Commodore-Gehäuseunterschiede

ch fragte mich bereits seinerzeit, warum der C64 in D immer Brotkasten genannt wurde. Mein CeVi sah doch gar nicht wie ein Brotkasten aus, aber meiner ist ja auch Made in England und damit deutlich flacher – und was noch viel wichtiger ist: Die vordere Rundung ist ein Halbkreis. Beim Made in Germany ist der eher eine Superellipse, also vorne abgeflacht. Nun, deutsches Design hat ja noch nie jemandem vom Hocker gerissen, der britische CeVi wirkt dagegen direkt elegant. 🙂

Das Typenschild auf dem britischen ist falsch herum aufgeklebt, d.h. es ist nicht lesbar, wenn man den Rechner vorne oder hinten anhebt, man muss ihn an den Seiten anheben, um es lesen zu können.

Wer nun mutmaßt, dass das Herstellungsland entscheidend für die Art des verwendeten Gehäuses ist, der irrt. Die UK-Version hat ein 14er MoBo, die D ein 25er, folglich sollte der UK älter sein. Also sind die alten flacher? Klingt einleuchtend, aber wer Commodre-Rechner sammelt, der weiß ganz genau, dass alles verbaut wurde, was beim Ausfegen wieder die Neonsonne der Lagerhalle erblickte. Aber das kennt man auch aus anderen Bereichen, alles was greifbar ist, wird auch verwendet. Wer Renault fährt, der weiß genau, was ich meine. 😉

Quarkbeutel nennt einen Aldi-CeVi sein eigen, der, original versiegelt, noch eine Hauptplatine von 1983 enthielt! 🙂


(C64 nebeneinander von hinten)

Beide CeVis haben gleich hohe Füße, wie man hier deutlich sieht.

Beide haben keine Beschriftungen an den Schnittstellen, so wie man sie bei späteren Exemplaren finden kann.


(C64 nebeneinander von oben)


(C64 nebeneinander von vorn)

Da ist ein deutlicher Höhenunterschied zu sehen! Der britische hat die rundere und flachere Vorderkante.


(Obere Lüftungsschlitze im Detail)

Der britische hat ein wenig kleinere Lüftungsschlitze und ist hinter den Schlitzen zudem kürzer.


(Schraubenlöcher im Vergleich nebeneinander)

Der britische hat keine „Knubbel“ als Verlängerung für die MoBo-Schrauben. Der deutsche C64 hat größere Löcher für die Schrauben, was das einsetzen dieser deutlich erschwert! Lüftung ist größer und weiter vorne, Füße weiter zurück


(Vergleich in der Seitenansicht)

Die Oberschale ist beim UK ist deutlich flacher, bitte Abstand vom Anschlussblech zur Gehäuseoberkante beachten!

Um die Verwirrung komplett zu machen, hier noch ein paar Bilder von meinen beiden VC20. Beide Geräte trennen knapp 100.000 Exemplare in der Seriennummer, beide stammen aus West-Germany. Das ist auch gut so, denn nur so ist ein Vergleich möglich, da Rechner von Commodore jeweils die spezielle Seriennummer des Herstellungslandes trugen und somit Geräte aus unterschiedlichen Standorten nur schwer zeitlich einzuordnen sind. Hier ist es aber eindeutig: Der schlankere VC20 ist der neuere. Hatte Commodore etwa die Gehäuse ein wenig kleiner gemacht, um Herstellungs- und Transportkosten zu verringern? Zuzutrauen wäre es denen. 🙂

Interessant ist, dass der ältere VC20 einen um die Tastatur aufgerauten Bereich hat, der neuere dort aber völlig glatt ist. Mein UK-C64 ist aber auch flach und dort aufgeraut! Klasse, oder? 🙂

Schauen wir uns mal die beiden VC20 im Detail an:

(Älterer, dicker (und sehr verstaubter) VC20 mit Papier-Typenschild)


(Neuerer, flacher VC20 mit Metall-Typenschild)


(Beide Geräte schräg von vorn mit deutlichem Unterschied in der Höhe)


(VC20 im Vergleich von hinten)


(VC20 im Vergleich der vorderen Rundung)


(Im Vergleich nebeneinander)

Deutlich fällt hier auf, um wie viel der neuere VC20 flacher ist, als der alte.


(Obere Lüftungsschlitze im Vergleich)

Auch hier wieder das gleiche Bild wie bei den 64ern: Der neue ist hinter den Lüftungsschlitzen erkennbar kürzer.


(VC20 im Seitenvergleich)

Nicht nur die Oberschale ist flacher, auch die Unterschale ist ein wenig weniger stark als beim älteren Modell.

Hier einige Bilder der Gehäuseunterteile:


(VC20 nebeneinander von unten: Größe und Position der Schraubenlöcher und der Füße sind erkennbar)


(Der ältere VC20 von unten: weniger „Knubbel) für die Hauptplatinenschrauben)


(Der neuere VC20 mit mehr „Knubbeln“)

So, aber wie sieht denn nun der Unterschied zum flachen C64 aus? Wir erinnern uns, der hatte ja gar keine „Knubbel“ für die Schrauben. Hier also der neuere VC20 und der flache C64:


(Tierfer gelegt: Der VC20 ist etwas flacher als der C64 in der schrägen Vorderansicht)


(Auch die Unterschalen weisen andere Positionen und Größen für Füße, Schraubenlöcher und Lüftungen auf)


(C64-Ecke vorne rechts im Vergleich zur Ecke des VC20 im vorherigen Bild)


(Linke vordere Ecke des VC20 im Vergleich zur Ecke des C64 im vorletzten Bild)


(VC20 und C64: Unterschiede in Stärke und Form der oberen Stege der Lüftung)

Wir sehen also, wir sind genauso schlau wie vorher. Das heißt also, dass ich diesen Bericht immer wieder aktualisieren werde, sobald mir neue Erkenntnisse vorliegen.

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