Deep Procrastinating

[Gastbeitrag] Ich prokrastiniere wirklich gerne. Deep Procrastinating mache ich ganz vorbildlich. Natürlich besonders dann, wenn ich es eigentlich eilig habe. Man will es ja spannend im Leben haben. Aber zu viel Spannung ist schlecht fürs Herz, deswegen prokrastiniere ich zum Ausgleich besonders gerne mit so langweiligen Dingen wie Zahlen, Mengen, Maßstäben, Geschwindigkeiten.

Verdammt große Größen!

Also z. B. wie schnell sich wohl ein Stapel aus Toilettenpapierrollen erhöhen würde, wenn man den deutschen Verbrauch damit darstellen möchte (95,83 km/h). Oder ich versuche mir einfach verdammt große Größen besser vorstellbar zu machen. Da ich aber nicht ganz so eine dröge Person sein möchte, verbinde ich das zum Schein mit Menschen, sogar mit wildfremden Menschen, dann wirke ich praktisch wirklich interessiert und herzlich. Das ist auch viel besser als so ein Scheiß wie „Anzahl der Sandkörner auf der Welt“ zu nutzen, eine Aussage, die einem jetzt nicht wirklich weiterhilft, außer dass man sich denkt: „Man! Echt viel!

Man kann auch prokrastinieren, indem man das Prokrastinieren erklärt. Gedankengänge beim ordentlichen Prokrastinieren laufen ungefähr so ab:

– Berlin hat 3.664.088 Einwohner, um mir die alle eine Sekunde anzuschauen, benötige ich 42 Tage, 9 Stunden, 48 Minuten und 8 Sekunden. Das doch eine Aussage. Damit kann man wenigstens etwas anfangen, darunter sind bestimmt auch jede Menge Hotties! So machen Zahlen Spaß. Die anderen Menschen stell ich jetzt natürlich besser nicht alle vor.

– Mit den 201.048 Personen in Kassel wäre ich schon nach nur 2 Tagen, 7 Stunden, 50 Minuten und 48 Sekunden fertig. Weniger Hotties. Mist.

– Für Deutschlands 83 Millionen Einwohner benötige ich immerhin 2 Jahre und 229 Tage. Auswahl satt. Da kann man auch anfangen die Sekunden zu unterschlagen.

447 Millionen Einwohner der Europäische Union ziehen endlose 14 Jahre und 64 Tage für jeweils eine Sekunde an mir vorbei. Das gibt wohl Falten. Dabei habe ich allerdings die Schaltjahre dreist unterschlagen, ist also nicht ganz so schlimm. Die doofen Schaltjahre unterschlage ich auch weiterhin in diesem Text.

– Die grob 7,9 Milliarden Einwohner dieser Welt kann ich mir abschminken. Nicht zu schaffen mit jeweils einer Sekunde pro Antlitz, denn in dieser Zeitspanne wächst die Menschheit um 2,568 Personen. Aber ich will die 7,9 Milliarden wegen der Hotties anschauen und nicht wegen der Babys. Also wird nur der Status quo betrachtet. Dafür würde ich schlappe 250 Jahre und 6 Monate benötigen. Da soll mir einer noch mal sagen, er hätte schon alles gesehen.

Es gibt also echt viele Hotties auf der Welt. Nun sind mir aber die Menschen ausgegangen. 7,9 Milliarden, die kann ich mir aber immerhin nun wenigstens grob vorstellen. 250 Jahre also.

250 Jahre

250 Jahre sind in etwa 5-mal mein bisheriges Leben. Hätte ich 5 Euro pro Sekunde verdient, statt so doof zu sein, immer nur auf den Anblick von Hotties zu warten, dann wären das grandiose 18.000 EUR pro Stunde und nach nur 50 Jahren hätte ich immerhin 7,9 Milliarden Euro gemacht. Da sieht man mal, dass 7,9 Milliarden wirklich verdammt viel Geld ist, damit hätte ich das ein oder andere Hottie bestimmt gut hofieren können, wenn ich von der ganz alten Schule wäre. Bin ich aber nicht. Außerdem kann man für 7,9 Milliarden eigentlich nicht so viel kaufen, schon gar nicht den richtig geilen Scheiß. 7,9 Milliarden reicht nicht mal für einen Flugzeugträger der Ford-Klasse und gerade zweimal für den Neubau des One World Trade Centers.


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Also schaue ich neidisch auf Elon Musks theoretische 200 Milliarden Dollar. Das ist immerhin in etwa das 25-Fache von 7,9 Milliarden. Anders ausgedrückt: Der Mann, der passenderweise 50 Jahre alt ist, könnte 50 Jahre statt meiner stündlichen 18k EUR locker 455.696 Dollar pro Stunde ausgeben. Das sind 10,9 Millionen Dollar pro Tag – da geht schon eher was mit. Für so einen Flugzeugträger müsste der Mann dennoch lange stricken. Aber er hat den Kniff raus und lässt andere sich seine Vermögenssteigerung gewissermaßen einfach nur vorstellen. In deren Kollektivwahn steigen die Aktien und schon hat er theoretisch, die Kohle. Ich muss hier meine Armut gestehen, mein Kontostand liegt momentan unter einer Muskminute. Das Jahreseinkommen des durchschnittlichen Vollzeitbeschäftigten in Deutschland liegt übrigens bei nur 6,2 Muskminuten.

Muskminute

Nachdem ich nun mit der Muskminute endlich eine neue Einheit erfunden und damit meinem Leben eine Bedeutung gegeben habe, sollte ich mich vom schnöden Mammon abwenden und der Realität ins Auge sehen. Mir also klarmachen, wie unbedeutend klein und unwichtig ich dennoch bin, obwohl ich durch die Schöpfung der Muskminute eigentlich recht gute Karten haben könnte, nicht so schnell in Vergessenheit zu geraten. Außer natürlich Jeff Bezos überholt demnächst doch noch Musk. Das wäre dann schon recht blöd für mich.

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Wer muss eigentlich bei der Zahl 200 Milliarden nicht sofort daran denken, dass das rein zufällig der Anzahl der Sterne in der Milchstraße entspricht? Nun kann ich mir endlich eine vernünftige Vorstellung davon machen, wie viel 200 Milliarden wirklich ist: Die Zahl entspricht einer verdammt großen Menge lecker Hotties und nicht so lecker Unhotties, für die man 25 × 250 Jahre, also immerhin 6250 Jahre benötigt, um sie je eine Sekunde betrachten zu können. Das wäre dann allerdings doch schon 125x mein bisheriges Leben. Dadurch fängt die Zahl langsam an, der Erfassung durch den Verstand zu entgleiten.

Die Sekunde als Einheit taugt ab einem gewissen Punkt irgendwann nichts mehr und somit ist auch meine grobschlächtige Muskminute nicht universell einsetzbar. Außerdem bedeutet es, dass es deutlich mehr Sterne in unserer Galaxie gibt als Hotties auf der Erde, was mehr oder weniger deprimierend klingt. Von den ganzen Planeten möchte ich gar nicht erst anfangen. Wer soll das alles sortieren, einordnen und benennen? Und fertig wirst du auch nie. Was für ein Scheiß-Job ist das bitte?

Wenn ich 6250 Jahre benötige, um mir jeden Stern der Milchstraße, die eine recht belanglos durchschnittliche Galaxie ist, für eine Sekunde anzusehen und es im beobachtbaren Universum, wie von der Wissenschaft angenommen, eine Billion Galaxien gibt, dann fängt mein Spiel mit den Sekunden endgültig an so gar nicht mehr hinzuhauen zu wollen. Das wären dann 6,25 Billiarden Jahre, die man braucht, um sich jeden Stern für nur eine Sekunde anzusehen. Das Blöde ist, dass seit dem Urknall gerade mal 13,81 Milliarden Jahre vergangen sind. 6,25 Billiarden Jahre entspricht dem 452.570-fachen Alter des Universums. Mist.

Planck-Zeit

Aber wenn man sich die Sterne für eine Planck-Zeit, also die physikalisch kleinstmögliche Zeitspanne anschaut, dann klappt das vielleicht. Die Planck-Zeit lässt sich so gar nicht kinderleicht vorstellen, denn sie entspricht nur 0,0000000000000000000000000000000000000000000539056 Sekunden. Aber sogar ein Blinder sieht, dass man damit die 6.250.000.000.000.000 Jahre wieder auf eine deutlich kleinere Zeit reduzieren kann: 6.250.000.000.000.000 Jahre * 0,0000000000000000000000000000000000000000000539056 = 0,00000000000000000000000000000033691024 Jahre oder um es handlicher zu machen: 0,000000000000000000000010624801 Sekunden. Ist dann doch verdammt lang, so eine Sekunde. Zumindest, wenn man sie aus der Perspektive der kleinstmöglichen Zeitspanne aus betrachtet.

Wer soll mit dem Scheiß jetzt was anfangen können? Die Planck-Zeit taugt dann dafür doch nicht, nicht mal teilen kann man die. Aber wann im Leben eines Nicht-Physikers kann man schon die Planck-Zeit erwähnen? Das also war sie, meine große Gelegenheit zur Erwähnung der Planck-Zeit. Vielleicht werde ich eines Tages wehmütig auf diesen Augenblick zurückblicken, weil ich es total verbockt habe. Nun aber muss ich mir erst mal etwas anderes ausdenken, um diese absurden Größen in einem akzeptablen Beispiel zu skalieren.

Schlappe 52 Billionen Jahre

Ein Kinofilm hat 24 Bilder pro Sekunde, ein normaler Bildschirm macht 60 Bilder pro Sekunde, ein Monitor für Gamer das Doppelte: 120 Hz. Denkt man sich also, dass man sich jeden Stern für die Dauer von je einem Frame bei traumhaft stabilen 120 FPS anschaut, dann sind es nur noch schlappe 52 Billionen Jahre. Das hat geruckt! Nur noch 3771x das Alter des Universums!

Wenn wir nun ganz clever sind und das Universum aufteilen unter allen 7,9 Milliarden Menschen. Dann brauchen wir gemeinsam statt 52 Billionen Jahre nur noch 6592 Jahre! Ein vorstellbarer Wert. Nun können wir die Zeitspanne auch wieder erhöhen, von 1/120 Sekunde auf eine Sekunde pro Stern und kommen auf 791.050 Jahre, die wir benötigen, wenn jeder Mensch sich ein anderes 7,9 Milliardstel der Sterne anschaut.

Es lässt sich also feststellen, es gibt doch recht viele Sterne im beobachtbaren Universum. Und wir 7,9 Milliarden Menschen sind vergleichsweise wenig und unbedeutend. Man könnte fast geneigt sein, einfach die Gesamtzahl Sandkörner auf der Erde als Vergleich heranzuziehen, besonders, weil eh keiner eine Ahnung hat, wie viele das wirklich sind. Echt viel eben.

Ich aber denke mir lieber, es gibt da draußen wahrscheinlich verdammt viele Hotties. Nur haben wir sie noch nicht entdeckt und was gibt es Schöneres, als ein Hotties zu entdecken? Nun meinen trotz dieser Zahlen einige konservative Irre, die sich für das Wichtigste im Universum halten, dass wir auf jeden Fall die einzige intelligente Zivilisation wären. Und dass wir uns somit leider für alle Zeiten auf unsere eigenen Hotties beschränken müssten. Was für eine traurige und negative Einstellung. Deren Argumente sind dann auch das typische einfallslose Armageddon, in dem sich zwangsläufig irgendwann jede Zivilisation selbst vernichtet, wenn sie vorher denn nicht am Klimawandel gescheitert wäre, was sogar noch wahrscheinlicher als die absolut unvermeidbare Selbstzerstörung sein soll. Bla! Dass das Unfug ist, lässt sich übrigens ganz einfach beweisen:

– Anzahl aller bisher bekannten intelligenten Zivilisationen im Universum: 1
– Anzahl aller bisher bekannten intelligenten Zivilisationen im Universum, die sich selbst vernichtet haben: 0
– Anzahl aller bisher bekannten intelligenten Zivilisationen im Universum, die ihren Planeten in einen absolut unbewohnbaren Glutofen verwandelt haben: 0

Jubel!

Nun sollte eigentlich Jubel ausbrechen! Schließlich habe ich mit der gleichen Logik der Irren gerade bewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit unserer Selbstvernichtung bei null liegt. Falls die Logik dämlich sein sollte, dann liegt es nur daran, dass die Logik der Menschen, die an dem Vorhandensein von Leben auf anderen Welten zweifeln, ebenfalls komplett dämlich und biased ist. Also auf zu den Hotties! Aber damit folgt auf die schwer vorstellbaren Mengen an Sternen nun die nächste Größe, die man sich kaum vorstellen kann.

Bild von Randhir Kumar auf Pixabay

Diese stellt für den Kontakt mit dem Hotties bekanntlich das Hauptproblem dar: die Entfernung. All diese eben halbwegs in ihrer Menge vom Verstand her erfassten Sterne liegen so weit auseinander, dass es ebenfalls kaum möglich ist, sich auch nur die Entfernung zum nächstgelegenen Stern Proxima Centauri vernünftig vorzustellen. 4,24 Lichtjahre. Ja, doll. 4,24 Jahre lang mit 299.792.458 m/s reisen (1,079 Milliarden km/h) und schon ist man nach 39,8 Billionen Kilometern da.

Leaving on a jet plane

Mit einem Passagierjet (900 km/h) würde das 5,084 Millionen Jahre dauern, mit dem Space Shuttle (28.000 km/h) 163.429 Jahre und die Sonde Voyager 1 (61.198 km/h) braucht nur noch 74.774 Jahre. Zur Erinnerung, wie lange braucht man, um sich alle Sterne im sichtbaren Universum je eine Sekunde anzusehen? Wenn die schnellste Sonde, die wir losgeschickt haben, die schon unfassbar schnell ist, 74.000 Jahre benötigen würde, um einen dieser Sterne zu erreichen, dann ist bekanntlich klar, warum die Hotties noch immer nicht hier sind. 74.000 Jahre lang mit 61.198 km/h zu reisen ist aber auch nicht wirklich etwas, was mir hilft, mir richtig vorzustellen, wie weit es wirklich bis Proxima Centauri ist. Aber zum Glück gibt es Sandkörner.

Wenn ich alle 3,7 Millionen Berliner Einwohner hintereinanderlege, dann entspricht die Gesamtlänge dieser Linie grob dem Erdradius. Ich halte das für eindeutig eine Faustformel, die es wert ist sich nicht zu merken. Lege ich die Einwohner der ganzen Metropolregion Berlin hintereinander, dann klappt das Beispiel sogar schon fast mit dem Erddurchmesser – sollte man sich erst recht nicht merken. Hat mit dem, was nun folgt, auch nicht wirklich was zu tun. Außer es hilft dabei, dir 12.742.000 Meter besser vorstellen zu können, denn das entspricht dem Erddurchmesser, auf den ich damit hinleiten wollte.

Viele Sandkörner

Aber weiter: wir schrumpfen den Durchmesser der Erde nun auf die Größe eines großen Sandkorns (2 mm). Also ca. um Faktor 6,371 Milliarden. Wer fragt sich jetzt nicht, wie viele große Sandkörner man in Reihe legen muss, um den Erddurchmesser darzustellen? Es sind? Na? Bravo! 6,371 Milliarden. Klingt nicht richtig viel. Ich muss mich wohl vollkommen peinlich verrechnet haben. Habe ich aber nicht. Scheiße, ist die Welt klein! Das sind weniger Sandkörner, als es Menschen gibt.

Anders ausgedrückt klingt es natürlich viel spektakulärer: Es gibt mehr Menschen, als man Sandkörner benötigt, um sie in Reihe auf einer Strecke entlang zulegen, die dem Erddurchmesser entspricht. Woaaah, fuck! So viele Hotties! Wo war ich? Die Hotties erreichen? Ja, richtig! Also Erde geschrumpft und so.

Nun die 39,8 Billionen Kilometer Entfernung zu Proxima Centauri in den gleichen Sandkornmaßstab bringen: 6255 km. Und schon kann man sich es perfekt vorstellen. Schnapp dir einen Sandkorn, nimm ihn auf die Fingerkuppe und starre ihn angestrengt an. Stell dir vor, das wäre die Erde. Proxima Centauri hat nun einen Durchmesser von 3,3 cm (ein Pingpongball hat 4 cm) und befindet sich 6522 km von diesem Sandkorn entfernt. Das ist etwas weiter entfernt als Luftlinie Kassel-New York oder etwas weniger als Luftlinie Berlin-New York.

Contact

Um den Pingpongball in New York kreisen ein paar Sandkörner, da sind aber sehr wahrscheinlich keinerlei Hotties drauf. Es gehört eben einiges dazu, zu einem bewohnbaren Sandkorn zu werden. Aber nur weil in unserer „näheren“ Umgebung niemand starke gerichtete Funksignale aussendet, die schon von Promxima Centauri aus satte 4,24 Jahre benötigen würden, bis sie bei uns ankommen, bedeutet das nicht, dass es sie nicht an einem anderen Ort gibt. Die 200 Milliarden Sterne der Milchstraße (zur Erinnerung, eine von einer Billion Galaxien) verteilen sich über einen Durchmesser von 105.700 Lichtjahren.

Bild von Engel62 auf Pixabay

Wenn 50.000 Lichtjahre von uns entfernt jemand ein Signal in unsere Richtung schicken würde, dann müsste das ausgerechnet jetzt vor 50.000 Jahren geschehen sein, damit wir das überhaupt mitbekommen. Funk haben wir seit 120 Jahren. Kein Mensch weiß, ob wir in 100 Jahren nicht eine komplett andere Technik zur Kommunikation verwenden und es dann absurd finden würden, nach so etwas Veralteten wie Funkwellen zu suchen, die Zivilisationen wahrscheinlich nur kurze Zeit nutzen. Das ist vielleicht so schlau, wie nach Rauchzeichen im All Ausschau zu halten.

Profilneurotiker

Uns wird es noch in Tausenden von Jahren geben, wer etwas anderes glaubt, der will sich selbst dadurch nur als wichtiger ansehen, als er es in Wirklichkeit ist, denn die Vorstellung, dass hier in einer Million Jahre noch unsere Nachkommen etwas vor sich hin erfinden, die macht jeden Einzelnen von uns im Kontext der Mengen an Sternen und den Entfernungen im All noch unbedeutender und das ist etwas, was viele Profilneurotiker nur ganz schwer ertragen können.

Natürlich ist das Argument mit der veralteten Funktechnologie auf dem gleichen Niveau wie das der irren Ketzer mit ihrer Angst vor Armageddon, die die mit uns gleichzeitige Existenzmöglichkeit extraterrestrischer Hotties anzweifeln. Aber ich darf das, denn ich prokrastiniere hier nur so vor mich hin. Außerdem ist niemand so irre, sich das komplett durchzulesen.

Bis zur Unendlichkeit …

Außer natürlich, das Universum wäre unendlich. Was eine der Möglichkeiten ist. Wir werden es aber niemals erfahren, da nicht aneinander gebundenen Systeme sich mit steigender Entfernung durch die Expansion des Universums immer schneller voneinander entfernen, ab einer gewissen Entfernung sich Galaxien von uns mit Überlichtgeschwindigkeit entfernen und deren Licht uns somit theoretisch niemals erreichen kann. Bei einem unendlichen Universum wäre diese Geschwindigkeit sogar unendlich groß.

Ich würde diesen Text unendlich oft schreiben, weil es bei unendlich vielen Sonnen auch unendlich viele exakte Kopien der Erde und der Menschheit gäbe, dabei ist es egal, wie vollkommen unwahrscheinlich es ist, dass es auch nur eine solch exakte Kopie geben könnte, da die Unendlichkeit jede noch so große Unwahrscheinlichkeit nicht nur zunichtemacht, sondern solche Kopien unvermeidbar durch die Unendlichkeit entstehen müssen. Also würde in leichten Abwandlungen davon irgendwer diesen Text bis hierhin lesen.

In dieser Kopie der Erde bist es zum Beispiel du. Aber viel wichtiger sind doch all die Hotties die es dann gäbe. Unendlich viele! Allein deshalb kann es nicht sein. Zu schön, um wahr zu sein. Bevor ich unendlich prokrastiniere, höre ich hier nun auf. Was meine Kopien machen, ist mir egal, denn um so einen Scheiß mache ich mir keinen Kopf, keine Zeit für so einen unwichtigen Quatsch, der mich nicht weiter bringt.

Bild von Filmbetrachter auf Pixabay

PS:

Ein noch zum Klopapier: Rechnet man den Verbrauch auf die heutige Weltbevölkerung hoch, dann rast die Rollenschlage mit 8.849,54 km/h um den Erdball. Betrachtet man nun statt der Rollen den Verbrauch bezogen auf die Papierlänge – eine Standardrolle hat eine Höhe von 10 cm bei einer Papierlänge von ca. 30 m – dann kommen wir auf eine Geschwindigkeit von sagenhaften 2,6 Millionen km/h, was immerhin ca. 0,24 % der Lichtgeschwindigkeit entspricht.

Über den Autor

Mark

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