Manchmal verschĂ€tze ich mich beim Zeitaufwand fĂŒr ein Gewerk. Sagte ich manchmal? Ja, gut. Immer verschĂ€tze ich mich beim Zeitaufwand. Ist halt kein Gewerbebau, sondern ein Einfamilienhaus. Hier gibt es keine Bodentanks und fetter KabelkanĂ€le im Estrich. Hier muss ich selber alles unter die Kellerdecke bauen.
Wie dem auch sei, ich bin heilfroh um mein Multitool, mit den man sekundenschnell KabelkanÀle schneiden kann.
Hier wieder die LĂŒftungsrohre. Auf der Seite des Werkraumes sind die nicht isoliert. Hoffe, dass dadurch der Werkraum auch noch etwas geheizt wird.
Das Netzwerkkabel von der Ostwand des Wohnzimmers muss an den Rohren vorbei, sonst kĂ€me es auf der „falschen“ Seite des Heizungsflurs wieder heraus.
In den senkrechten Kanal kommt unten noch eine Netzwerkdose fĂŒr den Werkraum-PC.
Aber auch dieses Intermezzo ist nur meinem Basteldrang geschuldet, der mich dazu bringt, einige spannendere Dinge vor ihrer Zeit zu tun. Ja, oder auch nicht. Ist ja egal. Die KanÀle dienen auch der Planung. Quasi Try-and-Error.
Die Netzwerkkabel von der Westwand wollte ich durch 20mm Flexrohre ziehen. Irgendwo blieb aber die Einziehhilfe hÀngen. Also eine Schnur mit dem Staubsauger durchziehen.
Das hat geklappt.
Nun noch die Einziehhilfe mit der Schnur durchziehen. Netzwerkkabel (1.500 Mhz PiMF) angeschleppt.
Ausgerollt.
Angebunden.
Und das war es auch schon. Nach rund acht Metern ging in der ersten Biegung rein gar nichts mehr.So konnte das nicht weitergehen. Flexrohr ist ungeeignet.
In den Firmen hatten wir Bodentanks und meist gerade KabelkanĂ€le. Die DeckendĂ€mmung wird sechs Zentimeter dick sein. Vielleicht kann ich eine groĂe Verteilerdose als „Deckentank“ benutzen, in dem ich die Kabel von einer geraden Strecke zur anderen ziehen kann? Pustekuchen, die sind nur fĂŒnf Zentimeter tief. Aber die groĂen KabelkanĂ€le sind exakt sechs Zentimeter dick! Hah! Egal! Die nehme ich nun!
Die Kabel im Wohnzimmer an der Westwand.
Einmal um die Ecke. Den Kabelkanal kann man ĂŒber die gesamte Breiteöffnen, da muss man kein Kabel ziehen.
Dort mĂŒssen die Kabel hin!
Ich bin ja ein Sparbrötchen. Also habe ich die uralten Kabelrohre von den Elektroheizkörpern gereinigt und wiederverwendet.
Am anderen Ende wieder einen kurzen Kabelkanal angebracht. Das bereits gebohrte Loch aber wieder verworfen, denn ich will die LAN-Kabel alle an einer Stelle haben und die sollen auch nicht parallel zu Stromleitungen verlaufen.
Der Bogen des Flexrohres, welches die „Ostdose“ mit der Kellerdecke verbindet, ist ein wenig zu kurvig geraten. Ich habe eine halbe Stunde daran gewĂŒrgt, die Kabel dort einzuziehen. Keine Chance. Jetzt mal alle weghören. Nach rund zehn gescheiterten Versuchen es auf die fachgerechte Art zu schaffen habe ich das zweite LAN-Kabel ein StĂŒck weit entmantelt und mit Gaffertape rund einen Meter weiter unten an das erste Kabel geklebt, diese bis zur Dose durchgeschoben und dann… am Kabel gezogen! Wirklich! Es war mir in dem Moment vollkommen Latte! Aber so hat es geklappt. So empfindlich sind LAN-Kabel auch wieder nicht.
Ich musste drei Paare Netzwerkkabel durch den „Heizungsflur“ zum spĂ€teren Standort des Racks fĂŒhren. Ich kann nicht dauernd StĂŒrze perforieren. Drei LAN-Kabel passen bequem in ein 20 mm Kabelrohr.Nur lassen die sich nicht mit der Einziehhilfe durchziehen. Aber sie lassen sich hervorragend durch das Rohr schieben, wenn man die Kabel nicht verdreht, sondern im Rohr in der ursprĂŒnglichen Reihenfolge auch nachschiebt. Ăh… ist das verstĂ€ndlich ausgedrĂŒckt?
Und wieder war ich blöd! Ich zog die „Ostleitungen“ nicht durch die eigens gesĂ€gten DurchfĂŒhrungen, so dass ich schlicht wieder sĂ€gen musste. Egal, sieht nachher keine Sau. AuĂer Du, ich und hunderte andere Blogleser.
Hier kommt spĂ€ter das 10″-Rack hin.