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Was kann man heute von einem Android-Autoradio erwarten? Wie baue ich es ein? Welche Upgrades und Apps soll ich installieren?
Das alte Radio nervte!
Das alte Radio von Zenec nervte uns bereits fünf Kilometer nach dem Kauf des gebrauchten Rodius.
Das N720 war schon durch Windows CE krötenlangsam und flexibel wie ein Amboss. Keine Apps, außer die, die dabei waren, bedeuten eine komplette Gängelung. Das Display ist vergleichsweise schlecht, Touch ist resistiv und Rückfahrbild kommt erst, wenn das Radio endlich gebootet ist. Das muss booten um die Rücksicht einzuschalten? WTF?! Man musste jedesmal das Telefon manuell mit dem Radio verbinden und dann wieder in einem anderen Menü Bluetooth-Audio einschalten. Die Verbindung mit einem Smartphone konnte schon vor 10 Jahren mein 99 EUR billiges JVC-Autoradio wesentlich besser. Reinsetzen, verbunden.
Die Nutzung von Google Maps Navigation auf dem Telefon führte zu Problemen. Da das mitgelieferte iGo keine Echtzeit-Verkehrsinformationen anzeigt (wie auch ohne Internetverbindung?) und Ausfahrten erst ansagte, wenn man 100 m davor war, nutzen wir das nur sehr selten. Bei der Verwendung von Google Maps schnitt das Radio die ersten zwei Sekunden der Navigationsansagen ab, wenn nicht gleichzeitig Musik vom Telefon abgespielt wurde. Offensichtlich wechselte das Bluetooth des Autoradios nach wenigen Sekunden in den Energiesparmodus – als ob es im Auto Energie sparen müsste! „… abbiegen“ kam meist nur als Ansage durch. Manchmal auch gar nichts. Das machte einen echt aggressiv.
Bei den Fahrzeugunterlagen fand ich die Rechnung für das Radio: 1.100 EUR inklusiver Einbau. Das war IIRC im Jahr 2015? Der Rodius gehörte vorher einer Apotheke. Apothekenpreise, das passt doch, oder?
Frau will Sound!
Meine Frau wollte mehr Sound. Sie wollte wieder Sound im Auto haben, wie die Kumpel in ihrer Jugend.
Ich solle andere Lautsprecher einbauen. Aber aus Erfahrung wusste ich, dass SsangYong nicht den kompletten Müll verbaut. Das macht heute kaum noch ein Hersteller (BM*hust*W). Das Problem lag einfach an dem überteuerten Zenec. Ich wollte wieder einen Chinakracher wie die von Pumpkin haben. Die können alles und klingen gut.
Ich schaute endlose YouTube-Videos, blieb aber beim Kanal von Saab Unleashed hängen. Der hatte eine Liste mit den besten Android-Autoradios von 2023. Last, but not least empfahl er das Ekiy T7 in den höchsten Tönen!
Subwoofer
Der Rodius ist groß, also musste noch ein Subwoofer her. Der sollte nicht das Budget sprengen. Die Suche gestaltete sich noch schwieriger! Gut und günstig? Gibt es das überhaupt? Lange Suche, kurzer Sinn: ja, das gibt es! Diese Subwoofer sind immer wieder mal ausverkauft und ich hatte meinen direkt aus Deutschland und auch noch als B-Ware viel billiger bekommen (70,59 EUR). Vielleicht nach diesem Suchbegriff schauen? –> 10″ 600w / RMS Power: 180W oder „meinen“ Händler fragen?
Der Subwoofer hat einen 10″ Treiber und 180 Watt RMS, das reicht in kleinen normalen Autos sicher für ein ordentliches Bassfundament, aber im Rodius verläuft es sich etwas. Man merkt zwar, dass der Bass nicht nur aus den Serien-Boxen kommen kann, aber es flattern einem nicht die Hosenbeine, wenn sich der Subwoofer vier Meter hinter einem befindet. Das war auch nicht das Ziel. Es sollte nur mehr Druck haben und der Subwoofer sollte unsichtbar sein. Unter die Sitze passte er nicht, aber in das hintere linke Fach, in dem sich das Wischwasser für die Heckscheibe und die Anschlüsse für die Anhängerkupplung befinden.
Ich glaube auf der anderen Seite hinter der Klappe ist die Klimaanlage für die Heckpassagiere. Müsste mal schauen, ob ich dort einen zweiten Subwoofer einbauen könnte. :-)
Das Ekiy T7
Bei Ali bestellte ich in der Black-Week ein Ekiy T7 direkt aus dem Ekiy-Store.
10 Zoll Autoradio.
China-Highend.
Kostet je nach Ausstattung 140 bis 190 EUR. Ich habe mit einigen Upgrades 175 EUR für die kleine Version des T7 mit 4 GB RAM und 32 GB eMMC bezahlt. Die kostet einzeln 124 EUR. Der Preis schwankt immer wieder massiv. Warten kann sich lohnen!
- Wozu benötige ich bei einem Autoradio mehr als 4 GB RAM?
Da läuft gleichzeitig doch höchstens Maps, Spotify oder die Radio-App und zusätzlich noch die Dashcam-App. Mehr nicht. - Wozu benötige ich bei einem Autoradio mehr als 32 GB eMMC?
Da ist keine Musiksammlung drauf, keine Fotos und auch nicht Massen von Apps.
Diese Version sollte also fett ausreichen. Mit mehr (sinnlosem) Speicher kann man das Radio locker auf 210 EUR bringen.
Das Radio gibt es in allen (un)möglichen fahrzeugspezifischen Versionen. Natürlich nicht für den SsangYong Rodius. Für Tivoli, Rexton & Co aber schon.
Eckdaten
- 10“ OLED Display, kapazitiv
- 1280 * 720
- 8 Core ARM SoC (Unisoc 7862, 1,8 GHz)
- 4 GB RAM
- 4G (LTE)
- WLAN
- BT 5.0
- GPS/Glonass/BeiDou (krass genau)
- 32 GB eMMC
- 2 x DSP mit Soundfield, etc.
- exakte Subwoofer-Steuerung mit allen Übergabefrequenzen für vordere und hintere Lautsprecher
- Android Auto
- Apple Car Play
- macht dort weiter, als man aus dem Auto stieg
- 2 x USB (USB-Hub-fähig)
- OBD-Anschluss (Fahrzeug-Konfortfunktionen steuern/automatisieren)
- 2 AHD-Eingänge für Kameras
- 1 x Rückfahrkamera AHD mit dabei
- 2 analoge Eingänge
- 2 analoge Video-Out
- Optical-Out
- Coax-Out
- etc., pp
Die Kundenbewertung bei Ali?
4,9 Sterne! :-)
Hier kann man es kaufen.
Upgrades
Ich gönnte dem Radio folgende Upgrades:
- TPMS, Reifendruckkontrollsystem, externe Sensoren (15 EUR) (vergriffen, baugleiche Alternative)
- Dual-Dashcam (nur HD) (31 EUR)
- OBD-II-Dongle (BT) (5 EUR) (bessere Alternative)
Den ODB-II-Dongle kann man sich sparen, denn in der Anleitung steht, dass das Gerät keine ODB-II-Daten via Bluetooth empfangen kann. Warum auch immer. Es wurde in anderen Videos ein USB-Dongle empfohlen. Ich würde unbedingt einen mit ELM327 empfehlen, der zwar etwas größer ist, also ggf. im Fußraum im Wege sein könnte, was man aber mit einem ODB-II-Y-Adapter lösen kann.
Die originale Buchse lösen, eine der Buchsen des Adapters an dessen Stelle schrauben, den ODB-II-Dongle in die andere und den Adapter in die originale Buchse stecken. So ist es auch möglich, dass die Werkstatt oder der TÜV immer noch problemlos auf die ODB-Schnittstelle zugreifen kann, auch wenn das Radio damit verbunden ist.
Optional kann ich noch nachrüsten:
- Can-Bus- und Amp-Adapter für die verschiedenen Fahrzeuge
- 360 Grad Kamera (Einparken aus Vogelperspektive)
- DAB-Radio und einen Antennenadapter dafür
- externer DSP-Verstärker
- Lenkradtasten
Und natürlich alles, was man auch an / auf ein Android-Telefon anschließen oder nachinstallieren kann. Beispielweise eine Wärmebildkamera, die nachts Rehe, Wildschweine oder Fußgänger am Straßenrand erkennen kann.
Mittels des Can-Bus-Adapters und eines darüber steuerbaren Autos, kann man Dinge wie die Heizung steuern. Warum ich das über ein Autoradio tun sollte, erschließt sich mir nicht, aber vielleicht ist der Sinn dahinter, sein Auto smart zu machen. Interessanter ist da schon der Plug&Play-Anschluss für einen werkseitig verbauten Verstärker im Fahrzeug. Auf jeden Fall passt sich dieses Autoradio auch an modernste Autos an.
Apps
Es gibt einige Apps, die Fahrassistenzsysteme u.ä. nachrüsten. Einfach mal ohne Gewähr, dass sie auch laufen:
- ADAS AI safe driving (Spurhalte- und Abstandswarner)
- Waze Alternative zu Google Maps, stammt aber auch von Google
- Torque Pro OBI-Diagnose und Datenvisualisierung mit unzähligen Funktionen wie einem Assistenten zum spritsparenden Fahren)
- Auto Agent (OBI-Diagnose und Datenvisualisierung)
- Radarbot: Blitzer Radarwarner
- Droid Dashcam
- Dual Camera Video Recorder
- Fuelio: Tanken App,Fahrtenbuch
- TuneIn (Radiosender, benötigt Internetverbindung)
- Spotify (Musikstreamingsdienst)
- Copilot (Chat Assistent (KI), damit man komplexere Fragen als mit Google Assistent beantwortet bekommt)
- WhatsApp oder jeder andere aktuelle Messenger, dem man via Google Assistant Chats diktieren und sich die Antworten vorlesen kann.
Bedienung
Videoanleitungen direkt von Ekiy auf deren Youtube-Channel:
https://www.youtube.com/channel/UCIqkhYlXKjDbijIpZHfYdWg
Innenleben
Zerlegevideo:
Lieferung
Geliefert wurde alles lose in einem Karton, der eigens für meine komplette Bestellung gepackt wurde. Es gibt keine fancy Verkaufsbox. Alles kam sicher an und ich musste keine Einfuhrumsatzsteuer oder sonstige Abgaben zahlen. Ich bestellte am 25. November und geliefert wurde am 12. Dezember. Nicht schlecht für das Paketaufkommen zu Weihnachten.
Werkzeug
Du wirst einige Werkzeuge und Hilfsmittel in der Werkstatt vorrätig haben, aber wenn nicht, dann habe ich Dir hier Dinge herausgesucht, die ich mir kaufen würde. Preiswerte Werkzeuge und Materialien. Kein Schrott, aber auch kein teures Profiwerkzeug.
Hebelwerkzeug-Satz – der ist mit Gold nicht aufzuwiegen und damit könnt Ihr leicht und ohne Beschädigungen jede Verkleidung an Eurem Fahrzeug entfernen.
Umfangreiches Bitset und Ratschenschraubendreher mit Steckschlüsseln – man weiß nie, was man am Auto alles demontieren muss!
Einfaches Multifunktionswerkzeug – um die Radioblende zu bearbeiten und um Durchlässe zu schaffen
Heißklebepistole – mit ordentlich Leistung! Um das Radio mit der Blende zu verkleben.
Heißklebesticks – keine Experimente! Nur von Pattex!
Kabelbinderset – um die Leitungen ordentlich zu befestigen
Gewebeband – um die Leitungsbündel zu polstern, sodass sie nicht klappern und poltern
Wago-Klemmen – um Leitungen einfach und sicher zu verbinden
Werkzeug für den Subwoofereinbau
Schrumpfschlauchset – um die Leitungen am Subwoofer sicher zu isolieren
Aderendhülsenzange als Set – auch wenn die meisten Anschlüsse an einem Subwoofer Fahrstuhlklemmen haben, bin ich ein großer Freund von sauberen Anschlüssen, die Kurzschlüsse ausschließen.
Crimpzangenset – für den korrekten und sicheren Anschluss von Kabelschuhen an die Autobatterie (für den Subwoofer)
Zurrösen – um den Subwoofer sicher zu befestigen
Spanngurte – um den Subwoofer zu befestigen
10 mm² Zuleitung – der Schrott, der beim Subwoofer mitgeliefert wurde, ist viel zu dünn. Den Sicherungshalter kann man aber verwenden.
Dämpfungselemente – aus TPU ausdrucken
Du hast einen Van wie unseren? Über fünf Meter lang? Dann kommst Du mit dem Cinchkabel des Subwoofers nicht hin und benötigst dieses 7,5 m langes Cinch-Leitung.
Der Ausbau
Die Blende war schnell entfernt, aber am Radio waren weder Hebel noch Aussparungen für die Entriegelung mit einem dieser Radio-Ausziehwerkzeuge zu sehen. Ich fummelte und machte und tat, aber das Radio bewegte sich keinen Millimeter.
Ich schaute mir alle Anleitungen durch, die Zenec und andere veröffentlichten. Es gab sogar eine, die den Einbau in einen Rodius beschrieb. Aber keine, die einem erklärte, wie das Radio wieder herausgeht.
Ich versuchte Zenec in der Schweiz anzurufen, ich versuchte deren Shop in Berlin anzurufen. Es ging niemand ran. Ich durchsuchte Foren nach Informationen. Man solle einfach von hinten schieben. Dazu solle man die beiden Blenden links und rechts beim VW Bus entfernen. Super. Tja, wir haben keinen VW Bus. Mit einem Küchenschaber solle man zwischen Radio und Rahmen einen Hebel betätigen. Da passt nicht mal im Ansatz ein Küchenschber hinein. Mit einem Schraubenzieher fühlte ich keine Hebel oder Haken, nur Stege.
Ich war komplett genervt. Richtig genervt. Ich ging in den Keller, nahm einen großen Schraubenzieher und einen Fäustel mit ins Auto.
Dann schlug ich die je vier Haken auf jeder Seite einfach heraus. Die Dinger wehrten sich mehr als vermutet und so sieht nun das alte Autoradio auch an den Seiten aus.
Was? Nein, das ist kein Verlust! Ich bot es in Foren bereits vor fünf Jahren für 100 EUR an, aber niemand wollte es haben.
Im Prinzip. Leider hatte ein Fachbetrieb vorher das Radio von Zenic eingebaut und einige … interessante Lösungen gebastelt. Offene, blanke Stecker sind doch als Zuleitung für Strom gedacht, oder? Auch das Zenec kam mit allem möglichen Zubehör, der lose im Radioschacht herumflog. Also erst einmal alles komplett raus, um eine Übersicht zu erlangen.
Ich musste viel mehr basteln als gedacht, um den originalen Zustand wieder herzustellen, den SsangYong vorsah. Nur den üblichen ISO-Adapter konnte ich weiterverwenden. Ich schoss einige Bilder damit ich nach dem Entfernen des alten Geraffels noch wusste, welche Leitungen welchen Zweck hatten.
Einbau
Das Radio steht über (vor) das Armaturenbrett hinaus. Links und rechts sind Lüftungsdüsen, oben eine Schalterreihe und unten die Lüftungskontrolle. Ein 10″ Radio passt gerade so in den Rodius, ohne dass es etwas verdeckt. Das muss man für sein Auto individuell testen.
Das Radio ist sehr kurz, sodass es nicht in den Doppel-DIN-Schacht weit genug hineingeht, um dort einzurasten. Hinter dem Display findet sich ein nur ca. 1-DIN-Radioschacht größtes Gehäuse aus Metall. Es ist dadurch möglich, das Radio in der Höhe zu verschieben, wenn man es nicht mit einem passenden Einbaurahmen kauft.
Wie zuvor erwähnt: Für den Rodius gibt es keinen Einbaurahmen, also musste ich basteln. Ich entwarf einen eigenen Einbauraum, der in den Doppel-DIN-Schacht passen sollte, aber keiner meiner Ausdrucke war zweckdienlich. Im Netz fand ich aber Kommentare, die das Einkleben empfahlen. Andere nehmen die gesamte Blende der Mittelkonsole ab und verschrauben das Radio von hinten mit Klammern.
Aber die Blende in der Mitte des Armaturenträgers geht beim Rodius einmal vom Tacho nach unten bis zur Heizungsregelung. Dazwischen Tasten, Düsen und all so ein Kram. Also blieb nur das Einkleben über.
Ja, gut, man sollte das Radio aber wieder entfernen können, oder?
Also habe ich die Radioblende des Rodius mit dem Dremel bearbeitet und das Radio darin mit Heißkleber verklebt. So hält es auch erstaunlich gut. Oben die Nasen der originalen Blende in das Armaturenbrett einschieben, dann unten einrasten lassen. Das sollte mit so ziemlich jedem Auto klappen, dass eine originale Blende hat.
Doppel-DIN-Blenden gibt es fahrzeugspezifisch zwischen 20 und 80 EUR. Meiner Meinung nach sind die allesamt absolut identisch, man kann also bedenkenlos zur billigsten greifen.
Elektrischer Anschluss
Das Radio war super anzuschließen. Wenn man sich damit auskennt, tief durchatmet und einen Schritt nach dem anderen macht.
Interessant: Man benötigt keinen ISO-Antennen-Adapter, man kann die übliche DIN-Antenne in das Radio stecken. Dieser lange Stecker muss doch direkt bis zum Display hineinreichen! Irre! Erst dachte ich, dass ich einen anderen Adapter benötigen würde, aber am Ende passte alles perfekt.
Die originalen Leitungen der Lenkradtasten ließen sich direkt mit Wagoklemmen anschließen und im Radio leicht programmieren.
Ob und wie ich die originalen Rückfahrsensoren an das Radio anschließen kann, weiß ich nicht. Aber das wäre echt nur ein Gimmick. Also habe ich es gelassen. Das eingebaute Mikrofon ist hervorragend, das fahrzeugeigene habe ich daher nicht angeschlossen.
Passwort?
Um auf einige Funktionen zugreifen zu können, benötigt man das Passwort „ekiy123“.
Der Subwoofer
Ärgerlich wurde es beim Subwoofer. Zwar vom Einbau selbst nichts, was man nicht so erwarten würde, aber beim gekauften Subwoofer bemerkte ich erst beim Einbau, dass die Zuleitung nur 1,5 mm² „stark“ war.
Die mitgelieferte Sicherung des Anschlusssets, die man direkt an die Autobatterie anschließen muss, hatte 50 A und die Sicherung im Subwoofer 20 A. Also habe ich eine 10 mm² Leitung mit 10 Metern Länge bei Amazon bestellt. Ja, man kann jetzt diskutieren, dass die 10 mm² zu gering gewählt sind, aber ich schätze, dass der Verstärker nicht im Ansatz die Leistung zieht, die man aus der Musikleistung hochrechnen würde.
Mitbestellt habe ich noch ein 7,5 m langes Cinchkabel. Der Rodius ist 5,13 Meter lang. Das mitgelieferte Audiokabel zum Subwoofer war nur fünf Meter lang. De facto benötigt man einiges an Metern, da man die Leitungen von der Mitte des Armaturenbretts bis ganz nach hinten legen muss.
Kabelverlauf
Benötigte Leitungen nach hinten:
- 1x 10 mm² Subwoofer Stromversorgung
- 1x Cinchleitungen des Subwoofer-Signals
- 1x Steuerleitung (Einschaltsignal) des Subwoofers (sonst saugt der die Batterie leer!)
- 1x Lautstärkeregler des Subwoofers (optional)
- Leitung der Rückfahrkamera
Jedes einzelne Kabel, von der Stromversorgung (Plus-Leitung) des Subwofers bis hin zu den Leitungen der Daschcams, verlegt man erst einmal lose vom Radio ausgehend. Ist man damit fertig, bündelt man die Leitungen und befestigt sie an den Punkten und in den Leitungskanälen, die der Autohersteller dafür vorgesehen hat. Beim Rodius befinden sich diese in den Schwellern unter den Türen.
Am Ende hatte ich zwei Kameras hinten eingebaut (die alte Rückfahrkamera des Zenecs war fritte). Eine montierte ich in der Heckscheibe und die zweite am vorgesehenen Ort neben der Kennzeichenbeleuchtung. Letztere dient als Rückfahrkamera und die in der Heckscheibe als rückwärtige Dashcam, die mehr vom Verkehr einfangen soll.
Die Leitungen der Kameras verlegte ich hinter den oberen Verkleidungen der Türen, da somit der Weg doch etwas kürzer war, als wenn ich sie untenherum verlegte.
Probelauf
Und der Klang? Frau hörte es sich in der Einbauphase ohne Subwoofer und meinte, dass es bereits so viiiiel besser als das Zenec klingen würde. Da stand der EQ sogar noch auf flat. :-)
Sie bemängelte, dass das Radio zu groß sei. Es steht, wie heute üblich, wie ein Fremdkörper vor dem Armaturenbrett. Ist halt so.
Fertiger Klang
Abends machte sie dann die Endabnahme. So viel, wie sie vorher nörgelte, fürchtete ich ihr Urteil.
Sie schaltet das Radio ein.
Die Musik läuft.
Sie starrt mit versteinerten Gesicht auf das Radio und bekommt feuchte Augen.
Als sie sich wieder gefangen hatte, probierte sie sämtliche Klangeinstellungen aus, die das Radio zu bieten hatte. Und das sind eine Menge!
Die Mühe des Einbaues hat sich also doch gelohnt.
Schutzfolie
In dieser Einbauposition spiegelt das Radio wie die Sau! Also musste eine Entspiegelungs-Folie her. Die gibt es von Brotect bei Amazon. Ich bin semi-zufrieden. Sie ist kleiner als das Display des Radios, macht das Bild unscharf, aber entspiegelt auch gut.
Fazit
Auf dem Ekiy läuft alles so unglaublich geschmeidig und man kann jede App nachinstallieren, die man will. Da es auch 4G und WLAN hat, benötigt man dazu nicht einmal ein Mobiltelefon. Ach ja: Android Auto und Apple Car Play funktionieren ebenfalls vollautomatisch. Der Klang ist hervorragend und bietet viele Einstellmöglichkeiten. Dieses Autoradio ist wirklich ein Flagship – und das für einen vergleichsweise schmalen Euro.