Bei unserem Gaubenbauer bestellten wir die Fenster für den Wintergarten. Er nahm im Mai Maß und orderte die Fenster in Polen. Dort werden ja mittlerweile gefühlt alle Fenster in Europa hergestellt. Durch den Direktimport sparen wir uns die Kosten der Zwischenhändler. Gefällt! Weniger gefällt, dass die Lieferung, angeblich Corona-Bedingt, so verdammt lange dauerte. Dann wurde der Termin noch mehrfach durch den Gaubenbauer verschoben, genauer gesagt erschien er nicht zum anberaumten Termin. Die erste Lieferung vor einigen Wochen verunfallte zudem wohl auf der Autobahn. Er schickte uns sogar ein Bild vom Transporter des Herstellers und versicherte uns, dass der Fahrer heil aus dem Wrack herauskam. Persönlich habe ich da leider massive Zweifel, hoffe aber trotzdem das Beste.
Im Prinzip leicht einzubauen: die normalen Fenster – auch wenn sie noch etwas kleiner gehobelt werden mussten.
Die beiden vom Gaubenbauer geschickten, mit ihm wohl befreundeten Fensterbauer waren über seine Messkünste sichtlich nicht erfreut. Aus einem Einbau-Nachmittag wurden zwei, wobei der zweite sich bis in die Abendstunden zog.
Bündig, wir wollten die Fensterfronten bündig haben, um den Fachwerkcharakter zu betonen, außen keine und innen eine größere Fensterbank zu haben.
Die Fenster haben kein Dichtband, das hätte da einfach nicht mehr hineingepasst. Aber bei der Einbausituation wäre es eh blöd gewesen, so muss innen und außen die Abdichtung mit Silikon reichen.
Dann eine richtig große Freude: Die Tür war zu groß. Genauer: zu hoch! Meine Fresse! Klar, die könnte man reklamieren und dann wieder auf eine neue Tür warten. Ich habe aber die Schnauze gestrichen voll davon, mit Handwerkern zu diskutieren und danach auf deren Ausführung zu warten. Lösung: Die Tür kommt so weit in den Raum, wie es der obere Querbalken des Türausschnittes zulässt. Der obere Querbalken der Türzarge würde so aber hinter dem Balken verschwinden. Okay, redet man sich schön: Die Durchgangshöhe entspicht dadurch einer normalen Tür, sieht nur seltsam aus.
Mein Vorschlag: Ich schneide den Estrich aus – muss ich ja sowieso, weil sonst eine Kältebrücke entsteht. Hier laufen weder Leitungen noch Heizrohre lang, passt also! Die Tür wird dann so weit tiefer eingebaut, dass sie so wenig Luft wie möglich beim Öffnen zum Boden hat. Dadurch hat man eine möglichst geringe Stufe im Raum selber. Das ist doch nett.
Den Estrich auszuschneiden, reichte für einen akzeptablen Türeinbau.
Wieder schön geredet: Fachwerkhäuser haben meist auch eingezogene Türen.
Die tiefere mittige Strebe in der Tür rührt daher, dass wir einfach das Standard-Design des Herstellers wählten und auf eine Sonderanfertigung verzichteten. Man hätte die Strebe auch auf Höhe der anderen Querbalken setzen können, aber da die sowieso viel dicker sind, war es uns egal.
Ansicht von innen: Tür ist knapp über dem Boden. Ausgezeichnet!
Der Blick aus den neuen Fenstern hinaus. Trümmerfeld Garten. Wir haben uns mit dem Haus einfach ne Menge Mist aufgehalst.
Auf der rechten Seite im Bild sollte eigentlich noch ein Anbau kommen, in dem ein Esszimmer realisiert werden sollte. Deswegen sollte hier die Wand geschlossen werden. Das entspräche aber wohl nicht mehr dem Charakter eines Wintergartens. Wann der Anbau kommt, und ob wir den überhaupt benötigen werden, ist eh unklar. Also haben wir diese Fenster beim Einbau auch noch ausmessen lassen und direkt bestellt.
Das große Fenster passte hier auch nicht. Wer misst, misst Mist? Keine Ahnung, denke aber eher, dass der Gaubenbauer diese Ecke sowieso ausklinken wollte.
Auch dieser Rahmen musste massiv abgehobelt werden. Mir war eh unklar, wie er so eine Schräge korrekt messen kann, wenn oben noch ein Stück Balken vorsteht.
Klar, hätte man vielleicht reklamieren können und sollen, aber wir wollen bitte endlich fertig werden und so eine leicht schräge Kante nimmt man nach dem Ausbau der Decke sowieso nicht mehr wahr.