Wohnzimmerlektrik™

Hier mal ein paar gesammelte Bilder von der Elektrik im Wohnzimmer, der Wohnzimmerlektrik™. Insgesamt zwanzig Steckdosen, vier Rollläden und eine Außenlampe.
Drei Netzwerksteckdosen kommen auch noch rein. Die Zuleitungen laufen unter den Kellerdecken entlang. Da diese noch sechs Zentimeter dick gedämmt werden, sieht man später davon nichts mehr.

Hier die Verkabelungen links und rechts der Terrassentür. Ich musste wieder mit Schlagdübeln und meinem geliebten Lochband arbeiten.
Eigentlich sollte ja jeweils eine Verteilerdose für die Rollläden gesetzt werden, aber der gesamte obere Bereich besteht aus Stahlbeton. Es war schon schwierig genug dort überhaupt ein Loch für das Kabel der Rollläden hineinzubekommen. Dauernd traf ich auf die Stahlarmierung.

Der Sturz wird zwischen den Fenstern durch Säulen aus Backsteinen gehalten.

Muss ich in diesem Haus noch etwas zur Putzstärke sagen? Vielleicht soviel: Ja, ist vorhanden und schwankt zwischen 5 mm und zwei Zentimetern. Standard wäre 15 mm. Wie kann ich da ordentlich Kabel unter Putz legen? Eigentlich gar nicht. Ich musste den Sturz etwas aufstemmen, dann dort war der Putz viel zu dünn. Also verlegte ich alle horizontalen Leitungen im Spalt der Decke.

 


Die Zuleitungen unter der Kellerdecke.

 


Eckiger Unterverteiler. Immerhin ein 100er. Das Aufstemmen mit dem Bohrhammer war leichter als einen runden Unterverteiler zu bohren.


Vier Installationsdosen übereinander? Okay, die erste kommt auf 105 cm, soweit die Norm. Aber die anderen? Zwei habe ich darunter gemacht, eine darüber. Dadurch ergibt sich auch ein akzeptables Bild mit den zwei weiteren Schaltern rechts der Terrassentür.

„RL“ heisst Rolladen, „W-Li“ soll Wohnzimmer Licht heissen und „Aussen“ steht für die Aussenbeleuchtung. Ich bin ja nun nicht grenzdebil (oder doch?), aber die Anordnung will gut überlegt sein. Wir haben in unserer Wohnung drei Schalter übereinander, die wir nach all den Jahren immer noch verwechseln, weil die nicht intuitiv angeordnet wurden.


Und in Ziegel zu bohren ist gleich richtig übel. Ich habe ja echt eine gute Bohrkrone, aber wenn selbst der 8er-Zentrieborher von dem Ding nicht in den Ziegel vordringen kann, dann bohrt man eben mit einem 8er-SDS-Betonbohrer vor.
Und der Hessi vergisst beim Wechsel auf die Bohrkrone, das Hammerwerk zu deaktivieren. Super. Ja, habe es natürlich sofort bemerkt, aber Arschlecken, die Krone hat natürlich was abbekommen. Was ein Dreck.

Ich habe also jedes Loch mit der Krone in den Putz „angezeichnet“ und mit ca. acht Löchern jeweils den Kreis vorgebohrt. Das ging sehr schnell und das Bohren des Lochs wurde dadurch enorm beschleunigt.


Ja, ja. Das hört sich auch wieder blöd an, aber ich habe vorher notiert, wo welches Kabel in welche Dose muss. Erstens breche ich dann die korrekten Löcher in die Dosen und zweitens gipse ich nichts zu, was ich noch brauche.


Das sind die beiden Rollladendosen rechts der Terrassentür. Diesmal habe ich die Dosen ohne die Kabel eingegipst. Ich verspreche mir davon Vorteile, wie man gleich sieht.
Ich habe den Gips (in diesem Fall mal Rotband – ja, ja, das ist kein Gips) satt auf die Rückseite der Dosen und die Stellen aufgetragen, die keinen Durchbruch haben. Das hat super geklappt. Mit der Wasserwaage noch schnell ausgerichtet und gut.
Mit dem Rotband habe ich sehr viel Zeit und kann auch viele Dosen auf einmal setzen. Nachteil: Erst am folgenden Tag kann ich die Kabel einziehen.


Mal ne satte vierer Dosen und das Netzwerk. Hier kommt vermutlich der Fernseher hin. Kein Sat-Anschluss? Kein Kabelanschluss? Also ehrlich, bei aller Liebe nicht mehr. Wir leben im 21. Jahrhundert! Da kommt ein 1.200 MHz PiMF-Kabel hin und dann ein SAT-IP-Server. Die Bandbreite muss die nächsten dreißig Jahre für TV reichen. Und wenn nicht, dann kann man die ollen Kabel durch neue ersetzen, denn die kommen in Leerrohre. Ah… Moment… in dreißig Jahren bin ich ja 82…


Das Wohnzimmer hat zwei separate Stromkreise. Das ist der von der Nordwand.


In die Ecke kommt auch noch einmal Netzwerk. Vielleicht kommt da ein Repeater hin. Kann jedenfalls nicht schaden.


Kabel in die Dosen gezogen, auf eine Handbreit Länge abgeschnitten.

 


Mit einem Edding die Enden der Kabel markiert. Der Mantel muss noch ein Stück in die Dosen ragen.


Alle Markierungsfähnchen abgeschnitten. Puh! Das ist schon ne Nummer. Aber ich habe ja alle Kabel und die Zugänge auf der Wand darüber notiert.


Kabel wieder herausgezogen und an der Markierung abisoliert.


Mit dem inneren… hmmm.. Fromser bekommt man die Kabel besser durch die Durchführungen, aber ich habe die trotzdem alle gleich entfernt und lose durchgezogen.


Okay… aber einige Kabel stehen noch etwas von der Wand ab. Beim Verputzen ist es blöd, wenn sich ein Kabel noch bewegen kann. Also habe ich die teilweise mit Schellen befestigt.


Das habe ich nochmal nachgebessert. Weiter oben wollte ich die Zuleitung noch durch die Mitte führen.


Die alte Dose (da war ein Thermostat drin, deswegen die Höhe) habe ich mit Bauschutt gefüllt.


Es gibt Stellen, da bekommt man ums Verrecken ein Kabel nicht fest. In die Ziegel kann man nicht nageln und für die Einschlagdübel und ein Lochband war mir da zu wenig Platz.
Völlig legitim ist es, wenn man hier mit Heißkleber arbeitet. Saubere Sache, wenn der Untergrund halbwegs staubfrei ist.


Den Rotband habe ich fest in die Hohlräume geschlagen / geschmissen. Ja, Abdeckkappen wären schön gewesen, aber die Dinger sind sauteuer und im Keller ist mir fast jede Kappe in den Sack gegangen. Die Dinger haben Sollbruchstellen, die sollen kaputt gehen! Ja, neee, sorry, aber das ist mir zu blöd. Was für eine Umweltverschmutzung.

Ja, ja, mecker maul. Das ist der erste Auftrag. das Zeug schrumpft eh noch, ich muss es also noch einmal verputzen. Ausserdem wird der ganze Putz im Wohnzimmer noch einmal abgeschliffen. Der fünfzig Jahre alte Putz besteht mehr aus Sand als aus etwas anderem. Kein Vergleich mit heutigem Putz.


Hier habe ich dann aber doch wieder Lochband und Schlagdübel verwendet. Die Schellen gehen entweder nicht in den Stein hinein oder sie zerbröseln ihn.


Wenn ich die Fähnchen entferne, muss ich ja noch wissen, welches Kabel für was zuständig ist. Also habe ich wieder gemalt.
Wie ich das mit den Kabeln mache, die von oben komme muss ich morgen sehen.

Der Verteiler kommt als Nächstes dran. Das wird ein Spaß! Außerdem muss ich noch die Steckdosen auf der Südwand verkabeln. Alles in allem hat die Elektrik hier wesentlich mehr Zeit verschlungen als ich dachte. Tja, denken, Pferde. Irgendwie sind Elektriker mehr Trockenbauer als Strippenzieher. Respekt.

Über den Autor

Hessi

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

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