Spinnenhund selbst machen

Zu Halloween erschreckte unser Hund verdammt viele Leute. Er mutierte zur Spinne. Unsere Große wollte es so – und dem Hund gefiel es gut im Mittelpunkt zu stehen. Auf Youtube trieb ein Spinnenhund oder eine Hundespinne ihr Unwesen. Uns gefiel das gut. Leider ist unser Hund weiss. Aber er hat einen braunen Kopf. Also überlegten wir, ihn in eine große braune Spinne zu verwandeln.

Es sollte auch nur für Halloween sein und sollte schnell gebaut – aber vor allem auch schnell an- und abgeschnallt sein. Ferner sollte das Tier weder sich noch andere verletzen. Die Beine sollten sich beim laufen schön bewegen. Das ist uns sogar sehr gut gelungen.

ACHTUNG:
Ich hafte nicht für Schäden, die Ihr beim Nachmachen dieser Arbeiten anrichtet. Irrtümer sind ausdrücklich vorbehalten.
Wenn Euch irgendwas abfackelt, explodiert, auf die Füße fällt, zusammenbricht und Euch unter sich begräbt, Ihr eine gefackelt bekommt, irgendjemand durch Euren Hund umgerannt, aufgespiesst oder gefressen wird, bzw. Ihr Euch einen Fingernagel abbrecht: Ich bin nicht schuld! Ich sage nicht: „Macht es genau so!“, ich sage nur: Ich habe es so gemacht. Jeder muss selber wissen, was er da tut.

Material
Als Basis nahmen wir so ein Hundegeschirr mit Polster und „lustiger Aufschrift“, wie man sie überall im Tierhandel bekommt.

Den Stoff besorgten wir im örtlichen Stoffhaus, die Holzstangen und -latten im Baumarkt. Styroporkugeln, Bastelkleber (kein Pattex, Uhu o.ä.!), Filz für die „Krallen“ und große Ringe aus ca. 3mm Welldraht kauften wir im Deko-Großhandel Andreas in Dietzenbach.

Selbstklebendes Polsterband (eigentlich Dichtband), Lochband und Kabelbinder hatten wir ohne Ende zu Hause.

Durchführung
Da der Hund nicht dauernd Modell stehen könnte, während wir die Spinne aufbauen, nahmen wir einfach einen Hoppe Max als Hundersatz und Ständer.

Wir haben viel experimentiert, sind aber letztlich nur auf eine gut funktionierende und leichte Lösung gekommen, die im Falle eines Zusammenstoßes nachgibt, aber nicht gleich auseinander fällt:

Der „Sattel“
Zwei Dachlatten werden mit einem Lochband auf das Hundegeschirr gelegt. Dies versteift die Konstruktion und verteilt den Druck. Ähnlich wie ein Sattel.

Die Dachlatten werden von hinten durch den Stoff verschraubt. Die Schrauben müssen so flach wie möglich anliegen, sonst drücken sie.

Nun doppelte Lochbandstreifen nehmen und diese schräg auf die Latten schrauben, so kann man Höhe und Abstand der Beine zueinander korrigieren.

Die Beine
An diese Lochstreifen werden runde Holzstäbe mit Kabelbindern befestigt. Zwei an der Basis, einer am äußerten Loch. Nimmt man dort Drähte, so biegen sie sich unschön durch.

Am Ende der Rundstäbe werden die mit einer Blechschere zerschnittenen und gerade gebogenen Welldrähte ebenfalls mit Kabelbindern befestigt. Dazu ca. 10cm vom Draht abknicken, das ist die Überlappung am Holz und gleichzeitig das erste Gelenk. Ein Knick an der richtigen Stelle weiter unten ergibt das zweite Gelenk.

Die Drähte müssen flach sein, sonst fallen sie ab und drehen sich dauernd.

Die ersten Gelenke, also die Enden der Holzstäbe mit aufgesteckten (und mit Bastelkleber gesicherten) Styroporkugeln sichern.

Das Fell und die Krallen
An das Ende der Drähte werden Filzstreifen geklebt. Je einen Filzstreifen nehmen, mit Bastelkleber bestreichen und dann um das Ende des Drahtes einmal klappten und zusammendrücken.

Den Stoff in Streifen schneiden, um die Beine schlagen und festkleben. Auf der Rückenseite, nicht auf der Fellseite! Das verklebt sonst nur das Fell! Dabei immer zwei Streifen nehmen: einer für die Holzstäbe, einer für die Drahtbeine.

Um die Styroporkugeln werden kleinere Stück Fell geklebt.

Spinnenköper
Den dicken Hinterleib haben wir mit einem Kissen simuliert, über das einfach ein Stück Fell geklebt ist.

spinnenhund
(Zwei Lochbandstreifen verbinden die beiden Holzlattem, welche wiederum die Beine halten.

Hundespinne
(Basis des Beines, Muttern dienen dazu, dass die Schrauben nicht durchkommen und den Hund stechen)

hintere beine spinnenhund(Hintere Beine, ungepolstert)

beinstellungen spinnenhund
(Beinstellungen können variiert werden)

beinstellungen andere Seite hundespinne
(Hier ist die Latte gepolstert)

krallen spinnenhund
(„Krallen“ am Ende des Wellendrahtes)

Den Hund hat es nicht sonderlich gestört. Klar, er läuft lieber ohne als mit herum, aber er weigert sich nicht, wenn wir ihm die Beine anziehen wollen.

Das Hauptproblem ist nur, dass der Hund nun dreimal so breit ist und das nicht realisiert. Da muss man etwas für ihn aufpassen.

hundespinne spinnenhund
(Hundespinne / Spinnenhund)

Klar, im Hellen und auf Video und den Bildern sieht das jetzt nicht sonderlich gruselig aus. In der Realität gab es aber doch etwas Chaos unter den Autofahrern, als sie den Hund auf dem Geh- und Radweg sahen.

Bei Halloween und im Dunkeln war dann das große Kreischen angesagt, als wir mit dem Hund spazieren gingen. Ich ging als untoter Labormitarbeiter mit einer Riesenspinne an der Leine. Teilweise konnte ich den Hund auch frei laufen lassen, dann wurde das Gekreische nur noch vom erleichterten Lachen getoppt, wenn die Spinne als harmloser Hund erkannt wurde.

https://www.youtube.com/watch?v=VlhbVjdmc4U
Der Spinnenhund geht Gassi

Alles in allem hat es sich gelohnt. Die Kröten und der verbastelte Nachmittag wurden durch Schreckensschreie entlohnt.

Bei Nichtgebrauch das Kostüm bitte in einem Karton aufbewahren. Liegt es offen auf dem Dachboden, bekommt man immer einen Heidenschreck, wenn man es sieht. Ist wohl ein Urinstinkt.

Über den Autor

Hessi

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

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