Gedanken zum Türöffnen

Es gibt verschiedene Arten kontaktlos eine Tür zu öffnen. Auch die Preise sind höchst unterschiedlich. Die billigen Versionen kosten um die 80 Euro und sind nicht vernetzbar. Ein einfaches Motortürschloss, welches bei einem Totalausfall der Elektronik nur noch mit Gewalt öffnen lässt, weil es keinen klassischen Schließzylinder mit Schlüssel mehr gibt, kommt natürlich nicht infrage. Aber auch das total smarte Danalock, von dem man hört, dass es auch mal versehentlich die Tür komplett aufschließen soll, wenn man nicht zu Hause ist, ist ein No-Go. Hat man keinen Türschließer an der Tür, kann es passieren, dass die Tür sperrangelweit offen steht und man sich selber gerade im Urlaub auf Hawaii befindet. Uncool. Sehr uncool.

Also, ein Lastenheft:
– manuelles Öffnen muss immer möglich sein
– Öffnungsmöglichkeiten:
– RFID
– Code
– App/BT
– Fingerabdruck
– Öffnung durch Motorschloss
– Sicherheit durch Wiegand-Protokoll zwischen Außenstelle und inneren Controller (SBoard)

Warum nicht von Dahua die Komponenten nehmen?
Nun, das wären also:
VTO2000A-C (das Gegensprechmodul mit Kamera)
VTO2000A-F (der Fingerabdrucksensor, ca. 100 Euro)
VTO2000A-R (RFID-Leser, ca. 50 Euro)
VTO2000A-K (Tastenfeld, ca. 100 Euro)

Es gibt keine Vierfachblende, nur die VTOF003 (40 Euro) für drei Module. Ich habe auch kein Aufputzgehäuse gefunden, das mehr als drei Modulen Platz bietet (VTM114, 20 Euro). Das käme alles zusammen auf rund 320 Euro zzgl. Zoll und Einfuhrumsatzsteuer. Oder man kauf es gleich für deutlich mehr Kohle aus Deutschland. Aber wie gesagt: Wie einbauen? Außerdem sieht es maximal bescheuert aus, wenn neben der Tür 60 cm Klingelgedöns rumhängt.

Das Problem bei Dahua (und fast _allen_ anderen Herstellern) ist, dass man nach dem Abnehmen der Außenstation (bei Dahua wenigstens alarmgesichert), den Türöffner betätigen kann (Summer). Klar, wenn die Tür nicht zweimal abgeschlossen wurde, zahlt eh keine Versicherung, also wurscht. Aber es gibt eben auch keine Möglichkeit die Außenstation durch einen Controller verifizieren zu lassen, der dann den Türsummer betätigt oder eben die Tür über ein Motorschloss öffnet.

Ein sicheres Aufbauprinzip ist folglich:
Außenstation mit Fingerprint/RFID/Code/Handy-BT  —> Wiegand-Signal —> Controller —-> BT —> Motorschloss

Öffnung bei Annäherung? Ist doch cool!
Was ist mit einem Bluetooth-Beacon, wie es Danalock auch verwendet? Neee, ich will ja nicht, dass die Tür aufgeht, wenn ich daran vorbeilaufe.
Also ein Taster und ein BT-Handy? Öffnet die Tür erst, wenn man eine Taste drückt und ein Beacon oder Handy in der Nähe ist? —> Nein, das Handy könnte ja im Haus liegen und dann kommt auch jeder rein.

Alles Mist also?
Neee, das bekomme ich hin. Was spricht gegen eine sehr günstige Außenstation mit Wiegand-Verbindung zu einer Innenstation?

Update 10/2020
RFID-Controller von Towitek. Antenne liegt außen. Öffnet den Türöffner.
Die VTO öffnet über einen DEE1010B den Türöffner.
Beide Schaltausgänge müssen mit Dioden geschützt sein.

Alternative zum Towitek: Einen Chinakracher mit RFID, Fingerprint und Code, der Wiegand-fähig ist.
Oder einen von diesem Laden?
—> Ach, neee, ich weiss nicht. Bei Ebay nach einer Bedienungsanleitung gefragt und einen Einzeiler ohne Grußformeln zurückbekommen. Anleitung nur bei Kauf. Danke für nix.

Motorschloss: Das billige Schloss von Equiva. Das hat die Stiftung Warentest mit „Sehr gut“ bewertet. Die User sehen das zum Teil aber anders. Zum Glück gibt es aber Erweiterungen für das Ding für IOBroker.
Deren eigener Fingerprint sieht aus wie eine Bastellösung, kostet aber eine Heidenkohle.

Sahnehäubchen: Das Motorschloss mit dem Zugangskontrollsystem zu öffnen. Wie anbinden? Shelly PM misst den Strom des Klingeltrafos? IOBroker öffnet dann das Schloss?
Wie schlüssellos abschliessen? Einen Shelly 1 und einen Taster als „Sender“ benutzen? (batterielos)

Gleichschließende Zylinder für KBZ und Haustür via Amazon ordern. Gibt eine Firma, die die für den schmalen Euro von Abus bauen. Die, die man von Abus im Baumarkt kaufen kann, sind alles etwas seltsam, denn es gibt dann tausende dieser Schlösser, die über den gleichen Schlüssel verfügen. Gruselig.

Über den Autor

Hessi

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

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