Sabine wurde angekündigt! Die Olle soll mit 130 Kilometern in der Stunde durch Deutschland fegen. Ich kenne ja unseren Campingplatz, der zieht Stürme magisch an.
Mir bliebt also nicht andere übrig, als dort hinzufahren und alles sturmsicher zu machen. Sturmsicher ist gut. Das ist bei einem beweglichen Wohnwagen mit echtem Vorzelt (Dauercamper haben Holzhütten, die wie Vorzelte aussehen), gar nicht so leicht. Klar, ich könnte nun solche speziellen Halter ordern, die das Dach nach außen ausbeulen, aber Sabine ist schneller da, als DHL.
Also packte ich sechs drei Meter lange Latten in meinen Picanto und fuhr die 80 Kilometer auf den Platz. Dort angekommen staunte ich nicht schlecht. Da ist mir doch irgendeine dumme Sau schon wieder an die Karren gefahren und abgehauen?!? Irgendwas rotes.
Ja, auch wenn der jetzt 16 Jahre alt ist, ist das doch kein Freibrief ihn straflos anzufahren. Ich wünsche dem Drecksack, dass er berühmt wird, weil man eine langwierige Durchfallerkrankung nach ihm benennt!
WARUM?!
Ich habe die Dashcam durchsucht, ob die einen Parkrempler aufgezeichnet hat. Fehlanzeige, ist nur gestreift gewesen.
Ja, das Zelt hat es hinter sich. Die Wassertaschen der Vergangenheit und der letzte Sturm haben Spuren hinterlassen. Ach ja, der davor ebenfalls! Klar, die Stange könnte man wieder geradebiegen. Aber wozu? Das hat es alles weit hinter sich.
Richtig, In der Mitte läuft das Wasser Richtung Wohnwagen. Das ist nicht gut, aber auch nicht zu ändern.
Ob das dem Sturm standhalten wird? Dachlatten und Kabelbinder? Ich muss einen schlechten Clown gefrühstückt haben…
Klar, das Dach bekommt auf die Dauer Löcher von den Ecken der Dachlatten…
Außen habe ich Vollstahl-Männerheringe und so Eindrehhülsen für Gartenzäune als Heringe benutzt. Spanngurte statt Spannschnüre.
Dabei darf ich nicht vergessen, dass die Zeltstangen nur in solche kleinen Ösen gehangen werden, welche mit Spaxen am Wohnwagen verschraubt sind. Spanne ich da zu viel… knacks… splitter…
Besser ist es auf jeden Fall, wenn ich die Sturmnacht auf dem Platz verbringe. Nicht dass ich am nächsten Tag wieder herfahren muss, weil etwas nicht gehalten hat.
Okay, ist doch etwas frisch im Wohnwagen. Heizung angeworfen und bald stand die Nadel auf der freundlichen „20“.
Tee?
Bitte. Earl Grey, heiss. Auch wenn das hier nach Hagebutte aussieht.
Und dann? Keinen Raspi dabei. Nur die olle Xbox 1. Bissi Battlestar von DVD und diesen „Diebe im Olymp“ von der internen HDD geschaut. Schlafen ging ja nur in Etappen. Der Sturm rüttelte den Wohnwagen gut durch.
Ich meine… der wiegt leer 1.500 kg… aber bei 100 km/h Böen ist das auch eher leicht.
Später spielte ich ich noch so ein beschissenes „DTM“-Spiel. Das ist echt grottig. Schade um den 68er Mustang. :-)
Hier noch ein Video. Auf dem Video sieht man halt nicht die heftigen Stöße, die der Wohnwagen teilweise bekommen hat.
An schlafen war nicht zu denken, denn dauernd wurde ich wieder wachgerüttelt. :-/