Endlich kamen die Kabel für Sat, die Kameras und die Gegensprechanlage. Irgendwie ahnte ich es bereits: Mein „natürlicher“ Kabelschacht ist zu eng für das fette Sat-Kabel. Schon das Kabel für die Kamera – ein recht dünnes Cat 6a-Label – hätte ich mit der Durchfädelhilfe einziehen müssen. Also die Netzwerkkabel, die ich nicht weiter im Keller verlegte, wieder herausziehen. Und dann?
Neue Kabel. Sat: weiss, Video: dunkelgrau, 4x2x0,8 für die Tür: hellgrau
Ach, je. Alles wieder uffklobben!
Kabel gezogen.
Dann mit den Bohrhämmern abwechselnd gebohrt und gemeißelt bis der Durchbruch in den Keller endlich groß genug war.
Kabel alle in den Keller gezogen: klappt 1a!
Ja und dann dachte ich, dass ich drei runde mittlere Kabelrohre nehme und die zwei, die sowieso schon drin waren. Also musste ich die bereits vorhandenen kleinen Bohrungen erweitern. Wieder mit den beiden Bohrhämmern.
Mein Plan war eigentlich, dass die Rohre ganze elegant komplett durch die Wand ragen würden (wie die beiden vorher ebenfalls). Aber das kann man vergessen, die Rohre sind zu fett.
Hmmm, im Fundus liegen noch 40er Kabelkanäle. An der Stelle der Decke (wir erinnern uns: Die Tür sitzt zu nah an der Decke, als dass man dort mit den üblichen 60 mm Dämmplatten arbeiten könnte) wird die Dämmung bereits wieder 60 mm stark sein, denn wir wollen einfach nur den Türhalbkreis aussparen. Die 40er Kabelkanäle kann man noch mit einer 20er Platte angleichen, sodass er verschwindet.
Gut, mein Durchbruch reichte für die Kabel, aber nicht für die Kabelrohre aus. Auch ein eckiger Kabelkanal geht da nicht durch. Also kam wieder mein Deckentank für Arme ins Spiel: der gute alte 100 mm große Kabelkanal, der hier als „Tank“ oder als Wartungsklappe dient.
Die Netzwerkkabel kommen aus dem Werkraum (links) und aus der Küche, bzw. der Medienwand (rechts).
Jau, die passen ganz easy in einen 40er Kanal.
Klappe zu, Affe tot. Nur… da passt nicht ein einziges weiteres Kabel mehr hinein. :-(
Das ließ mir keine Ruhe. Wenn ich mir die Arbeit schon mache, dann bitte auch richtig.
Also schnell einen zweiten Kanal gesetzt, Löcher in die Wartungskanäle mit dem Multitool gesägt und Kabel neu verteilt.
So kann man später noch bequem weitere Leitungen einziehen, wenn es nötig sein sollte.
Da läuft die Kabelschlange durch die Wand.
Und hier, im Flur des Kellers, kommt sie an. Das Kabel, das da quer an einer alten Angel hängt, ist das Kabel des Thermostaten im Wohnzimmer.
Hier die Daten, Video und Klingelleitungen in der Aussparung für den Touch-PC von MSI.
Mein „natürlicher“ Kabelkanal musste wieder geschlossen werden
Übliches Spiel: Rigipsplatte zugeschnitten, mit langen Nägeln an der Wand befestigt und die Ritzen mit Gips ausgefüllt (das ist härter und schneller durchgehärtet als Rotband).
In eine Ebene mit der Wand durch Rotband (Haftputz) gebracht.
An dem Tag hatte ich noch die Netzwerkkabel an der Westwand des Schlafzimmers eingezogen, was durch das in die Wand und Decke eingelassene Flexrohr perfekt klappte, aber ich war schon viel zu müde um das abzuschließen.
Morgen kümmere ich mich um die Ostwand des Schlafzimmers. Die Netzwerkdose für den Fernseher. Die macht mir Kopfzerbrechen, denn das Flexrohr musste ich recht schräg durch die Wand und die Decke verlegen, denn die untere Wand steht nicht in einer Flucht mit der oberen. Klar, eine Kellerwand ist fast immer dicker als die darüberliegende Wand, aber hier stand sie auch noch einige Zentimeter weit in das Schlafzimmer hinein. Blöd. Das Rohr kommt nun, statt in der Garage, im Vorratsraum heraus. Das Netzwerkkabel wird dort auf einer Strecke von zwei Metern unter den knapp 35 Zuleitungen der Elektrik verlaufen.
Dies ist wäre früher ein No-Go gewesen, aber Cat7 und auch das Coax Class A (ich verwende vierfach geschirmtes) ist dermaßen gut geschirmt und das Rauschsignal kann heute ebenfalls wesentlich effektiver vom Nutzsignal getrennt werden, dass es heute echt egal ist, wenn Datenleitungen einige Meter parallel zu Stromkabeln liegen. Okay, wenn ich die Kabel um den Elektromotor einer Maschine in einer Fabrik wickeln würde, würde ich keine Wetten abschließen.
Ich höre nun wieder Leute jammern: Aber Niederspannungsleitungen dürfen nicht mit 240 oder gar 400 Volt Leitungen zusammen verlegt werden! Bullshit. Das dürfen sie. Sie dürfen auch in einem Kabelkanel und sogar zusammen in einer Leitung verlegt werden, wenn sie gegen die höchste vorkommende Spannung isoliert sind. Die DIN VDE 0815 (kein scheiß, die heißt so) findet man folgende Aussage: „Bei Mantelleitungen und Kabeln darf angenommen werden, dass sie der zutreffenden Spannungsprüfung standhalten werden.“