Warum unbedingt ein Loch im Dach? Also… ein Sonnendach? Eine Klima ist prima, aber ich gestehe, dass ich auf verglaste Dächer stehe. Das gibt so ein angenehmes Licht im Auto. :) Klar, ein ausstellbares Dach hat auch noch andere Vorteile: Nicht zuletzt im Winter bekommt man die feuchte Luft im Zusammenspiel mit der Luft-entfeuchtenden Klimaanlage rasch aus dem Fahrzeug.
Haftungsausschluss
ACHTUNG! NICHT NACHMACHEN!
- Dies ist keine Anleitung!
- Der Artikel dient der persönlichen Dokumentation!
- Dieser Artikel soll nicht die beiliegenden Anleitungen, Einbauhinweise oder Installationsanleitungen ersetzen!
- Dieser Artikel soll einen groben Überblick über die anfallenden Arbeiten ermöglichen.
- Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Korrektheit.
- Hier beschreibe ich, wie ich diese Arbeiten als Laie erledigt habe – nicht, wie man sie korrekt oder nach handwerklichen Standards, Vorschriften oder Gesetzen erledigt.
- Ich lehne jede Verantwortung, Haftung und Gewährleistung ab. Jeder muss selbst wissen, was er macht.
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- Die beschriebenen Tätigkeiten sind in der Folge rein akademischer Natur.
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Die Anleitung ist für die großen Dächer von Renault, die mit dem Kurbelantrieb, geschrieben worden. Es gibt noch kleineren Versionen mit einem Hebelaussteller. Um genau zu sein: Diese Variante ist weitaus öfter zu finden. Bis auf die Abmessungen sollte der Einbau aber analog erfolgen.
Ich habe die, die man hinter dem elektrischen Dach im Handbuch erkennen kann.
Werkzeug:
– Stichsäge (Metallsägeblatt für Kurven)
– Bohrmaschine (mit Metallbohrern)
– Nietzange
– Alunieten
– Kunststoffreiniger und Glasreiniger
– Silikonentferner
– scharfes, kleines Messer
– Silikon für den Außenbereich
– Kartuschenpresse
– Slotblech von einem PC-Gehäuse
– Haushaltsleiter
– Folie (Müllsack, o.ä.)
– Kreppband
– Gaffertape (Panzerband, o.ä.)
– ggf. Montagestütze
– ggf. hitzefesten Klebstoff
– ggf. nicht lösbaren Sprühkleber
Zeit:
Je nach Geschick. Pro Dach rund 1,5 Stunden – bis es zumindest wasserdicht eingebaut ist. Der Dachhimmel kann bei Selbstanfertigung sicher auch mal einen ganzen Samstag kosten.
Vorbereitung:
Den Dachhimmel kann man drin lassen, das ist fester Schaumstoff auf den Stoff appliziert wurde. Ich konnte den absolut sauber aussägen.
Unbedingt eine Folie unter das Dach kleben, damit die Kiste nicht völlig einsaut. Der GfK-Staub ist nicht gerade gesundheitsfördernd und man will ja nicht noch nach Jahren beim Klopfen auf das Polster des Fahrersitzes einen Asthmaanfall bekommen.
Ja, das muss so durchhängen, sonst sticht das Sägeblatt da Löcher rein.
So, jetzt schauen wir nach den Dächern.
Ich darf davon ausgehen, dass man diese Dächer nicht mehr neu bekommt, o.k.? Wurde das Glasdach ausgebaut oder ausgesägt? Wenn da noch ein Teil vom Dach mit dran ist: Nieten ausbohren, inneren Rahmen abnehmen, dann das Stück Dach als Schablone benutzen. Ansonsten den Innenrahmen dafür verwenden und an diesem außen entlang die Form mit einem Edding o. ä. auf dem Fahrzeugdach nachzeichnen.
Die Maße stehen auf dem Bild, jeweils bis zur Dachkante, bzw. zur Sicke gemessen. Ich gebe die Maße nicht im Text wieder, bitte selbst anpassen und ausmessen.
ACHTUNG: wie zuvor besprochen, ich habe die großen Dächer mit der Kurbel eingebaut.
So, jetzt setzt Euch auf das Dach… keine Sorge, das ist robuster als das Blechdach eines VW Bulli. Ich wiege rund 90 kg und habe es mir da oben bequem gemacht.
Und dann gib ihm:
(auch wenn das ein verdammt dummes Gefühl ist)
Mit einem Metallbohrer ein Loch in das Dach innerhalb des aufgezeichneten Ausschnittes bohren. Ruhig ordentlich Platz zur Schnittkante lassen, damit man sieht, ob es Probleme mit dem Ausfransen des Materials gibt, oder ob der Dachhimmelstoff mehr oder weniger Fäden zieht, die sich in die Stichsäge wickeln.
Vorsicht: GfK ist ein Killer billiger Sägeblätter. Plant mal ein gutes oder drei billige Blätter ein. Ich habe Metallsägeblätter verwendet, die dünnen, für den Kurvenschnitt. Mir ist dann eines abgebrochen und ich hatte nur noch so einen billigen Müll da, der war nach einer langen Geraden fertig!
Das gute Blatt hatte ohne an Schärfe zu verlieren mehr als einen und einen halben Dachausschnitt bewältigt.
Den Dachausschnitt fixieren oder von unten stützen, damit da nix ausreißt oder -bricht!
Das hintere Dach:
Die Folie vorsichtig entfernen und das Auto aussaugen, damit man den Sägestaub bei den folgenden Arbeiten nicht in die Polster einmassiert.
Jetzt kommt die Passprobe: Passt das Sonnendach mit leichtem Spiel in den Ausschnitt, oder klemmt es? Falls ja: Nacharbeiten ist angesagt.
Ist das Dach zu klein für den Ausschnitt und der Rahmen liegt nun auf den Vordersitzen? Ähm.. ja, was soll ich da sagen? Dumm gelaufen, dann muss eben das Dach eines Schlachtfahrzeuges drauf. Viel Spaß beim Umbau. Wäre nett, wenn ich dann mal die Bilder von der Aktion sehen könnte. LOL
Die Alternative wäre ein neues, größeres Sonnendach aus dem Fachhandel zu kaufen. Ob das Sinn ergibt? Außerdem ist dann die Originalität zum Teufel…
Ich gehe davon aus, dass Ihr ordentlich gearbeitet habt und alles passt. Jetzt die Kante des Dachausschnitts mit Kunststoffreiniger reinigen und mit Silikonentferner nachwischen. Trocknen lassen! Die Dichtung zwischen Dach und Sonnendach sind wohl nach den Jahren einfach nur noch fertig. Die entfernen wir und tragen dort Silikon (für den Außenbereich) auf. Das Silikon nicht auf das Dach auftragen, viel hilft nicht viel! Überschüssiges Silikon mit einer Klinge abziehen und die Reste mit Silikonentferner entfernen. Geht auch nach dem Trocknen – vielleicht sogar besser. Kommt auf die Größe der Sauerei an. Das war bei mir minimal, ohne angeben zu wollen. :) (Etwas musste ja mal problemlos klappen)
So und dann hoffe ich, dass Ihr den Innenhimmel mitbekommen habt, sonst sieht das doof aus.
Jetzt ist nämlich der Zeitpunkt gekommen den Dachhimmel in den dafür vorgesehenen Spalt zwischen den äußeren und den inneren Rand zu klemmen. Der Himmel hängt nun also vom Sonnendach lose herunter, das ist gut so, sonst kann man die Rahmen nicht Festnieten.
Habt Ihr den originalen Himmel nicht mitbekommen, so hilft nur selber basteln. Dabei aber bitte nicht zu knapp messen, lieber etwas zu groß, als zu klein. Als Farb- und Stoffprobe kann man vor den Arbeiten schlicht ein Stückchen Dachhimmel an der Stelle ausschneiden, an der nachher sowieso das Sonnendach seinen Platz findet. Damit fährt man zum Stoffladen vor Ort und lässt sich dort beraten, welcher Stoff als Ersatz am geeignetsten ist. Kleiner Tipp: Er muss sich etwas dehnen lassen, dann gehen die Anpassarbeiten einfacher von der Hand.
Ihr könnt aber auch viel später den Stoff einsetzen, muss ja nicht gleich sein. Man sieht dann eben den alufarbenen Innenrahmen des Sonnendaches. Der originale Dachhimmel sollte ja ordentlich und sauber ausgesägt worden sein.
Bei der späteren Anbringung eines Himmels müsst Ihr die Innenseite des Dachrahmens mit hitzebeständigen (kein Pattex, o.ä.) Kleber einstreichen, den Stoff ordentlich applizieren, ihn aber nach innen überstehen lassen und dann die überstehende Kante zwischen Innen- und Außenrahmen klemmen. Dazu muss der Stoff aber eine gewisse Dicke haben, oder man klemmt noch etwas dazwischen – vielleicht ein dünnes, schwarzes Elektrokabel? Man sieht das ja nicht mehr, wenn es einmal in dem Zwischenraum ist, aber es verhindert, dass der Stoff aus dem Zwischenraum rutscht.
Aber zurück zum Einbau an sich:
Das Dach wird nun mit (Alu-)Nieten wieder befestigt. Ich weiss die Größe nicht mehr, einfach mal am ausgebauten Dach ausmessen und dann einen Sack kaufen. Messt es bitte mit der Stärke der Dachplatte, also nicht die beiden Rahmen einfach aufeinander legen.
Die Nieten werden mit einer handelsüblichen Nietzange verarbeitet. Das geht relativ gut, aber nach dem zweiten Dach ist man doch froh, dass es endlich vorbei ist. Kleiner Tipp: Die hinteren Sitze umlegen und sich drauflegen, dann verrenkt man sich beim Arbeiten über Kopf nicht ganz so schlimm.
Ich habe den bei mir mitgelieferten (danke, Alex!) Himmel über den vorhandenen gezogen, mit Sprühkleber (guten, nicht lösbaren) fixiert und unter die Kanten des Rahmens der Karosserie mit einem Slotblech aus einem PC-Gehäuse geschoben.
Leider war der hintere Himmel mit einem Cuttermesser beim Ausbau beschädigt worden, sodass ich ihn weiter nach hinten setzen musste. Dadurch musste ich ganz schön ziehen und würgen, bis der Himmel einigermaßen passte.
Das Bild ist direkt nach dem Einbau entstanden, der Wulst ist mittlerweile weg, da habe ich noch einmal nachgearbeitet. Auch der vordere Dachhimmel sitzt nun nicht mehr so knapp und wurstig.
Ich habe auch versucht handelsüblichen (Stretch-) Stoff unter das Dach zu bauen. Ich wollte blauen… das sah aber mehr oder weniger zuuuu gruselig aus! Ferner bin ich auch eher der Grobmotoriker, störe mich aber gerne an kleinen Fehlern. Doofe Mischung, oder? Daher habe ich den Stoff wieder entfernt und den originalen rein gemacht.
Die Dächer kann man auch herausnehmen:
So, dann mal viel Spaß mit den neuen Dächern, ich habe es keine Sekunde lang bereut.
Gruß
Michael
bin ja eigentlich schreibfaul aber für diese bauanleitung muss ich danke sagen gut und verständlich geschrieben gruss ralf