Um es mit den abgewandelten Worten eines ebenso langjährigen wie weitläufigen Bekannten von mir, dem KLE (Elektrik ist ein Arschloch), zu sagen: Wasser ist ein Arschloch! ™ Aber sehet selbst, meine Jünger! Sehet und weinet!
Mitten in der Nacht, so gegen 09:00 Uhr, riefen die Handwerker an. Hektik, Panik, Fußpilz! Sie riefen – wir kamen und fluchten.
Okay, es war ja klar, dass es in den Räumen ein dezentes Wasserproblemchen geben könnte. Aber… WTF? So ein heftiges?
Jetzt werden einige Seltsamkeiten des Vorbesitzers und Bauherrn auch irgendwie verständlicher.
Ah! Der Therapeut ruft zum Wassertreten!
Oben links im Bild ist ein mehr als deutlicher Höhenunterschied im Bodenniveau feststellbar. Da ist eine Scheiß-Kuhle.
Aber die verhindert, dass die ganze Soße zur Tür raus läuft. Das Wasser sammelt sich darin.
Ha! Und ich dachte, der wäre zu blöd, einen waagerechten Estrich einzuziehen. Neeee! Das was Absicht!
Im einzig anderen gefliesten Raum im Keller befindet sich eine Türschwelle aus Beton. Ein Schelm, wer böses dabei denkt!
Auch da trat etwas Wasser ein.
In diesem… Loch stand auch Wasser. Soll ja irgendwas mit der Zisterne zu tun haben, auch wenn wir das nicht verstehen.
Arbeiten am Vorratsraum (der mit der Elektrounterverteilung des Hauses. Hier wird der Putz nur bis auf Außengeländehöhe mit Sanierungsputz erneuert.
Aber in der hinteren linken Ecke trat immer wieder Wasser ein.
Ein undichtes Fallrohr?
Wurzeln des Baumes in der Hauskanalisation?
Die Handwerker meinen, dass hier das Wasser zur Abwechslung nicht aus der Wand, sondern aus dem Boden kommt.
Also hammer mal nachgesehen, nisch?
Der Handwerker war sprachlos. Ich glaube das meiste Wort war „Scheiße!“ oder so.
Ja, hier gibt es keine Perimeterdämmung (okay, war bei dem Alter nicht zu erwarten).
Es gibt aber auch keine Bitumenpappe an der Aussenseite (okay, ist eigentlich Stand der Technik seit 200 Jahren)
Es gibt nicht einmal einen Bitumenstreifen zwischen Fundament und Mauersteinen (auch üblich seit 200 Jahren)
Und der Estrich liegt einfach auf feuchtem Sand. Klar, dass da Feuchtigkeit hochkommt.
Wo kommt die aber her?
Wir vermuten eine übervolle Zisterne. Das ist die ehemalige Sickergrube, denn eine Kanalisation gibt es in diesem beschaulichen Örtchen erst seit den 1980er Jahren. Jaaaa, Deutschland ist ja sooo zivilisiert.
Wie war das noch mit einem Gasanschluß im Ort?
Gibbets net!
Und Handyempfang?
Jo, mit den Telekomikern gehts so lala.
Und dieses Internetz?
DSL mit 6 Mbit! Deutschland, Industriestandort! Muhahaha!
Aber Kabel soll es geben. Wurde ja schon angeschlossen.
Also, wie dem auch sei, wir brauchen einen Rohrtechniker, der mit einem Endoskop die Abwasserleitungen checkt.
Einmal war der Anschluss ja schon komplett zu.
Wie war das mit diesem Rattennest… ähm… Nutzholzstapel im Garten? Der liegt doch direkt auf dem Deckel der Zisterne.
Also im Nieselregen mit Frau™ für _etwas_ Ordnung gesorgt.
Ich kann den Mist echt nicht mehr sehen! Das sind noch die Reste der Holzverkleidung des Dachgeschosses. Und darunter noch die vier gefällten Bäume, die schon bebend auf meine gut geölte Kettensäge warten.
Lass sie warten!
So kann man da rein. Wie lange der wohl nicht offen war? Zehn Jahre? 20 Jahre?
Oh welche freudigen Überraschungen darin wohl lauern?
Meanwhile im Haus. Die Handwerker leerten zwölf 10-Liter Eimer in den Ausguss, bevor der Boden nicht mehr komplett mit Wasser bedeckt war.
Morgen um 10:30 kommt der Rohrkerle mit seinem langen Schlauch, um ihn in jede Öffnung des Hauses zu stecken und diese ganz genau zu untersuchen.
Das Ferkel.