Von gelben Tonnen und ignoranten Monopolisten

Ich denke, wir sind uns alle darĂŒber einig, dass die Firma Duales System Deutschland nur am Profit und nicht an der Umwelt interessiert ist, richtig? So ganz klar ist mir auch nicht, wie ein privates Unternehmen mit einer fast lĂ€cherlichen Mitarbeiterzahl zu einem Monopolisten mit absoluter Marktmacht kommen konnte, und warum wir den mit jedem Kauf von Produkten in Plastikverpackung teuer finanzieren mĂŒssen.

Es steht auch außer Frage, dass die zentrale Trennung von Wertstoffen sinnvoller ist, als dies den Haushalten zu ĂŒberlassen, die das ohnehin nicht richtig machen und Glas und Pappe in den Gelben Sack stopfen, oder RestmĂŒll und Katzenstreu unter BiomĂŒll tarnen.

Der Sack suckt!

Aber lassen wir einfach mal diese EinzelfĂ€lle außer Acht und nehmen fĂŒr einen Augenblick an, dass der Ruf der Deutschen als Abfalltrennweltmeister und Umweltschoner berechtigt ist. Warum zum Teufel fahren wir dann mit unserem dieselbetriebenen Auto von einer Ausgabestelle fĂŒr Gelbe SĂ€cke zur nĂ€chsten, um am Ende doch wieder mit leeren HĂ€nden dazustehen?

Ich weiß nicht, wie das bei Euch ist, aber bei uns in Seeheim-Jugenheim sind Gelbe SĂ€cke Mangelware und folglich stets vergriffen. Wenn man mal das GlĂŒck hat, welche zu ergattern, dann darf man nur eine Rolle mitnehmen. Aus anderen Gemeinden, zum Beispiel Seligenstadt, kenne ich es so, dass wie durch Zauberhand (oder eher durch die Jugendfeuerwehr, wenn ich mich recht entsinne) die Gelben SĂ€cke in ausreichender Zahl alle paar Wochen vor die HaustĂŒr gelegt wurden.

Nicht so hier! Wir mĂŒssen noch dankbar dafĂŒr sein, wenn wir Gelbe SĂ€cke bei der Gemeindeverwaltung abholen dĂŒrfen. Korrelieren deren Öffnungszeiten eigentlich so mit den Arbeitszeiten von ErwerbstĂ€tigen, dass das klappt? Rein rhetorische Frage, Entschuldigung. Ernsthaft: Mir wurde das mal in einer Facebook-Gruppe von einer BĂŒrgerin als „Service“ verkauft. *seufz*

Wir machen das Theater nicht mehr mit und kaufen uns im Aldi diese durchsichtigen grĂŒnen SĂ€cke, die die MĂŒllwerker gnĂ€digerweise mitnehmen (dĂŒrfen). Mit jedem einzelnen Kauf steigt meine Abneigung gegen die ZAW ein StĂŒck weiter.

Nichts fĂŒr Grobmotoriker

Hat man einen Gelben Sack im Haus gefĂŒllt und will ihn aus dem das Elend verbergenden MĂŒlleimer ziehen, kann man davon ausgehen, dass er bei der Aktion reißt, man die Folien und Joghurtbecher wieder einsammeln und in einen neuen Gelben Sack packen muss. Der wiederum ist schwer zu knoten, weil solche SĂ€cke nicht von Produktdesignern entwickelt werden, sondern von Controllern mit spitzen Excel-Tabellen, denen die Handhabung völlig egal ist. Das ist das Problem der Ehefrauen, wenn sie denn eine haben.

Olfaktorische BelÀstigungen

Das nĂ€chste Problem an diesen Weichmacher ausdĂŒnstenden Ärgernissen ist nach der FĂŒllung die Lagerung bis zur Abholung. In der Wohnung findet sich meistens kein Platz dafĂŒr, aber auch bei Hausbesitzern landen die SĂ€cke meistens im Keller. Aus den Augen, aus dem Sinn rĂ€cht sich, denn nach einer verpassten Abholung gilt: in der Nase, wieder im Sinn. Aus UmweltschutzgrĂŒnden sollte man den PlastikmĂŒll weder mit kostbarem Wasser ausspĂŒlen, noch im GeschirrspĂŒler reinigen – auch wenn das dem Bild der ebenso gelangweilten, wie fĂŒrsorglichen Hausfrau entsprechen wĂŒrde.

Reale Welt vs. Gelber Sack

Hat man also genĂŒgend Gelbe SĂ€cke im Keller gehortet, gibt dem Leidensdruck nach und stellt sie endlich an die Straße, kann man davon ausgehen, dass die nĂ€chste Windböe den Haufen ĂŒber die ganze Straße verteilen wird. Bei krĂ€ftigerem Wind zerreißen die SĂ€cke gerne auch mal und der ganze MĂŒll landet bei jemandem in den KellerfensterabfĂ€ngen. Klingt konstruiert? Nein, leider nicht, das passierte uns dauernd. Beim Aufsammeln verfluchte ich regelmĂ€ĂŸig jeden einzelnen BWL-Absolventen auf dieser Welt, der sich an seinem Schreibtisch solche KostendĂ€mpfungsmaßnahmen ausdenkt. Was der Wind nicht erledigt, erledigen Nachbars Katzen oder die WaschbĂ€ren.

Pro und Contra

Was spricht bitte fĂŒr diese dĂŒnnen und schwer zu beschaffenden SĂ€cke? Tut mir leid, mir fĂ€llt nichts ein. Sie sind umweltschĂ€dlich in der Herstellung sowie dem Vertrieb, unpraktisch in der Handhabung und ein Ärgernis in der Lagerung und der Bereitstellung. Einzig der Hersteller profitiert davon. Aber eine gelbe Tonne bedeutet doch viel mehr Materialverbrauch und auch der Transport ist umweltschĂ€dlicher! Wie lange wird eine solche Tonne halten? 20, 25 Jahre? Wie viele Gelbe SĂ€cke hat die bis dahin eingespart? Wie viele Wege und Spritkosten gespart? Tja, Gelbe SĂ€cke sind obendrein auch noch umweltschĂ€dlich.

Andernorts

In meiner Heimatstadt, Kassel, versuchte man in der Vergangenheit das Duale System auszubooten, was krachend scheiterte. Der Monopolist und Lobbyist ist einfach zu sehr mit der Politik und den Verwaltungen verflochten. Das GeschĂ€ft ist einfach zu lukrativ, vor allem, wenn man nur Geld einnehmen und wieder verteilen muss. Davon bleibt fĂŒr wenig Aufwand viel hĂ€ngen. Wer wĂŒrde solch einen Job freiwillig aufgeben? Nun, wenigstens hatten die BĂŒrger in Kassel bisher die Möglichkeit eigene gelbe Tonnen zu beschaffen und zu nutzen. Diese wurden auch abgeholt, keine Frage. Mittlerweile werden die gelben Tonnen meines Wissens nach auch gestellt.

Und hier?

An wen wende ich mich, wenn ich eine eigene gelbe Tonne haben will? An die Gemeinde? Nein, die sei nicht zustĂ€ndig, die Gelben SĂ€cke holt die Firma Knettenbrech. Ich solle dort fragen. Ich rief also im Januar die Firma an und bekam die Auskunft, dass ich mir gerne eine der genormten gelben Tonnen anschaffen darf und die wĂŒrden sie auch leeren. Außer, das Abholfahrzeug wĂŒrde ausfallen, denn das Ersatzfahrzeug hĂ€tte keine Hebevorrichtung. Nun, damit können wir leben – und so besorgten wir uns Mitte MĂ€rz fĂŒr 120 € eine dieser gelben Tonnen. Meine Vorfreude war groß, denn ich hasse diese Gelben SĂ€cke wirklich wie die Pest.

Unfassbares GlĂŒck!

Die Tonne wurde schnell geliefert. Es war eine Freude den MĂŒll so einfach lagern und loswerden zu können. Endlich kein Gefummel mehr. Die Tonne aus der KĂŒche direkt in die Tonne draußen gekippt! Wie ein zivilisierter und an der Umwelt interessierter Mensch! Ein tolles GefĂŒhl. Die Abholung geschah auch wie versprochen. Wie kann eine MĂŒlltonne nur so glĂŒcklich machen?
Wir lebten im siebten MĂŒllhimmel!

Unfassbare Wut!

FĂŒr genau vier Wochen! Nach der zweiten Abholung hing ein Zettel ohne Absender an unserer Tonne: Die sei die letzte Abholung gewesen, wir sollten wieder Gelbe SĂ€cke benutzen.

Schuldigen gesucht!

Wow. Einfach nur wow! Mit nachvollziehbarem Groll rief ich den Auftraggeber der Firma Kettelbach, die Firma Reso, an. Diese teilten mir mit, dass gelbe Tonnen grundsĂ€tzlich nicht abgeholt werden, und das eine falsche Auskunft gewesen sei. Gut, also gab ich der Firma Reso bei Google eine entsprechende Rezension, machte meinem Ärger ordentlich, aber halbwegs sachlich Luft. Das hatte zur Folge, dass mich die Firma anrief und mir in zwei GesprĂ€chen von je ĂŒber einer halben Stunde versuchte zu erklĂ€ren, dass sie keine Schuld an der ganzen Sache hĂ€tten und die Rezension unfair wĂ€re. Die MĂŒllwagen hĂ€tten gar keine Hebevorrichtung und die Mitarbeiter mĂŒssten die Tonnen mit der Hand leeren.

Alternativen aufgezeigt

Aber ich könnte doch einen 1.000 Liter Container mieten (IIRC um die 30 € im Monat?), der wĂŒrde dann auch abgeholt werden. Die Zufahrt zu unserem Haus ist sehr steil, ich sah mich schon schreiend von so einem Container den Berg heruntergezogen zu werden. Auch die eigentliche Straße an sich ist Handbremse-letzte-Zacke-steil. Nein, ein ĂŒbergroßer, teurer Container war keine Option.

Resignation

Ich Ă€nderte meine Rezension und lobte stattdessen die tadellose SperrmĂŒllabholung, denn schließlich hatte sich die Kollegin wirklich rĂŒhrend und lange um die AufklĂ€rung des Falles und meine Kundenzufriedenheit bemĂŒht.
Die Sache war fĂŒr mich erledigt. So ist das eben mit Monopolisten, die Strukturen wie Behörden und Zwangskunden haben.

Dann passierten aber drei Dinge:

1. LĂŒgen

Unser Nachbar fragte, warum wir die Tonne nicht mehr herausstellen wĂŒrden. Er wolle sich auch gerne eine anschaffen, auch wenn die teuer wĂ€re. Unsere Antwort erstaunte ihn, denn er sah selbst, wie unsere Tonne mittels einer Hebevorrichtung entleert wurde. Meine Augen wurden zu Schlitzen, denn ich hasse es, wenn man mich belĂŒgt. Aber ich hĂ€tte selbst darauf kommen können, dass die Fahrzeuge eine Hebevorrichtung haben, denn wie sollten sonst die Mietcontainer geleert werden können?

2. Arroganz

Die ZAW sendete ĂŒber die App eine Info mit folgendem Wortlaut:

Keine Leerungen der gelben Tonnen mehr

Eigeninitiativ angeschaffte gelbe Tonnen dĂŒrfen gern weiterhin als Zwischenlager fĂŒr die Gelben SĂ€cke genutzt werden. An den Abfuhrtagen mĂŒssen die Gelben SĂ€cke aber entnommen und bereitgestellt werden.

Werden privat angeschaffte GefĂ€ĂŸe durch den Entsorger bei der Abfuhr beschĂ€digt, so greift hier das Privatrecht und der Entsorger mĂŒsste in jedem Fall die Tonne erstatten. Aus diesem Grund wird das Entsorgungsunternehmen keine gelben Tonnen mehr leeren. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier

Wie bitte? Die ZAW bestimmt, wo ich meine Gelben SĂ€cke lagern darf? Ich darf sie nun in einer gelben Tonne lagern? Geht es noch? Was habe Ihr denn bitte fĂŒr eine Eigenwahrnehmung?
Eine genormte Abfalltonne geht kaputt? GelĂ€chter! Ich hatte schon schwarze Tonnen, die sicherlich gelegentlich mit 100 Kilo MĂŒll befĂŒllt wurden und die auch nach zehn Jahren noch absolut in Ordnung waren.
Auf jeden Fall muss der Schaden erstattet werden? Hiermit erklÀre ich den Haftungsausschluss: Wenn die Tonne beschÀdigt werden sollte, ist das mein Problem.

3. Hybris

Alles Ausreden, sicher. Aber die wollen sie noch bekrĂ€ftigen, denn unter „hier“ findet sich ein Link zu einem Artikel auf der ZAW-Website, dessen Inhalt ich hier zitiere:

Immer wieder wird im LaDaDi ĂŒber die Gelben SĂ€cke diskutiert.

Ach was? Warum wohl? Und warum gebt Ihr nicht endlich den WĂŒnschen der Bevölkerung nach, die Eure Jobs bezahlt?


Bei der jĂŒngsten Abfuhr sorgte ein Zettel des Entsorgungsunternehmens fĂŒr Aufregung in der Bevölkerung. Es war ein Hinweis, dass die gelben Tonnen zukĂŒnftig nicht mehr geleert werden. Dies nimmt der ZAW zum Anlass, wiederholt ĂŒber die Regelungen zum Gelben Sack aufzuklĂ€ren.

Aha, ich bin also nicht allein mit meiner Tonne. Ihr könnt das 1.000 Mal wiederholen, das macht die ganze Sache nicht nachvollziehbarer, sondern damit befördert Ihr als kommunales Unternehmen nur weiter den Frust in der Bevölkerung und treibt den Lagern der Demokratiefeinde und den NichtwÀhlern Leute zu.


Bereits seit 1993 liegt die Entsorgung von VerpackungsabfĂ€llen ausschließlich in der Verantwortung der privaten Wirtschaft, z. B. Duales System Deutschland GmbH, Landbell AG. Schon beim Kauf eines Produktes wird die Einsammlung und Entsorgung ĂŒber den Einkaufspreis bezahlt und ist somit auch nicht im GebĂŒhrenhaushalt des ZAW enthalten.

Bereits seit 1993 
 des was so, des bleibt so! Basta! Geht es noch, lieber Marketingverantwortlicher bei der ZAW?
Und der zweite unvollstĂ€ndige Satz soll genau was bedeuten? Meine gelbe Tonne nimmt Euch Geld weg? Das wĂŒrde ich bitte mal genauer erklĂ€rt bekommen. Und 
 was leistet Ihr bitte genau fĂŒr Euer Geld? Die Gelben SĂ€cke in eine MĂŒllverbrennungsanlage zu kippen? Ein betrĂ€chtlicher Aufwand fĂŒr alle, oder?


Der ZAW als öffentlich-rechtlicher EntsorgungstrÀger ist kein Vertragspartner der Systembetreiber und hat keinen Einfluss auf die Vertragsgestaltung und EinsammelmodalitÀten der Gelben Sack Abfuhr.

Pontius Pilatus – Die FlĂŒssigseife mit dem Hauch der Unschuld.
Okay, was ist dann also bitte noch einmal genau Eure Aufgabe und Daseinsberechtigung? BevölkerungsverÀrgerung? Lokales Sprachrohr der Industrie?


FĂŒr die Einsammlung der Gelben SĂ€cke im LaDaDi ist seit Anfang des Jahres die Firma RESO zustĂ€ndig, die wiederum fĂŒr bestimmte Kommunen die Firmen Knettenbrech + Gurdulic sowie Remondis als Subunternehmen einsetzt. Auftraggeber der Firma RESO ist das Duale System Deutschland GmbH, das zurzeit fĂŒr den LaDaDi als SystemfĂŒhrer fĂŒr alle dualen Systeme fungiert.

Ja, ja, das haben wir auch schon alle verstanden. Und wir wissen auch, dass es fĂŒr den Auftraggeber (die BĂŒrger) immer ein schlechter Deal ist, wenn es Sub-sub-sub-sub-Unternehmer gibt, denn jedes Sub hĂ€lt ordentlich die Hand auf.
Wie viel Zeit, Geld und Arbeitslohn wĂŒrde es einsparen, wenn der Mitarbeiter Eures Sub-sub-sub-sub-Unternehmers (mit dem Ihr angeblich nichts zu tun habt) statt viermal pro Haushalt zwischen BĂŒrgersteig und MĂŒllwagen zu pendeln, nur einmal hin- und herlaufen mĂŒsste? Zauberei? Nein, das klappt, wenn er nur eine gelbe Tonne durch die Gegen schieben mĂŒsste. Vom geringeren Dieselverbrauch im Leerlauf (und weniger Emissionen) fange ich erst gar nicht an.


Die derzeitige Auftragsvergabe durch die dualen Systeme lĂ€uft bis Ende 2024. Bis dahin erfolgt die Abfuhr von Leichtverpackungen ĂŒber den Gelben Sack. Eigeninitiativ angeschaffte gelbe Tonnen dĂŒrfen gern weiterhin als Zwischenlager fĂŒr die Gelben SĂ€cke genutzt werden. An den Abfuhrtagen mĂŒssen die Gelben
SĂ€cke aber entnommen und bereitgestellt werden. Dies hat versicherungsrechtliche GrĂŒnde.

Ah! Vertragsrechtlich! Das ist schön. Interessiert aber die BĂŒrger nicht. Ich ĂŒbersetze das mal: Wenn jeder eine Gelbe Tonne kaufen wĂŒrde, hĂ€tte der Hersteller der Gelben SĂ€cke keine Abnehmer mehr. Die wurden ihm aber durch Eure VertrĂ€ge zugesichert. Tja, dann sollte die Politik, die die BĂŒrger vertritt, mal auf eine schnelle Änderung dieser umweltschĂ€digenden VertrĂ€ge drĂ€ngen!


Werden privat angeschaffte GefĂ€ĂŸe durch den Entsorger bei der Abfuhr beschĂ€digt, so greift hier das Privatrecht und der Entsorger mĂŒsste in jedem Fall die Tonne erstatten. Aus diesem Grund wird das Entsorgungsunternehmen keine gelben Tonnen mehr leeren. Die Gelben SĂ€cke werden seit Beginn des Jahres ganzjĂ€hrig alle 14 Tage abgeholt.

Ausreden werden wiederholt – und da der letzte Satz eines Textes immer im GedĂ€chtnis bleibt, wurde hier etwas pseudo-erfreuliches eingesetzt: die Abholung alle zwei Wochen. Oh! Wir sind Euch ja so dankbar, dass wir diesen Service nun auch im ganzen Jahr und nicht nur in den Sommermonaten bezahlen mĂŒssen.

Fazit

Leute, wir leben doch nicht in einem Dritte-Welt-Land, in dem die Industrie die Rahmenbedingungen bestimmt und wir den MĂŒll in SĂ€cken in den Straßen stapeln mĂŒssen. Wir leben in einer Demokratie und jede Partei, die endlich diese MĂŒll-Mafia in ihre Schranken weist, hat meine Stimme. Ich sollte eine Petition veröffentlichen, die genau das fordert. Kenne mich damit aber nicht aus und freue mich folglich ĂŒber jeden Hinweis.

Über den Autor

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit ĂŒber 25 Jahren betreibt, deckt vielfĂ€ltige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine BeitrĂ€ge sind sorgfĂ€ltig recherchiert und leicht verstĂ€ndlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstĂŒtzen.

2 Gedanken zu „Von gelben Tonnen und ignoranten Monopolisten“

  1. Liebes Haus Hessburg,

    Du hast völlig Recht mit deinen Ansichten hinsichtlich der MĂŒllentsorgung im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Leider ist die MĂŒllentsorgung ein hochgradig politisch belastetes Thema, dessen Grad vermutlich nur noch vom Sport ĂŒbertroffen wird und an den Sub-Sub-Sub-Contractor-Konstruktionen können sich Transportunternehmen eine Scheibe abschneiden.

    Vor einigen Jahren, als am Donnerstagabend noch immer nicht die gelben SĂ€cke vom Dienstag abgeholt waren – im Sommer wohlgemerkt – beschwerte ich mich lautstark beim damaligen Abholunternehmen. Es gab Ausreden zur Entschuldigung (zu wenig Personal, LKW kaputt etc). Ganz ehrlich, das ist nicht mein Problem. Wer VertrĂ€ge eingeht hat zu liefern. Zum GlĂŒck wechselte dann kurzfristig der Auftragnehmer, es besserte sich. Kurz darauf wechselte ich fĂŒr einige Jahre nach Osteuropa, in ein Land, dessen Hauptexportgut ArbeitskrĂ€fte sein könnten.

    Dort wurde der MĂŒll gerne mal um 5.30 Uhr morgens abgeholt (jeden Tag!) bzw. vereinzelt im Sommer sogar um 1.30 nachts. Gut, dass muss auch wieder nicht sein, aber ansonsten wĂ€re die Stadt binnen Tagen im MĂŒll versunken. Zudem standen an jeder Ecke grĂ¶ĂŸere Container, falls man trennen wollte oder grĂ¶ĂŸere Sachen hatte. Erstaunlicherweise funktionierte es dort ganz gut, ich glaube aber auch, dass in schlechteren Vierteln man nicht so zuverlĂ€ssig abholte.

    Wieder in Deutschland, erlebe ich, dass die ebenfalls von meiner Mutter teuer angeschaffte Tonne nicht mehr abgeholt wird (GrĂŒne wie bei Euch). Stattdessen, kĂ€mpft man um SĂ€cke und lagert diese halb/ganz voll im Keller bzw. Unterstand. Entweder hat man also das Zeug wochenlang im Haus rumgammeln oder lockt Tiere an. Naja.

    Man kann nur hoffen, dass es besser wird irgendwann, aber das wird eher nichts.

    Trotzdem schöne GrĂŒĂŸe aus Pfungstadt.
    Benjamin

    Antworten
    • Hallo Benjamin,

      tut mir leid fĂŒr die extrem spĂ€te Antwort, wie Du siehst, habe ich die Site neu gestaltet und vier meiner Websites wieder zu einer hinzugefĂŒgt. Dabei gingen einige Kommentare verloren, die ich erst jetzt wieder herstelle.

      Danke, dass ich mich jetzt nicht mehr wie ein verrĂŒckter Querulant fĂŒhle. Geht aber offenbar auch anderen so wie uns. Latent ist da eh ein großer Bedarf vorhanden, siehe die freudigen Reaktionen unserer Nachbarn auf unsere Gelbe Tonne und deren nicht druckreifen Kommentare zur Reaktion der ZAW. Die scheint hier sich ja bei uns den grottenschlechten Ruf hart erarbeitet zu haben. Aber die haben wohl einen Freibrief der Politik, tun zu dĂŒrfen, worauf immer sie Bock haben. Gib kleinen Leuten Macht und Du wirst ihren wahren Charakter erkennen. Ist echt was dran.

      Wie Du selbst schriebst, lÀuft es in anderen LÀndern sogar noch einmal geschmeidiger als in anderen deutschen Kommunen (auf die ich neidisch bin).

      Eines der Argumente, die ich von der Firma Reso gegen gelbe Tonnen hörte, war, dass die Leute auch anderen MĂŒll darin entsorgen wĂŒrden. Ja, kann mit Papier und BiomĂŒll auch passieren, so what?

      Ich stelle mir den Kalender mal auf Ende 2023 und werde dann zusehen, dass vor der neuen Ausschreibung mal was passiert. Eine Petition oder so etwas in der Art. Ich nehme die Sache durch die arroganten Antworten nĂ€mlich mittlerweile sehr persönlich. Ich kann alles leiden, aber keine Leute, die BĂŒrger von oben herab behandeln und abkanzeln.

      Gruß
      Michael

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