Egal ob Neu- oder Wiedereinsteiger, alle stehen vor dem Problem, wie sie Programme auf Retrocomputer laden können. Nichts ist frustrierender als keine Programme laden zu können. Hier dreht sich alles um den Schnellstart mit einem „neuen“ Computer – um weitere Dateibefehle geht es hier nicht. Alle Befehle funktionieren natürlich auch mit den üblichen Emulatoren. Spezielle Tastenkürzel habe ich in den jeweiligen Abschnitt mit eingetragen.
Wie man Programm auf den jeweiligen Retrocomputern mit grafischer Oberfläche (GUI) startet, sollte für jeden Mausschubser schnell selber herausgefunden sein.. Daher gehe ich hier nicht auf Commodore Amiga, Atari ST, Acorn Archimedes oder Sinclair QL ein.
Generell gilt bei allen System, dass zuerst die Peripherie und die Laufwerke eingeschaltet werden und erst zum Schluss der Computer!
Apple II
Kassettenlaufwerk:
Programm laden:
Befehl: load
Diskettenlaufwerk:
Masterdiskette einlegen und brun fid eingeben. Alles weitere ist menügeführt.
Programm starten:
Befehl: run
Atari 400/800 / 600XL / 800XL / 1200XL / 65 XE / 800 XE / 130XE / XEGS
Kassettenlaufwerk:
Programm laden:
Die Tasten START und SELECT beim Einschalten gedrückt und PLAY auf dem Kassettenlaufwerk.
oder
Die Taste START beim Einschalten drücken, PLAY auf dem Kassettenlaufwerk und dann RETURN auf der Tastatur
oder
Befehl: cload
Diskettenlaufwerk:
Programm laden:
Disketten in das eingeschaltete Laufwerk legen, OPTION gedrückt halten und dann den Computer einschalten.
oder
Vorgehen wie vorher, wenn kein Programm automatisch startet, den Befehl dos eingeben. Ggf. wie nächsten Punkt beschrieben weiter vorgehen
oder
Eine Diskette mit einem DOS starten.
Befehle:
Inhaltsverzeichnis laden:
a
Programm laden:
l
Programm starten:
Befehl: run
BBC Micro, Acorn Electron
Kassettenlaufwerk:
Programm laden:
Befehl: chain „“ oder chain „programmname“
Lädt und startet das erste Programm auf der Kassette oder das erste mit dem angegebenen Namen.
Befehl: load „“ oder load „programmname“
Diskettenlaufwerk:
Inhaltsverzeichnisse laden:
Befehl: cat
Programm laden:
Befehle: load „programmname oder chain „programmname“
Programm starten:
Befehl: run
Commodore C16 / C116 / Plus4
Datasette:
Programm laden:
Befehl: load
Ausgabe: Press Play on Tape
Nun die Play-Taste an der Datasette drücken und warten. Nach einiger Zeit wird (hoffentlich) folgende Ausgabe angezeigt:
found „programmname“
Diskettenlaufwerk:
Inhaltsverzeichnis laden:
Befehl: directory
Programm laden:
Befehl: dload „programmname“
Befehl: dload „*“
Programm starten:
run
Commodore 64 / VC 20 /CBM PET / 2000er- und /3000er-Serie
Datasette:
Programm laden:
Befehl: load
Ausgabe: Press Play on Tape
Nun die Play-Taste an der Datasette drücken und warten. Nach einiger Zeit wird (hoffentlich) folgende Ausgabe angezeigt:
found „programmname“
Anmerkung: Lädt das erste (nächste) Programm auf der Kassette, sobald man die Playtaste auf der Datasette betätigt. Man kann auch den Programmnamen angeben, einfacher ist es sicher, an die korrekte Stelle auf dem Band zu spulen. Der Bildschirm schaltet sich beim Laden eines Programmes ab.
Diskettenlaufwerk:
Inhaltsverzeichnis laden:
Befehl: load“$“,8
Befehl: list
Der Befehl list zeigt das Inhaltsverezichnis an.
Programm laden:
Befehl: load“programmname.prg“,8
Befehl: load“*“,8
Ausgabe: loading „Programmname“
Anmerkung: Mit „$“ lädt man das Inhaltsverzeichnis der Disk. Achtung: Ein sich im Speicher befindliches BASIC-Programm wird dadurch überschrieben! Mit „*“ wird das erste Programm auf der Diskette geladen. „,8“ ist die Standard-Geräteadresse des ersten Diskettenlaufwerkes. Andere Adressen sind je nach Diskettenlaufwerksmodell über DIP-Schalter intern oder extern einstellbar. Mögliche Adressen sind 8 bis 11 (30). Einige Programme benötigen die Angabe „,(Geräteadresse),1“ (Bsp.: ,8,1) um das Programm in den vorgesehenen Speicherbereich zu laden.
Programm starten:
Befehl: run
Commodore 128 / CBM 4000er-Serie
Datasette:
Programm laden:
Befehl: load
Ausgabe: Press Play on Tape
Nun die Play-Taste an der Datasette drücken und warten. Nach einiger Zeit wird (hoffentlich) folgende Ausgabe angezeigt:
found „programmname“
Anmerkung: Lädt das erste (nächste) Programm auf der Kassette, sobald man die Playtaste auf der Datasette betätigt. Man kann auch den Programmnamen angeben, einfacher ist es sicher, an die korrekte Stelle auf dem Band zu spulen. Der Bildschirm schaltet sich beim Laden eines Programmes ab.
Diskettenlaufwerk:
Inhaltsverzeichnis laden:
Befehl: catalog
Befehl: directory
Programm laden:
Befehl: dload „programmname“
Befehl: dload „*“
Anmerkung: „directory“ oder „catalog“ lädt das Inhaltsverzeichnis der Diskette. Voreingestellt ist die Standard-Geräteadresse des ersten Diskettenlaufwerkes (8). Andere Adressen sind je nach Diskettenlaufwerksmodell über DIP-Schalter intern oder extern einstellbar. Mögliche Adressen sind 8 bis 11 (30). Geräteadressen werden beispielsweise mit „directory u9“, „catalog u11“ oder „dload“*“ u9″ angegeben. „dload „*““ lädt das erste Programm auf der Diskette.
Programm starten:
Befehl: run
CP/M, SCP, DOS sowie OS/2- und Windows-Kommandozeile
Kassettenlaufwerk:
Obwohl in CP/M, SCP und DOS noch Routinen für den Zugriff auf Kassettenlaufwerke existierten, die aber eine Unterstützung des BIOS voraussetzten, wird man selten auf einen Anschluss für ein Kassettenlaufwerk an solchen Computern treffen. Ein Zugriff würde sowieso ohne BIOS-Unterstützung zum Systemcrash führen.
Nur die PC-Modelle IBM 5150 und der PC-Jr (PC-Junior) verfügten überhaupt über einen Datasetten-Anschluss. Trotzdem fanden sich noch bis zu den frühen PS/2-Systemen Kassetten-Routinen im BIOS der IBM-Computer. Um auf diese Routinen zuzugreifen benötigte der Computer ein immerhin 32 KByte großes, eigenes ROM mit dem „IBM Cassette BASIC“. Dieses BASIC bot neben einer normalen BASIC-Eingabeaufforderung auch einen Zugriff auf Kurzbefehle über die F-Tasten an. Die Tasten waren „List“, „Run“, „Load“, „Save“, „Cont“, „LPT 1“, „TRON“, „TROFF“, „Key“, und „Screen“ belegt. Reine Kassettenzugriffsbefehle waren aber nur „load“ und „save“ – ein Kassetteninhalt konnte nicht angezeigt werden. Aufgrund der Größe des ROMs steht zu vermuten, dass der Befehlsumfang in etwa dem des Q-, bzw. IBM- oder DOS-BASICs entsprach. Computer mit dem Cassette BASIC sind i.d.R. an fünf Sockeln für 8-KB-große ROMs zu erkennen: vier für das BASIC, einer für das BIOS.
Befehle: über die F-Tasten, bzw. „save“ und „load“
Disketten- oder Festplattenlaufwerk:
Laufwerke sind mit sogenannten „Laufwerksbuchstaben“ versehen.
Beispiele:
Erstes Diskettenlaufwerk: a:
Zweites Diskettenlaufwerk: b:
Erstes Festplattenlaufwerk: c:
usw., usf.
Optische Laufwerke bekommen irgendeinen Buchstaben nach c: zugewiesen.
Laufwerk auswählen:
Befehl: a:, b:, c:, etc.
Inhaltsverzeichnis laden:
Befehl: dir
Beispiele: dir c:, dir c:\ Verzeichnisname\ Unterverzeichnis
Verzeichnis wechseln:
Befehl: cd oder chdir
Beispiel:“cd verzeichnisname, cd \ Verzeichnisname\ Unterverzeichnis
Programm starten:
Befehl: Einfach nur den Dateinamen eintippen.
Beispiele: gorillas.bat
Ausführbare Dateien enden mit den Extensions: „.bat“, „.cmd“, „.com“ und „.exe“.
Randbemerkung: Unter CP/M sind die Befehle die selben wie unter MS-DOS. Kein Wunder, denn das von Microsoft zugekaufte QDOS (aka 86-DOS, PC-DOS, MS-DOS) war mehr oder weniger eine 1:1-Kopie von CP/M 86 Das bekannte MS-DOS ist letztlich nichts anderes als ein erweitertes CP/M 86. Auch dieses Plagiat von Microsoft beschäftigte wie so oft die Gerichte.
Anmerkungen: Das ursprüngliche CP/M, aka CP/M-80 oder später auch CP/M-Plus, war für die Intel 8080- und dessen Klon, die Zilog Z80-CPU. CP/M. Die 16-Bit CPU Intel 8086 rannte mit CP/M-86, bei identischer Befehlssyntax und – umfang. CP/M bedeutet schlicht „Control Program for Microcomputers“. Die völlig beknackten „Laufwerksbuchstaben“ von CP/M, die nur bei Wechsellaufwerken auf der Kommandozeile einen Sinn ergeben, haben es sogar bis in das heutige Windows mit grafischer Oberfläche geschafft.
Enterprise 64 und 128
Kassettenlaufwerk:
Programm laden:
Befehle: load „“, load „tape:“, load „programmname“ oder load „tape:programmname“
Falls der Rechner ein Diskettenlaufwerk erkennt, sind den Befehlen für die Kassette ein tape: vor den Dateinamen (in Anführungszeichen) voran zustellen.
Diskettenlaufwerk:
Inhaltsverzeichnis laden:
Befehl: dir oder dir b:
Programm laden:
Befehle: load „programmname“
Programm starten:
Befehl: run
Hinweis: Das EXOS des Enterprise kennt Laufwerksbuchstaben und ist wohl auch tatsächlich IBM-DOS-Befehlskompatibel. Zwischen den Laufwerken wechselt man also wie hier beschrieben.
MSX-Computer
Kassettenlaufwerk:
Programm laden:
Befehle: load „“, load „programmname“ oder load „cas:programmname“
Diskettenlaufwerk:
Disklaufwerk einschalten, Computer einschalten, dadurch lädt der Computer das DOS automatisch nach.
Inhaltsverzeichnis laden:
Befehl: cat
Programm laden:
Befehle: load „programmname oder load „b:programmname“
Programm starten:
Befehl: run
Tipp:
Mit ,r am Ende des Befehls startet das Programm nach dem Laden automatisch. Beispiel: load „programmname“,r
Schneider/ Amstrad CPC 464, 664, 128
Kassettenlaufwerk:
Alle Dateien anzeigen lassen:
Befehl: cat
Programm laden:
Befehl: load“
Befehl: load“progrmmname“
Befehl: load“programmname.bas“
Programm laden und direkt starten:
Befehl: run“
Befehl: run“programmname“
Befehl: run“programmname.bin“
Programm starten:
Befehl: run
Anmerkung: load und run laden das erste (nächste) Programm auf der Kassette. run startet dieses Programm zudem automatisch. „.bas“ ist ein BASIC-Programm, „.bin“ ein Maschinenspracheprogramm. Man kann die Endungen auch einfach weg lassen.
„cat“ zeigt alle Dateien auf der Kassettenseite an – dies kann aber bis zu 60 Minuten bei einer C120 dauern!
Diskettenlaufwerk:
Inhaltsverzeichnis laden:
Befehl: |dir
Programm laden:
Befehl: load“programmname“
Befehl: load“programmname.bas“
Befehl: load“programmname.bin“
Programme laden und direkt starten:
Befehl: load“programmname“
Befehl: run“programmname.bas“
Befehl: run“programmname.bin“
Programm starten:
Befehl: run
Anmerkungen:
„|“ = „Pipe“. Das Pipe-Zeichen erreicht man über Shift+@ auf der Tastatur des CPC. Es ist auf der Taste unterbrochen dargestellt, um Verwechslungen mit einem kleinen „L“ oder einem großen „i“ zu vermeiden.
In Emulatoren benutzt man die jeweilige Tastenkombination des Betriebsystems, um das Pipe-Symbol darzustellen:
Mac: Alt+7
Linux: AltGr+<
Win: AltGr+<
CPCs mit eingebauten Disklaufwerk benutzen dieses als Standardlaufwerk (a) für die Load-Befehle. Das Pipe-Symbol steht für den Zugriff auf (externe) Laufwerke. Wird ein |a oder ein |b eingegeben, beziehen sich die nachfolgenden Befehle auf dieses (externe) Disklaufwerk (a, b, …), bzw. für den Zugriff auf ein externes Kassettenlaufwerk: |tape.
Will man CP/M staten, so muss man die CP/M-Diskette einlegen und |cpm eintippen. Zurück kommt Ihr mit der Eingabe von amsdos. CP/M-Befehle findest Du hier.
Sinclair Spectrum
Kassettenlaufwerk:
Programm laden:
Befehl: load „“ oder load „programmname“
Microdrive:
Inhaltsverzeichnis laden:
Befehl: cat
Programm laden:
Befehle: load „programmname oder chain „programmname“
Programm starten:
Befehl: run
Sinclair ZX81
Kassettenlaufwerk:
Programm laden:
Befehl: load „“ oder load „programmname“
Programm starten:
Befehl: run
TI 99/4a
Im Computer muss sich ein BASIC- oder Extended BASIC-Modul, bzw. ein Modul mit einem sog. Disc-Manager befinden!
Kassettenlaufwerk:
Programm laden:
Befehl: old cs1 (steht wohl für CaSsette 1)
Diskettenlaufwerk:
Inhaltsverzeichnis laden:
Befehl: call dir(1)
Programm laden:
Befehl: old dsk1.programmname (lädt das Programm „programmname“
Programm starten:
Befehl: run
Tandy TRS-80 / Dragon 32 und 64 sowie EACA
Kassettenlaufwerk:
Programm laden:
Befehl: cload““ für BASIC-Programme
Befehl: cloadm““ für Maschinensprachen-Programme
Diskettenlaufwerk:
Inhaltsverzeichnis laden:
Befehl: dir
Programm laden:
Befehl: load““ oder load“programmname“
Programm starten:
Befehl: run
Andere Computer
Andere Computer starten meist mit einem BASIC, welches die üblichen befehle wie load, dload, list, run, cat, catalog, dir, usw. versteht. Vielleicht bietet das BASIC sogar eine Befehlsübersicht mit den Befehl help an?