Schaufensterdeko in „der buchladen“

Als Werbung für das DRP-Projekt, die neue Website der Buchhandlung und die Eröffnung der neuen Vereinsräume des For-Amusement-Only e.V., dekorierte ich die Schaufenster vom „der buchladen“. Die Sache gestaltete sich nicht ganz so einfach, wie erst vermutet. 🙂

Der Thiemo vom Oldenburger Computermuseum hatte mehrfach – und für Ladenbesitzer und Museum gleichermaßen erfolgreich – Schaufenster in seiner Heimatstadt mit Computern aus dem Fundus dekoriert. Als wir nun vor der Eröffnung der neuen For-Amusement-Only-Räume, dem Bended Realtiies 2013 und unserer Ausstellung im Museum Großauheim standen, fragten wir Thiemo, ob wir seine Idee klauen dürften. Durften wir. 🙂

Also flugs in unserem Stammbuchladen die Inhaberin gefragt, welche grünes Licht signalisierte. Im Gespräch mit der Frau Haenitsch kam dann zur Sprache, dass die neue Website der Handlung bald online gehen wird. Super, also hatten wir da doch unser Thema: „Online!“ Da geht was! Da habe ich doch sicher genug in der Sammlung.

Dann die Ernüchterung: Das Zeug ist alles sperrig und das eine Schaufenster nur 35 Zentimeter tief! Das andere ist zwar quasi unlimitiert tief, ist aber zum Verkaufsraum hin offen. Kinder könnten (und sollen) neugierig sein und zu filigrane Aufbauten umkippen und sich dabei verletzen. Da musste also was robustes her.

Uuuiii! Das sind ja gleich viele Wünsche auf einmal. Das geht nicht! Naja, doch schon, aber es tut mir schon etwas weh, dass alle Geräte schwarz sind. Nichts buntes dabei. Gut, kein Problem, also nahm ich noch ein grünes und ein oranges Wählscheibentelefon mit dazu.


Das Schaufenster ist nicht sonderlich tief.

Im Verkaufsraum stehen jetzt ein stylischer NeXTCube N1000 aus dem Fundus vom Falk, der eine Hommage an den ersten Webserver der Welt darstellt, welchen Tim Berners-Lee am CERN entwickelte und in Betrieb nahm, sowie ein BTX-Terminal, welches in der Form auch von Loewe vertrieben wurde – also auch kein schlechtes Design besitzt.


BTX-Terminal und NeXTCube


NeXTCube im „Tim-Berners-Lee-Design“.

Für das geschlossene Schaufenster kramte ich eine ZX-81 mit ZX Printer und ein Thinkpad 701C „Butterfly“ raus. Sehr kleine, niedliche Geräte, die ebenso wie das BTX-Terminal, einen hohen WAF haben. Die Werbung für die Website realisierte ich mit einer bedruckten Folie, die ich auf das Display des Thinkpads klebte. Ein 20 Jahre altes TFT kann schlicht nicht gegen das Tageslicht anstinken – und lesbar sollte die Bildschirmdarstellung schon sein.

Gut, das Thinkpad wurde mit Windows 3.11 ausgeliefert. Ich entschied mich für den Internetexplorer 1.0, auf dem die Website des Buchladens laufen sollte. Jaaaa, neeee, isss klaaa! Läuft natürlich nicht. Ich habe es natürlich auch nicht ausprobiert, denn die Website skaliert natürlich nicht auf Auflösungen unter 1024er Breite.

Das Thinkpad hat aber nur 640×480 Pixel! 🙂


Ich entschied mich also das Ganze mit Photoshop zu faken.

Randbemerkung: Ich habe mir Windows 3.0 tatsächlich in einer VM „installiert“*, damit ich einen vernünftigen Screenshot der Internet Explorer-Oberfläche bekam, in den ich dann den Screenshot der Buchhandlungswebsite einfügte. 🙂
*) gibt es als RTR-VM im Netz zum Download, einfach Tante Google fragen…

Im Verkaufsraum baute ich noch in der Thrillerecke ein Pong mit Gewehr und stylischer 70er-Jahre OVP auf. Auf dem Regal mit den bildungsorientierten Büchern landete eine C64- und 1530-OVP und die Kinder werden durch einen Roboterarm von Quickshot auf das Buch Schrottroboter, Pappkühe & Co. aufmerksam gemacht.

Am Verkaufstresen gibt es noch Infos zur Umrechnung der Preise von damals nach heute, welche auf den Schildern zum Teil angegeben sind. Wer mag kann dort auch die „Do you remember?“-Poster des DRP kaufen.

Ach ja, eine nette Anekdote noch:
Als ich das Fenster mit dem NeXTCube einrichtete, sah ich eine ältere Dame vor dem Fenster stehen. Sicher um die 80 Jahre alt. Sie schaute auf die Schilder… und las diese tatsächlich!
Ich stellte gerade das letzte Infoschild in das Fenster… die Oma bemerkt mich, grinst breit und reckt den Daumen nach oben! Dann hat sie die Infotafeln tatsächlich weiter gelesen! Herrlich! Es funktioniert!
Soviel also zur Zielgruppenreichweite! 🙂

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