Smarter VerbrauchszÀhler ganz einfach!

Ich habe bereits mehrere Möglichkeiten (hier, hier und hier) erlÀutert, wie man seinen VerbrauchszÀhler auslesen kann. Diese Lösungen setzen aber eine Smarthome-Zentrale voraus, oder bringen eine mit. Handwerkliche FÀhigkeiten sind obendrein gefragt! Was aber, wenn man seinen Verbrauch nur mit dem Handy lesen uns speichern will? Hier kommt der Poweropti von Power24 ins Spiel.Der poweropti reiht sich in ein einfaches Smarthome (auch ohne Zentrale) wie alle anderen Cloudbasierten-GerÀte ein. Auch diese benötigen nur WLAN mit Internetzugriff, um zu funktionieren. Der Lesekopf benötigt keine Bridge und keine Smarthome-Zentrale.

Vereinfacht werde ich jetzt nur noch von „Powerfox“ schreiben, wenn ich den Lesekopf meine. Die korrekte Bezeichnung „poweropti“ klingt mir nicht griffig genug – aber der Powerfox, der hat was.

Steckbrief Poweropti

Art: Lesekopf fĂŒr VerbrauchszĂ€hler mit optischer Schnittstelle

Mindestwissen: Bedienung eines Smartphones (AnfÀngerlevel)

Anschluss: WLAN

Datenzugriff: Cloud-basiert (Microsoft Azure)

PrimÀre Software: Apps (Android (ab 5.0) / iOS (ab iOS 12))

Funktionen: ZĂ€hlerstand, Momentanverbrauch, Kosten, Vergleich mit anderen Haushalten, Diagramme, Exportfunktion in Datei

Schnittstellen: zu allen gÀngigen Smarthome-Zentralen (Rest-API)

Assistenz-KompatibilitÀt: Alexa in Arbeit, Google in Planung

Lieferumfang: Lesekopf, Netzteil, Antenne, Adapterplatte, gedruckte Anleitung

Preis: 89 EUR

Cloud-Abo ab dem vierten Jahr: 4,99, bzw. 8,99 EUR pro Jahr


Cloud-Zwang?

Ja. Punkt.

Das ist keine Boshaftigkeit der Hersteller, sondern in der Sache technisch begrĂŒndet – Du möchtest die Daten Deines StromzĂ€hlers auslesen? Gut! Aber wo sollen die gespeichert werden? Auf Deinem Handy, dass Du dauernd außerhalb Deines WLANs betreibst und dessen Akku stĂ€ndig leer ist? Und wenn Du ein neues GerĂ€t kaufst, willst Du doch auch Deine alten Daten einsehen können, um einen Vergleich mit dem Vorjahr anstellen zu können. Wasch mich, aber mach mich nicht nass?

Wenn Dir das nicht passt, muss Du zu anderen Lösungen greifen, die ich hier und hier ausfĂŒhrlich erklĂ€re. Bei diesen Lösungen bleiben die Daten komplett bei Dir – mit allen Vor- und Nachteilen. Du benötigst eine Smarthome-Zentrale, die Du installieren und konfigurieren musst. Du musst den Datenstrom Deines StromzĂ€hlers mit einem selbsterstellten Tasmota-Script. Eine ĂŒbersichtliche Visualisierung musst Du Dir dann auch basteln. Und zu schlechter Letzt musst Du Dich auch um eine Datensicherung kĂŒmmern.

FĂŒr nur fĂŒnf Euro im Jahr kann man nicht einmal einen Raspberry Pi mit ioBroker betreiben, der die Daten sammelt. Der Strom ist teurer als die GebĂŒhr, die Powerfox verlangt!

Vom aktuellen Anschaffungspreis eines Raspberrys inklusive Zubehör kann man zudem locker 25(!) Jahre lang den Tarif buchen.

Was verdienst Du in der Stunde? Rechne mal locker mindestens drei Stunden Arbeit fĂŒr die Anbindung einer Tasmota-Lösung in Dein Smarthome ein – aber nur, wenn Du Dich auch mit dem ganzen Kram im Schlaf auskennst. Ansonsten geht da auch gerne mal ein Arbeitstag an Arbeit, Recherche, Testing und Gefluche drauf.

Den Poweropti hast Du in fĂŒnfzehn Minuten installiert und konfiguriert – auch wenn Du Dich mit dem Kram gar nicht auskennst.

Wo liegt der Unterschied der beiden Tarife?

Der kleine FĂŒnf-Euro-Jahrestarif beinhaltet „Mehrwertdienste“, ein Euphemismus fĂŒr „zielgruppenorientierte Werbung“. Das kennt man zum Beispiel von den Amazon Fire-Tablets, die mit Werbung auch mehr kosten. Der große Tarif, der mit neun Euro im Jahr zu Buche schlĂ€gt, beinhaltet keine „Mehrwertdienste“. Wie die Mehrwertdienste exakt aussehen werden, weiß man noch nicht, da schlicht seit der MarkteinfĂŒhrung noch nicht drei Jahre vergangen sind.

Empfehlung?

Ich wĂŒrde zum Neun-Euro-Tarif greifen, denn ich hasse Werbung. Der aufgerufene Preis geht aus meiner Sicht absolut klar fĂŒr das gebotene. Nach wie vor, der Betrieb einer Smarthome-Zentrale kostet Ă€hnlich viel, von der Arbeit ganz abgesehen.

Außerdem hat man in der App noch Echtzeitvergleiche mit anderen, vergleichbaren (realen!) Haushalten und auch eine Übersicht, ob der gezahlte Abtrag ĂŒberhaupt am Ende reicht – und das sogar tagesaktuell! Ein Balkendiagramm zeigt an, wie viel man des Tagespensums bereits verbraucht hat. Klar, im Winter ist das mehr, im Sommer weniger. Aber ein wenig Gamification muss auch sein


Voraussetzungen

  • Internet ĂŒber WLAN
  • Modernerer StromzĂ€hler
  • Steckdose in der NĂ€he des StromzĂ€hlers
  • Smartphone oder Tablet

Bezugsquellen

Außer eines einfachen Smartphones oder eines billigen Tablets benötigen wir fĂŒr diese Lösung tatsĂ€chlich kein weiteres Zubehör. Hier reicht ein absolutes Android-Einsteiger-GerĂ€t (ab Android 5.0) oder etwas Gebrauchtes aus Ebay Kleinanzeigen absolut aus.


Kurzanleitung

FĂŒr alle, die sich bereits mit dem Thema auskennen:

  • PIN im ZĂ€hler eingeben
  • App auf dem Smartphone installieren
  • Poweropti mit Netzteil und Antenne verbinden
  • Poweropti auf den StromzĂ€hler setzen
  • App starten
  • QR-Code des Lesekopfes einscannen
  • (Tarif-) Daten eingeben
  • Fertig

Smarthome-Anbindung

Das alles bedeutet nicht, dass man den Powerfox/Poweropti nicht in ein Smarthome einbinden könnte. Im Gegenteil! FĂŒr die Einbindung stellt Powerfox eine REST API zur VerfĂŒgung, auf deren Basis fĂŒr die gĂ€ngigen Smarthomezentralen wie ioBroker bereits Plugins entwickelt wurden.

Wenn man also nicht Stunden seines Lebens mit dem Studium der Anleitung seines StromzÀhlers und der Konfiguration von Tasmota verbringen möchte, ist der Poweropti genau die richtige Lösung.


Anleitung fĂŒr Dummies

FĂŒr Dummies? Ja, tatsĂ€chlich! Zielgruppe sind nicht die Nerds, die ihre 200+ Smarthome-Devices mit einem rund um die Uhr laufenden PC auslesen und steuern, sondern jeder, der ein Handy in der Hand halten und eine App installieren kann, kann auch innerhalb von fĂŒnfzehn Minuten den Powerfox installieren und konfigurieren. Auch die handwerklich notwendigen FĂ€higkeiten beschrĂ€nken sich darauf, einen Stecker in eine Steckdose zu stecken.

Haftungsausschluss

ACHTUNG! NICHT NACHMACHEN!

  1. Dies ist keine Anleitung!
  2. Der Artikel dient der persönlichen Dokumentation!
  3. Dieser Artikel soll nicht die beiliegenden Anleitungen, Einbauhinweise oder Installationsanleitungen ersetzen!
  4. Dieser Artikel soll einen groben Überblick ĂŒber die anfallenden Arbeiten ermöglichen.
  5. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf VollstÀndigkeit oder gar Korrektheit.
  6. Hier beschreibe ich, wie ich diese Arbeiten als Laie erledigt habe – nicht, wie man sie korrekt oder nach handwerklichen Standards, Vorschriften oder Gesetzen erledigt.
  7. Ich lehne jede Verantwortung, Haftung und GewÀhrleistung ab. Jeder muss selbst wissen, was er macht.
  8. Einige Arbeiten sind durch Fachfremde nicht zulĂ€ssig, respektive gesetzwidrig und bedĂŒrfen teilweise mindestens der Abnahme durch einen ausgebildeten Berechtigten.
  9. Einige Handlungen und Arbeiten sind im öffentlichen Bereich (Straßenverkehr, Stromnetz, Luftraum, Internet, etc.) verboten oder verstoßen gegen Lizenzvereinbarungen, was straf- oder zivilrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.
  10. 230 Volt sind tödlich!
  11. Kein Backup? Kein Mitleid!
  12. Meine 3D-Modelle sind nur Machbarkeitsstudien, keine geprĂŒften, funktionsfĂ€higen Bauteile.
  13. Die beschriebenen TĂ€tigkeiten sind in der Folge rein akademischer Natur.
  14. Bedenke, dass durch Deine Arbeiten Dritte an Leib und Leben gefĂ€hrdet werden können und Du persönlich dafĂŒr haftest.

Mit dem Weiterlesen stimmst Du diesem Haftungsausschluss zu.

Voraussetzungen

Geeigneter ZĂ€hler

NatĂŒrlich benötigen wir auch einen StromzĂ€hler mit einer Infrarotschnittstelle. Hinter den Dioden ist ein Magnet, bzw. eine Platte aus magnetischem Metall, damit hier ein Lesekopf aufgelegt werden kann.

Man kann an dieser, fĂŒr den Kunden zugĂ€nglichen Schnittstelle, keine Daten einspeisen (um damit Schindluder zu treiben). Sie ist unidirektional, sie gibt nur Daten aus, sonst nichts.

Diese Schnittstelle ist explizit dafĂŒr vorgesehen, vom Kunden ausgelesen zu werden, keine Sorge. Nur gibt es eine kleine HĂŒrde! Man benötigt eine PIN!

PIN erhalten

Um den ZÀhler dazu zu bewegen, Daten auszugeben, benötigt man die PIN des ZÀhlers.

  1. Die ZĂ€hlernummer aufschreiben
  2. Beim Energieversorger anrufen
  3. Sich den Freischaltcode (PIN) am Telefon geben lassen

Randnotiz: Die ZĂ€hlernummer („Z.NR.“) auf dem Bild lautet: „b157dU3ch750d00f“ – das ist natĂŒrlich nicht unsere echte ZĂ€hlernummer, sondern ein Satz in Leechspeak. Gleiches gilt fĂŒr den Rest der Zahlen, inkl. des QR-Codes. :-P Wer alles lesen und erkennen kann: ab in die Kommentare damit! ;-)

 PIN eingeben

Diese PIN dann (kein Witz!) mit einer Taschenlampe eingeben. Beispielweise, kann man die im Handy benutzen. Wir mĂŒssen auf dem o.a. Bild zu sehende Schnittstelle leuchten. Eine der Dioden ist eine Fotodiode und erkennt Unterschiede in der Helligkeit.

  1. Auf die o.a. LEDs so lange mit der Taschenlampe leuchten, bis im Display das Wort „PIN“ steht.
  2. Nun die erste Zahl morsen, Pause, die die zweite Zahl, Pause, usw. Statt zigmal auf den Knopf der Taschenlampe zu drĂŒcken, kann man diese auch schwenken, das geht schneller.

Beispiel: „4711“ = *blink* *blink* *blink* *blink* – kurz warten – *blink* *blink* *blink* *blink* *blink* *blink* *blink*  – kurz warten – *blink* – kurz warten – *blink*

Wenn Dich das gerade irgendwie ĂŒberfordert: Es gibt auch Apps fĂŒr das Handy, die den Code mit der Blitzlicht-LED automatisch morsen können. StromPIN ist so eine fĂŒr Android und EDL21Control ist eine App fĂŒr iOS-GerĂ€te wie das iPhone oder das iPad.

Jetzt ist der ZĂ€hler bereit, seine Daten auszugeben. Warum das nicht ab Werk so eingestellt ist, das bleibt das sahnige Geheimnis der EVU (Energieversorgungsunternehmen). Die stehen scheinbar auf Mehrarbeit.

Welchen Powerfox kaufen?

Unser StromzĂ€hler ist von der Firma „EMH“, wie man unschwer oben auf dem Bild ablesen kann. Der Typ ist „eHZ-K“ (den restlichen Zahlenwust kann man ignorieren). Wir suchen in der Whitelist (Auflistung der unterstĂŒtzen GerĂ€te) nach diesem ZĂ€hler – und werden fĂŒndig!

Ich musste den PA201901 (ELV) ordern. Wie vermutlich die Masse aller anderen KĂ€ufer ebenfalls. (Bei Ebay gibt es den Lesekopf ebenfalls)

Aber schaut bitte zur Sicherheit nach, welcher Lesekopf mit Eurem ZĂ€hler kompatibel ist. Im Dokument „Strg-F“ oder „Befehl-F“ drĂŒcken und Euren ZĂ€hlertyp eingeben. Da die Liste nicht sonderlich lang und zudem alphabetisch sortiert ist, kann man die auch einfach so durchscrollen.

Keine Chance mit diesen ZĂ€hlern

Es gibt nicht viele GerÀte, die man nicht auslesen könnte. Einige davon sind diese vier:

Steckdose

Steckdose in der Unterverteilung

Man sollte meinen, dass es in einem ZĂ€hlerkasten (korrekt: Unterverteilung) genĂŒgend Strom gibt. Nur kommt man da nicht ohne Weiteres dran. Wenn bei Euch bereits eine Steckdose in der Unterverteilung verbaut ist: Super! Wenn nicht, dann bittet den Elektriker Eures Vertrauens, eine Steckdose in die Unterverteilung einzubauen. Oder gleich zwei oder drei. Wer weiß, was noch kommt.

USB verlÀngern

Wenn nicht, dann könnte Euch ein Micro-USB-VerlĂ€ngerungskabel in 2 oder 3 Metern LĂ€nge (1,50 bzw. 1,70 EUR) weiterhelfen. Bitte nicht mehrere ineinander stecken, dadurch sinkt die Spannung fĂŒr den Lesekopf dermaßen, dass er unerwartete Fehlfunktionen aufweisen kann.

Alternativ könnt Ihr Euch auch ein passendes anderes USB-Netzteil und ein langes Micro-USB-Kabel kaufen (bis 5 Meter).

Die Leitungen fĂŒr USB und fĂŒr die Antenne fĂŒhrt man am besten durch die ggf. dafĂŒr vorgesehenen Öffnungen in der Unterverteilung nach außen. Gibt es die nicht, dann schließt bitte die TĂŒr nicht komplett und klemmt niemals die Leitungen ein.

Mehrfamilienhaus

In einem Mehrfamilienhaus wird die ganze Sache komplizierter. Der Lesekopf verbraucht im Prinzip „nix“, aber es gibt ja immer wieder die Nachbarn, die mit Argusaugen ĂŒber die Wohneinheit wachen. Die Nutzung einer Gemeinschaftssteckdose könnte also in einem handfesten Streit enden. Mit Sicherheit wĂŒrde Euer Netzteil „versehentlich“ oder wie durch Zauberhand aus der Dose gezogen werden.

Aber auch hier könntet Ihr auf eigene Kosten in den Stromkreis Eures StromzĂ€hlers eine Steckdose einbauen lassen. NatĂŒrlich nur nach RĂŒcksprache mit der Hausverwaltung oder dem EigentĂŒmer. Besser gleich zwei Steckdosen. Warum? Das erlĂ€utere ich gleich.

WLAN

Gleiches Spiel mit dem WLAN. Im Einfamilienhaus eh kein Problem, zur Not kann man einen Repeater ĂŒber eine LAN-Steckdose installieren. Bei den geringen Datenraten des Lesekopfes lasse ich mich eventuell auch zu einem einfachen WLAN-Repeater ĂŒberreden. Warum ich eigentlich nichts davon halte, habe ich in meinem Artikel ĂŒber die Optimierung des WLANs ausfĂŒhrlich erklĂ€rt.

Mehrfamilienhaus

Im Mehrfamilienhaus mit den Unterverteilungen im Keller können die rĂ€umlichen AbstĂ€nde und die baulichen Gegebenheiten so unglĂŒcklich sein, dass ĂŒber WLAN rein gar nichts lĂ€uft. Hier wĂŒrde ich einen Versuch mit einem gĂŒnstigen Powerline-Set.

Einer der Adapter kommt in die Steckdose neben Eurem Router und wird mit diesem mittels des beiliegenden LAN-Kabels verbunden.

Der andere Adapter kommt in die Steckdose Eures ZĂ€hlerschrankes. Mit dessen WLAN verbindet sich der Powerfox. Über die Stromleitungen werden die Daten dann zu Eurem Router ĂŒbertragen.

Aber bedenkt dabei bitte, dass die Daten dann auch durch das Stromnetz des gesamten Hauses rauschen. Deswegen unbedingt das Standard-Passwort der Adapter sofort Àndern!

Ist der StromzĂ€hler bei Euch in der Wohnung, habt ihr natĂŒrlich keine Probleme.

Lesekopf anbringen

  1. USB-Kabel in den Powerfox stecken
  2. Antennenanschluss auf den Powerfox schrauben
  3. Netzteil in die Steckdose stecken
  4. Powerfox vor die Schnittstelle des StromzÀhlers halten, bis der Magnet ihn anzieht
Powerfox
Powerfox Lesekopf poweropti
powerfox auf stromzÀhler
Powerfox poweropti auf StromzÀhler

Wenn der Poweropti grĂŒn leuchtet, hat die Verbindung zum StromzĂ€hler geklappt.

Die Leitungen verlegen wir so, dass sie beim Öffnen und Schliessen der TĂŒren der Unterverteilung nicht beschĂ€digt werden können. Zur Not lassen wir sie einen Spalt offen stehen.
Hier gibt es keine allgemeingĂŒltige Empfehlung, das kommt immer auf die baulichen Gegebengheiten an.

App einrichten

Ich gehe nicht auf jeden, wenig spannenden Punkt in der Konfiguration der App ein, die ist selbsterklĂ€rend. Einige Punkte mögen fĂŒr einige Leute aber durchaus ĂŒberraschend kommen.
Wer sich generell mal ohne Panikmache ĂŒber Datenschutz informaieren will, kann dies in meinen Artikeln ĂŒber Überwachung hier und hier, aber auch hier tun. hier

  1. Die App auf dem Smartphone installieren (Android / iOS)
  2. App öffnen
  3. Standortzugriff erlauben

QR-Code scannen

poweropti-QR-Code scannen
poweropti-QR-Code scannen

Wir scannen den QR-Code ab. Klicken dazu auf den grĂŒnnen Button. Die Kamera wird aktiviert, wir halten sie so, dass sie dan QR-Code scharf stellen kann.
Das wird an der Supermarktkassen jeden Tag millionenfach gemacht, das kennt Ihr also bereits.

qr code karton
Der QR-Code befeindet sich im Karton

Der QR-Code ist in den Karton geklebt. Weil man die Verpackung fĂŒr gewöhnlich wegwirft, findet man den Code aber auch noch auf dem Lesekopf selbst.

QR-Code poweropti VerbrauchszÀhler
QR-Code auf dem Lesekopf

Lesekopf in Heim-WLAN einbinden

Der Lesekopf hat nun sein eigenes WLAN aufgespannt, Euer Handy verbindet sich nun damit.
Anmerkung: Auf Android-Handys ist der Standort mit dem WLAN von den Rechten her verbunden, da die Standortermittlung auch ĂŒber Hotspots in der NĂ€he trianguliert wird. Daher muss die Standortfreigabe aktiviert sein.
Die App wurde in einem aufwendigenTablets Verfahren durch das Bundesamt fĂŒr Sicherheit in der Informationstechnologie geprĂŒft und befindet sich laut Hersteller auf einem Sicherheitslevel oberhalb des Onlinebankings.
Einen Tod mĂŒsst Ihr nun einmal sterben

Der Standort muss erlaubt werden, damit die App die umgebenden Netzwerke scannen kann.

Wir wĂ€hlen aus, welches unser WLAN ist und geben das Password dafĂŒr ein. Die Daten werden an den Kopf ĂŒbermittelt, welcher sich mit unserem WLAN verbindet.

Haben wir mehrere Poweropti in Verwendung, mĂŒssen diese einzeln registriert werden:
Die Einstellungen finden wir im BurgermenĂŒ, das sind die drei Striche oben links. Diese MenĂŒs nennt man so, weil die drei Striche an einen stilisierten Hamburger erinnern.

Burger-MenĂŒ –> Einstellungen –> Poweropti Aktivierung

Datenschutz

Alles kann – nichts muss. In der App kann man die DatenĂŒbermittlung sehr fein einstellen.

Diese Einstellungen habe ich vorgenommen, aber man kann sie auch jederzeit wieder Ă€ndern. Burger-MenĂŒ –> Einstellungen –> Daten und Nachrichten.
Keine Sorge, die Erfassung der VerbrauchszustĂ€nde ist bei weitem nicht so fein wie bei den Lösungen, die ich bisher vorgestellt habe, schlicht aus dem Grunde, da dabei ernorme Datenmengen anfallen wĂŒrden. Niemand kann daher ĂŒber den Stromverbrauch ermitteln, welches Fernsehprogramm Ihr schaut.

Daten eingeben

Nun können wir unsere persönlichen Daten eingeben – wenn wir wollen. Wenn nicht, dann nicht. Aber einige grundliegende Daten sollten wir schon preisgeben, sonst können wir den vollen Umfang der App nicht ausnutzen.

Tarife

Burger-MenĂŒ –> Einstellungen — Tarife

Hier können wir unsere Stromtarife eingeben, was mehr als sinnvoll ist, wenn man sehen möchte, wieviel vom Abschlag am Ende des Monats bereits verbraucht wurde.
Hierzu benötigen wir die Daten aus dem aktuellen Vertrag mit dem Stromanbieter.

Vergleich

Sehr spannende Funktion! Hier kann man seinen Verbrauch mit Vergleichshaushalten ermitteln! Dazu benötigt die App einige Eckdaten:

Im Dashboard der App gehen wir links oben auf Vergleich.
Ein Zahnrad erscheint nun rechts unten, ĂŒber das wir unsere Daten eingeben können.

Die App benötigt fĂŒr einen aussagekrĂ€ftigen Vergleich folgende Daten:MCEPASTEBIN%

  • Haustyp (Wohnung, Haus)
  • Anzahl der Personen
  • GrundflĂ€che (Quadratmeter)
  • Heizungsart

Mir fehlt in dieser Auflistung tatsĂ€chlich die Angabe fĂŒr Elektroauto(s) und fĂŒr weitere Verbraucher, wie Klimaanlagen, die auch als WĂ€rmpepumpen benutzt werden können. Diese laufen eben nicht ĂŒber den WĂ€rmestromzĂ€hler, sondern ĂŒber den HaushaltsstromzĂ€hler. Siehe auch dazu:

Aktuelle Werte

Im Vergleich haben wir auch Zugriff auf den aktuellen Verbrauch und den ZĂ€hlerstand. Wir wischen dazu den Slider „Aktuelle Werte“ von unten nach oben.

Ja, in Ordnung, -100 % – wenn wir an diesem Tag keinen weiteren Strom verbrauchen wĂŒrden. Ein aussagekrĂ€ftiger Vergleich ist nur fĂŒr vergangene Tage, Monate und Jahre sinnvoll, denn die App rechnet nicht die Werte fĂŒr den Tag hoch.
Hellsehen kann die App nĂ€mlich nicht. Daher weiß sie nicht, ob Mutti noch den Sonntagsbraten in die Röhre schiebt, Vati sein Elektroauto lĂ€dt oder ein KĂ€lteeinbruch bevorsteht, der der WĂ€rmepumpe Höchstleistungen abverlangt – um das mal ganz brĂ€sig darzustellen.

Diagramme

FĂŒr Leute, die besser gucken als lesen können, gibt es auch Diagramme.

Verbrauch im Peak

Hier sieht man, tatsÀchlich, dass meine Frau nachmittags um 16:00 Uhr einen Kuchen backte und ich den Twizy um 14:00 Uhr lud.
Der hohe Grundverbrauch rĂŒhrt von der WĂ€rmepumpe her.

Verbrauch im Schnitt

Im Falle eines Internetausfalls kann der Lesekopf Daten fĂŒr rund 40 Tage speichern.

Alarmierungen

Eine Vielzahl von Warnungen können wir uns auch einrichten.

Burger-MenĂŒ –> Einstellungen –> Alarmierungen

Alarmierungen können via Mail oder Push-Nachricht auf das Handy erfolgen.

Fertig

Das war es auch schon. Wir sind mit der Installation durch und können die Verbrauchdaten auf dem Handy (oder mehreren) ĂŒberwachen. Wenn man die App auf einem ausrangierten Tablet installiert, kann man das auch in die KĂŒche an die Wand hĂ€ngen und hat so eine Mini-Smarthome-Zentrale, die vielleicht Lust darauf macht, noch andere Dinge im Haus zu ĂŒberwachen und zu kontrollieren? Zum Beispiel den Wasserverbrauch?

FAQ?

Ja, ich habe eine FAQ zu dem Poweropti-Smartmeter erstellt: *KLICK*

Zukunft

Power42 (Douglas Adams lĂ€sst lieb grĂŒĂŸen) hat noch einige andere interessante Eisen im Feuer. Eine Lösung fĂŒr GaszĂ€hler und fĂŒr die Erfassung von Balkonsolaranlagen soll noch in der ersten HĂ€lfte 2023 auf den Markt kommen.

Die Anbindung an Amazons Alexa ist in Arbeit, die fĂŒr Google Assitant in Planung.

Weitere Möglichkeiten

In einem Smarthome kann man mit einem Poweropti als Trigger andere GerĂ€te steuern. Wallboxen könnten beispielsweise nur das Fahrzeug laden, wenn die „Gefahr“ bestĂŒnde, dass der Solarstrom ansonsten billig eingespeist wird. Es macht keinen Sinn, sein Auto fĂŒr 50 Cent die Kilowattstunde zu laden, wenn es man eine Stunde spĂ€ter kostenlos laden könnte.

Vergangenheit

Ich war neugierig und rief bei der Firma Power42 an. Einige Antworten auf meine Fragen landeten in diesem Artikel. Interessant war fĂŒr mich die Frage, wie die Firma auf die Idee mit dem Vertrieb der Leseköpfe kam. Nun, wir haben das Corona zu verdanken, denn diese Lösung war erst nur fĂŒr die Enrgieversorgungsunternehmen gedacht. Ende 2019 war das Produkt ferig, 2020 wurde es den ersten Stadtwerken angeboten, aber die Pandemie ging gerade erst los. WĂ€hrend Corona stand nicht nur bei den EVU im Prinzip alles still und Entscheidungen wurden generell auf die Lange Bank geschoben. Daher entschloss sich die Power42, die Leseköpfe an Privathaushalte zu verkaufen – unser GlĂŒck.

Über den Autor

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit ĂŒber 25 Jahren betreibt, deckt vielfĂ€ltige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine BeitrĂ€ge sind sorgfĂ€ltig recherchiert und leicht verstĂ€ndlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstĂŒtzen.

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