Tag des Fehlers

Es gibt so Tage, da sollte man am besten nichts anfassen. Geht ja eh nur alles schief. Gut ist, wenn man es noch zeitnah merkt. Dumm ist, wenn man es erst merkt, wenn die Arbeit schon vor Tagen erledigt schien.

Letzteres passierte mir im Wohnzimmer. Alle Leitungen waren verlegt und erst beim Einbau der Fußbodenheizung dämmerte mir, dass ich den Platz für das Thermostat vergessen hatte. Ich platziere die Thermostate auf 130 cm Höhe. Andere schlagen für die optimale Positionierung 150 cm Höhe vor. Das ist das beknackteste, das ich je hörte, sorry. Sind das alles Riesen? Außerdem ist es im Prinzip mehr oder weniger für die Temperaturregelung unerheblich. Man stellt am Thermostat sowieso die Temperatur ein, die man im gesamten Raum für angenehm hält. Ob das Thermostat dabei 80, 100, 130, 150 oder 180 cm hoch hängt, ist dabei wurscht. Es ist auch egal, ob die Temperatur dabei in Celsius, Fahrenheit oder Kelvin gemessen/angezeigt wird.

Wie dem auch sei, dort, wo ich in den anderen Räumen eine Unterputzdose für den, sowieso sinnvollerweise Aufputzthermostaten setze, verliefen vier Elektroleitungen. Gut, es ist zulässig, dass ein Kabel als Wandauslass verlegt wird. Ein Thermostat wird mit einer 5×1,5er Leitung angeschlossen. Das ist nicht gerade Klingeldrahtformat. Ich schob das Kabel zwischen den vier Leitungen durch und befestigte es mit einer Kabelschelle, deren Nagel ich durch einen längeren ersetzte. Fester ist besser. Links und rechts der Leitungen bohrte ich ohne Schlagfunktion tiefe 6er Löcher mit dem Akkuschrauber. Ich wollte bis in das feste Mauerwerk, denn die eingegipsten Dübel hätten sonst gegen die Leitungen gedrückt, was nicht gehalten hätte. Der Lochabstand für die Befestigung eines Thermostaten beträgt 60 mm. Ich schob die Schrauben in Mantelreste, die noch im Müll lagen und schraubte das Ganze dann vorsichtig so weit an, dass die Schraubenköpfe noch über den späteren Putz ragen.

Alternativ hätte ich auch Holzstücke neben die Leitungen in den Putz legen können, in denen man den Thermostaten später verschraubt. Ist auch zulässig.

Irgendwie musste aber das dicke Kabel noch innerhalb der Installationszone verlegt werden. Ich klopfte den Putz vorsichtig mit einem kleinen Hammer auf und verlegte das Kabel dort, wo es dem Türrahmen zu nahe kommen würde eben übereinander.

Die Kabel der Thermostate werden, so wie alle Stromzuleitungen und das Netzwerkkabel ebenfalls, unter die Kellerdecke gelegt. Diese wird später sowieso noch gedämmt, so dass das optisch ne saubere Sache wird.


Da steht nichts über.


An der unteren Steckdose vorbei…


… und durch den Estrich und die Decke in den Keller. Beim Spachteln muss darauf geachtet werden, dass das Kabel nicht unter Zug stehen kann, sollte sich der Estrich (nach mehr als 50 Jahren eher unwahrscheinlich) noch absenken.

 

Fehler Nummer zwei fiel mir erst im Umkleidezimmer auf, als ich bereits alle Kabel verputzt hatte. Hier war es das Kabel des Rollladens. Ist ja echt lang genug und es war auch dauernd im Weg, aber ich raffte es einfach nicht und ließ es offen liegen. Hat schon seinen Grund, warum ich Erwerbsminderungsrentner bin. Ich brauche nicht nur länger für alles, ich übersehe auch mehr als offensichtliche Fehler. So wie das mehr als einen Meter lange, lose Kabel.

Der Putz war noch nicht durch getrocknet, so konnte ich ihn relativ einfach auskratzen, Platz für das Kabel im originalen Putz schaffen und dann alles wieder verspachteln.

Ach ja: Die Schalter für die Rollläden müssen leider unter dem Lichtschalter und nicht neben dem Fenster liegen, weil dieses winzige Zimmer (das sich nicht einmal ernsthaft als Arbeitszimmer eignet) neben dem Fenster schlicht zu wenig Platz hat, wenn dort ein Pax-Schrank steht. In den Bauzeichnungen ist dieses vier Quadratmeter kleine Kabuff aber ernsthaft als „Kinderzimmer“ ausgewiesen. Alter…

Über den Autor

Hessi

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

Schreibe einen Kommentar

Ich bin mit der Datenschutzerklärung und der Speicherung meiner eingegebenen Daten einverstanden.