angezogen hatte, zog ich die Kanten nach. Ist einfacher, als nachher die Kanten zu brechen.
(Randsteine accomplished)
Ja, das ist ein altes Bild mit der verunglückten Verschalung.
Tja, soweit ist dann die Einfassung des Stellplatzes fertig!
Hurra! :-D
Als nächstes kommt die Verschalung der Betonplatte dran.