Von Fenstern, Reifen und Bremsen

Wir hatten einen Termin wegen der neuen Reifen. Die Werkstatt ist in der Nähe des Campingplatzes, also wollte endlich meinen Picanto heim holen, der sich dort seit Februar oder März (seit Corona halt) die Reifen im Wortsinne platt steht. Aber am Abend vorher ruft unser Handwerker an: Die fehlenden Fenster werden morgen in den Wintergarten eingebaut! Er käme um 10:00 Uhr! HURRA! Das mit dem Termin in Seligenstadt passt auch, der ist erst um 12:00 Uhr. Alles super, oder? LOL! Um 10 Uhr noch kein Handwerker da.
Von Fenstern keine Spur.
Kennt man ja.

Warten ist angesagt.
Kennt man ja.

Dann, 45 Minuten zu spät, kommt der Handwerker. Alleine. Aha.
Wir laden die Fenster auf und hören: „Die Fensterbauer kommen heute Abend gegen 17:oo Uhr.
Ja, sicherlich.
Kennt man ja.

Aber wir brauchen neue Reifen. Die alten waren komplett weich gefahren. Die Traglast war ja zu gering.


Findet noch jemand, dass 16″er auf so einem großen Fahrzeug irgendwie komisch aussehen? Als ob die von einem Matchbox-Auto abgeschraubt wären…
Egal, das lief alles ganz gut und wir fuhren noch rechtzeitig zum Campingplatz. Wir sollten um 17:00 Uhr also wieder zurück sein.
Wenn der Picanto anspringt.
Aber was klappt schon auf Anhieb?
Kennt man ja!

Nun, auf Anhieb sprang der Pic nicht an. Es war auf der Powerbank immer noch die Restladung von Anfang August drauf, ich hatte das gebastelte Ladegerät wohl auf dem Platz vergessen.
Der Motor machte nur eine müde Umdrehung, dann gingen die Lichter aus.
Frau kramte im Rodius nach dem Überbrückungskabel, aber ich rüttelte noch einmal an den Kontakten des Jumpstarters.
Ein Druck auf den Kontrollschalter zeigte mir aber an: Null Ladung! Nichts mehr drin! Nada.
Trotzdem versuchte ich es erneut.
Ein müdes Röcheln aus dem Motorraum, drei Umdrehungen packte er noch und…
VROMMM!
Ach ja, Koreaner sind halt unkaputtbar!

Aber die Bremsen! Meine Fresse! Die sind bei dem Fahrzeug komplett überdimensioniert und neigen daher nach ca. 150 tkm zum Hängen.
Ein zarter Tritt auf die Bremse und schon wummerte es, weil die Bremse nicht löste. Welche? Keine Ahnung, in so einem kleinen Auto kann man das schlecht orten.
Ein Sattel ist ja schon neu, die anderen drei werde ich einfach aus Prinzip erneuern. Kosten ja nicht die Welt. Unter 50 Euro das Stück.
Wie der Werkstattmeister, der nur auf Markenqualität (am besten Original) schwört, meinte: „Ach, bei den Bremsen kannste auch einen anderen Hersteller nehmen, denn Kia hat ja bewiesen, dass sie es nicht können.“

Wie dem auch sei: Im September vermeinte ich noch ein Klopfen aus dem Motorblock im Leerlauf zu vernehmen, aber das war wohl eingebildet, denn selbst mit hängenden Bremsen packte der Pic noch 164 auf der Geraden. Immerhin 10 km/h über Werksangabe. Der Motor scheint also noch soweit okay zu sein.

Im Gegensatz zur Batterie. Die ist komplett tot. Schade, die war erst ein Jahr alt (IIRC). Als ich zu Hause in Ober Bärbauch das Ortsschild passierte, stellte ich den Motor ab und wollte schauen, ob er wieder anspringt. Fehlanzeige! Nichts! Da glimmt nicht einmal ein Lämpchen! Mit dem Schwung startete ich den Motor halt über die Kupplung und fuhr noch ganz normal bis zur Einfahrt hoch.


Da steht er nun, der DA-TA 1530.


Und was stand auch noch da?
Die Fenster!
Kamen die Handwerker noch?
NEIN!
Kennt man ja!

Über den Autor

Hessi

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

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