Wen habe ich nicht alles angerufen, was habe ich nicht alles im Internet gelesen? Wie baut man die Dämmung in einem Fachwerk auf? Jedenfalls atmungsaktiv. Mit einer Dämmung aus Styropor oder Styrodur liegt der Taupunkt mitten in der Wand. Die ganze kondensierte Feuchtigkeit (ob von drinnen oder draußen) lauf innen auf das Holz, welches sich dann allmählich zersetzt.
„Richtig“ würde man das mit Steinen „dämmen“, oder eben mit einer kapillar-aktiven Dämmung aus irgendeinem Naturdämmstoff. Außen könnte man eine Holzwollplatte (HWL) als Putzträger verwenden und innen würde sich eine Kalziumsilikatplatte anbieten.
Wenn ich das doch weiß, wo ist dann mein Problem?
In der Beschaffung!
Alle Baustoffhändler in der Nähe winken ab! Ich solle im Netz bestellen.
Mal von den Versandkosten abgesehen, ist das Zeug sackteuer. Also… absurd teuer!
Rockwool bietet zwar Platten aus modernen Baustoffen für Holzständerkonstruktionen an, aber die gibt es teils nur über Firmen wie Knauf, die das Ganze als Set verkaufen. Und dann auch nicht für meine mickrigen sechs Quardratmeter!
Kalziumsilikatplatten gibt es auch bei Hornbach oder im Obi. Aber die sechs Quadratmeter würden rund 300 Euro kosten!
Geht es noch?
Also wieder eine Planänderung!
Außen 12er OSB – mit Bitumen versiegelt. Dann kann die Wand noch „atmen“.
Darauf kommt Kalkputz, wie zu Uropas Zeiten.
Zum Schluss Silikatfarbe.
Die Dämmschicht besteht aus Rockwool.
Ohne die durchlässige Kalziumsilikatplatte muss ich eine Dampfbremse einsetzen (oder eher: will ich so).
Der innere Abschluss bildet eine normale Rigipsplatte.
Was soll das ganze Drama um das Raumklima, wenn die gesamte Decke klassisch gedämmt ist?
BTW: Man geht immer mehr auf 25 mm Dampfbremsen. Die Zeiten sind vorbei, in denen man ein Haus so dämmt, als würde man im Winter noch einen Gefrierbeutel über seine Socken in die Schuhe ziehen.
An der Kreissäge schnitt ich mir OSB-Reste zu Leisten und tackerte die mit dem Drucklluftnagler an den Balken. Das hält unglaublich gut. Die Nägel sind ja auch 50 mm lang!
Meine Schablone, damit die OSB-Platte und der Putz noch genug Platz haben.
Da die Leisten aus OSB sind, habe ich die auch noch mit Bitumen isoliert.
Die Platte passt! Ich tackerte einfach eine OSB-Platte an das Fachwerk, zeichnete von innen an und zog die Nägel mit einer Zange raus. Das ist wirklich extrem schwer und braucht erstaunlich viel Kraft!
Die Platten sind alle lose und somit abnehmbar und mittlerweile auch beschriftet. Sie dienen als Schablonen für die Rigipsplatten, die innen dran kommen.
Eine der Platten habe ich zur Probe angestrichen. Funktioniert super. Darauf tackere ich noch ein Putznetz.