Chromebook fĂŒr 99 EUR getestet

Bei AfB gibt es das Acer Chromebook Spin 512 als Neuware fĂŒr nur 99 Euro. Es ist ein Convertible, also eine Mischung aus Tablet und Notebook. Das GerĂ€t ist passiv gekĂŒhlt und daher absolut gerĂ€uschlos. Aber hat es auch taug? Was kann es und was nicht?

Schnapper

Ein nagelneues, nie benutzes Notebook fĂŒr unter 100 EUR, das kein Kernschrott ist, sondern wirklich brauchbar? Das gibt es nicht! Falsch! Das gibt es bei AfB fĂŒr schlappe 99 EUR inklusive Versand.

Update!

Es gibt das GerĂ€t fĂŒr 95 EUR auch mit SSD statt eMMC und dann mit Windows 10 pro statt ChromeOS. Ich kann nur dringend davon abraten, diese Version zu kaufen. Damit wird man bei den Hardwarekomponenten absolut keinen Spaß haben.

Windows 10 ist etwas fĂŒr Nutzer, die sich mit Windows-Computern gut auskennen und bereit sind, mehr Zeit in die Einrichtung und Wartung zu investieren. Das nennt man auch Frickeln. Wenn Du ein einfaches und sicheres Betriebssystem suchst, ist Chrome OS definitiv die bessere Wahl.

Es ist vielleicht möglich, die Version mit Windows 10 durch ChromeOS oder Chromium OS zu ersetzen und von den 4 EUR Preisnachlass und der schnelleren SSD zu profitieren, aber es gibt keine Garantie, dass dies nicht im BIOS (wenn ĂŒberhaupt zugĂ€nglich) blockiert wird.

Hardware

Acer Spin 512, Modell: Acer r853tna-p8e3

  • Intel Pentium Silver N6000, 4C, 4T, 1,1 bis 3,3 GHz
  • LĂŒfterlos
  • Intel UHD-Grafik
  • Akku: 4.266 mAh / 50 Wh (12h maximale Laufzeit)
  • Auflösung: 1366 x 912 Pixel, 138 ppi
  • Blaulichtfilter (in Hardware)
  • 4 GB RAM (LPDDR4x, verlötet)
  • 64 GB interner eMMC Speicher (49 GB verfĂŒgbar)
  • BT 5.0
  • WLAN a/b/g/n/ac/ax
  • Beschleunigungssensor (fĂŒr Spiele etc.)
  • zwei Lautsprecher (unten)

AnschlĂŒsse

Links
1 x USB-C
1 x USB 3.x (3 A (5 V) zum Laden anderer GerÀte)
mSD-Card-Slot
Klinkenbuchse

Rechts
Kensington-Schloss
1 x USB-C
1 x USB 3.x (3 A (5 V) zum Laden anderer GerÀte)
Stift im Fach
LautstÀrketasten

Unboxing

Acer betont die umweltfreundliche, plastikfreie Verpackung. Wenn AfB das bei der Umverpackung auch noch durchgezogen hÀtte, wÀre ich zufrieden gewesen.

Netzteil

USB-C, 3 A bei 5, 9, 12, 15 Volt. 2,25 A bei 20 Volt. Insgesamt immer 45 Watt. Relativ klein und leicht im Vergleich zu anderen Notebooks. Das Netzkabel (Mickey-Mouse-Stecker) ist 90 cm lang, das Netzteil selbst ist 10 cm lang. Das Ladekabel mit USB-C-Stecker ist 150 cm lang. Insgesamt also maximal 2,5 Meter von der Steckdose bis zum Laptop.

 

Interessant: Ein Chromebook startet nach dem Auspacken nicht. Man kann so oft auf den Einschaltknopf drĂŒcken, wie man will. Erst, wenn Ihr das Netzteil angeschlossen habt, startet das GerĂ€t. Das ist ein Zeichen dafĂŒr, dass man der Erste ist, der das GerĂ€t benutzt.

Akku

Fest eingebaut, erst nach dem recht einfachen öffnen des GehĂ€uses auswechselbar. „Nur“ 50 Wh, aber durch die stromspare

nden Komponenten, das kleine Display und das energieeffiziente ChromeOS ergeben sich Laufzeiten von bis zu 12 h. In der RealitĂ€t wĂŒrde ich nach meinen Tests damit auf reale fĂŒnf bis sechs Stunden tippen.

Auch wenn es mehrere Tage herumliegt, verliert es kaum Energie, das kenne ich von anderen Notebooks ganz anders!

Bildschirm

Tochdisplay

Spiegelndes 60 Hz IPS-Display. Die GrĂ¶ĂŸe betrĂ€gt 12“ (30,2 cm), 4:3. Es verfĂŒgt ĂŒber Touch.

4:3

Ich verstehe ĂŒberhaupt nicht, wie man bei ArbeitsgerĂ€ten vom 4:3 Format abweichen kann, das ist viel sinnvoller als ein breites Bild. Man benötigt Höhe zum Arbeiten! Dann muss man auch weniger scrollen.

Auflösung

Die Auflösung liegt bei geringeren 1.366 × 912 px. Selbst mein Telefon hat die fast vierfache Auflösung. Ich empfinde es nicht als störend. Die Schrift ist hinreichend scharf und groß. Außerdem ist den Bildschirm dadurch energiesparend.

Original (die Vignettierung kommt von der Kamera, nicht vom Bildschirm)
Original (die Vignettierung kommt von der Kamera, nicht vom Bildschirm)

 

Auflösung im Detail
Auflösung im Detail

 

Farbtreue

Die Farben sind „schön“. Im direkten Vergleich mit meinem kalibrierten 28“ Monitor sind sie eher (sehr) warm und bunt. Sieht im direkten Vergleich „freundlicher“ aus. Möglicherweise liegt das am augenschonenden, geringen Blauanteil des Bildschirmes, der hardwareseitig entfernt wird. Letzteres ist eine sehr sinnvolle Funktion, der ich gerne die geringere Farbtreue unterordne.

Man kann ein Colorimeter nicht unter ChromeOS benutzen, es fehlt die Software. Man kann sich aber damit behelfen, einen Rechner mit macOS oder Windows mit dem Acer fernzusteuern. In meinem Fall benutzte ich eine VM.

Meine Ergebnisse sind:

  • 72 % sRGB
  • 53 % NTSC
  • 55 % AdobeRGB und P3

FĂŒr ein Education Chromebook, das hauptsĂ€chlich fĂŒr Bildungszwecke oder allgemeine Aufgaben genutzt wird, sind diese Werte insgesamt in Ordnung.

Helligkeit

Ich habe 221 bis 243 Nits gemessen. Die Helligkeitsverteilung ist absolut in Ordnung. Insgesamt sind 243 Nits fĂŒr den Bildungsbereich in InnenrĂ€umen brauchbar, aber fĂŒr besondere Anforderungen, wie z. B. den Einsatz im Freien oder in hell beleuchteten RĂ€umen, könnte es an der Grenze der Brauchbarkeit liegen.

BlickwinkelstabilitÀt

Die Blickwinkel sind ebenfalls absolut in Ordnung, denn es handelt sich, wie zuvor erwÀhnt, um ein IPS-Display.

Deckel

Der Displaydeckel lĂ€sst sich nicht mit einer Hand öffnen, dafĂŒr sind die MagnetverschlĂŒsse zu stark.

Tastatur

Rubberdome, aber kurzer Hub mit gutem Druckpunkt. Große Enter-Taste, kleine Cursortasten. Keine nervige Supertaste. Man kann schnell schreiben. Ich bin positiv ĂŒberrascht! An das Layout muss man sich aber wieder gewöhnen.

Interessant: Wenn man zwei Schrauben löst, kann man die Tastatur direkt abnehmen und reinigen oder austauschen.

Leider verfĂŒgt die Tastatur ĂŒber keine Hintergrundbeleuchtung und die Beschriftung ist in der Dunkelheit eigentlich kaum zu erkennen, so kontrastarm und dĂŒnn wie sie ist.

Tastatur
Tastatur

 

Das Touchpad


 ist fast zu groß. :-) Es hat einen Klick im unteren Bereich. Scrollen mit zwei Fingern ĂŒber die gesamte FlĂ€che. PrĂ€zise und glatt, ich habe nichts auszusetzen.

Touchpad
Touchpad

 

Der Touchscreen

Ich kann absolut nichts daran aussetzen. Punkt. Durch den dicken Rand kann man das GerÀt auch gut ohne Fehlauslösungen als Tablet in den HÀnden halten.

Der Bildschirm besteht aus Gorillaglas unbekannter Generation.

Der Stift

Ja, der Spin 512 hat tatsÀchlich einen Stift, der seitlich im GehÀuse geparkt wird. Der Stift ist passiv, hat also keine Batterie und kann bis zu 4096 Druckstufen auflösen. Die beiden Kontakte am Stift dienen nur dazu, zu erkennen, ob der Stift benutzt wird oder nicht.

Die vorinstallierte App fĂŒr handschriftliche Notizen und Bilder nennt sich Cursive und ist brauchbar, auch wenn man auf DIN A4 große BlĂ€tter schreibt und nicht wie beim Microsoft Surface ein „unendliches“ Sheet zur VerfĂŒgung steht.

Das GehÀuse

… ist erstaunlich robust verarbeitet und fĂŒhlt sich hervorragend an.

Es ist nach MIL-STD-810H zertifiziert, hat eine wasserdichte Tastatur, die bis zu 330 ml FlĂŒssigkeit aushĂ€lt, verstĂ€rkte USB-AnschlĂŒsse und einen StoßdĂ€mpfer, der das GerĂ€t vor StĂŒrzen aus einer Höhe von bis zu 122 cm schĂŒtzt.

Es wurde als Notebook fĂŒr SchĂŒlerinnen und SchĂŒler entwickelt und ist entsprechend robust. Das klingt gut, ist aber alles trotzdem aus Kunststoff.

Leider ist die strukturierte Außenseite des Deckels empfindlich fĂŒr FingerabdrĂŒcke, die man auch mit dem Ärmel nicht eben schnell wegwischen kann.

Empfindlich gegen FingerabdrĂŒcke
Empfindlich gegen FingerabdrĂŒcke

Tastatur, Touchpad und Handballenauflage sind unempfindlich gegen FingerabdrĂŒcke.

Ach ja; Touchscreen und Tastatur sind antibakteriell beschichtet. Interessant, wenn sich verschiedene fremde Personen das GerÀt teilen.

Abmessungen

Das Spin 512 ist 29,6 cm breit und 23 cm tief. Es ist 2 cm flach. Es bringt 1,3 kg auf die Waage und darf so wÀhrend eines Fluges eigentlich nicht benutzt werden. Die Grenze liegt bei 1 kg.

Lautsprecher

Zwei kleine Lautsprecher sind an der Unterseite angebracht. Sie strahlen aber auch etwas zur Seite weg. Der Klang ist absolut in Ordnung, kein HiFi, aber auch kein Telefon im Blecheimer, wie bei meinem Notebook von Terra. Einzig könnte die LautstÀrke höher sein.

CPU

Ein Pentium Silver N6000 (Jasper Lake) mit 4 Kernen und 4 Threads. Er hat eine Grundfrequenz von 1,1 GHz und kann bis zu 3,3 GHz hochtakten. 4 MB Smart Cache.

Mit seinem Fertigungsprozess von 10 Nm und einer TDP (Thermal Design Power) von 6 Watt ist der Prozessor sehr energieeffizient, aber eher fĂŒr alltĂ€gliche Aufgaben geeignet.

GPU

Die integrierte Intel UHD-Grafik bietet eine ausreichende Leistung fĂŒr einfache Aufgaben wie das Abspielen von Videos, einfache Bildbearbeitung und das Surfen im Internet. Im N6000 besitzt sie 11 Kerne, 32 Execution Units und kann bis zu 850 MHz schnell takten. Sie kann bis zu drei Monitore mit je 4k @ 60 Hz ansteuern.

KĂŒhlung

Im 3DMark Wild Life Stresstest werden CPU und GPU und deren Neigung zur Drosselung unter Last getestet. Nach dem sechsten Durchlauf sank die Gesamtleistung um ca. 10 Prozent. Das GehĂ€use wurde dabei nicht einmal handwarm und natĂŒrlich sprangen keine LĂŒfter an, denn das Spin 512 ist passiv gekĂŒhlt.

Ist nur die CPU zu 100 % ausgelastet, wird nicht gedrosselt. Die Temperatur steigt hier auf maximal 77 Grad.

eMMC

Der verbaute eMMC-Speicher ist mit 270 MB/s beim Lesen und 200 MB/s beim Schreiben fĂŒr diese Technik recht flott. Es muss sich auch nicht vor Ă€lteren Flagship-Telefonen mit eMMC-Speicher verstecken. Ganz im Gegenteil! Aktuelle Mobiltelefone benutzen allerdings den schnelleren UFS-Speicher.

Die Leistung des eMMC passt jedenfalls zum Gesamtpaket des Spin 512.

WLAN

Die WLAN-Performance geht klar. Im Urlaub an einem Vodafone-Cable-Router erreichte ich 250 Mbit glatt im Download, was von der 250er-Anbindung der Internetverbindung begrenzt wird.

Interessant: Durch die Kopplung mit dem eigenen Smartphone verbindet sich das Spin 512 automatisch mit dessen Hotspot, sodass man immer Internet hat.

Kameras

Webcam (mit mechanischem Schiebeverschluss!): 1.296 × 808 (1MP), aber akzeptables Bild. Der Blickwinkel betrĂ€gt 75 Grad. Hauptkamera 2.592 × 1.944 (5MP), 1,88 mm Brennweite, f2.0, ebenfalls brauchbares Bild.

Die RĂŒckkamera verfĂŒgt ĂŒber eine Gesichtserkennungsfunktion (max. 10 Gesichter).

Es handelt sich hier um ein Notebook / Tablet und nicht um ein Kamerahandy. Mal abgesehen davon, dass man mit so einem Klotz keine Bilder im Urlaub schießen will. Ich habe schon schlechtere Aufnahmen von Tablets gesehen.

Den SD-Kartenslot habe ich mit einer 256-GB-Karte ohne Probleme getestet.

AufrĂŒsten?

Hahaha! Nein. Weder der Arbeitsspeicher noch die SSD können aufgerĂŒstet werden. Lediglich kann eine microSD-Karte den verfĂŒgbaren Speicher erweitern.

Dual-Monitor-Betrieb

… mit dem 5 € USB-C-auf-HDMI-Adapter von Sitecom vom Action Markt. 2.5k bei 60 Hz. Das liegt aber nicht am Notebook, sondern an dem gĂŒnstigen Adapter. Die CPU kann bis zu drei 4k@60Hz-Monitore ansteuern.
Audio-Out wurde direkt ĂŒber meinen 28“ 4k Monitor ausgegeben.
Beide USB-C-Ports haben Video-Out und Stromversorgung. Schön!
Einstecken und Bild und Ton werden sofort wiedergegeben.

Dockingstation

Durch zwei USB-C-AnschlĂŒsse mit Powerdelivery und Display-Out kann man jede USB-C-Dockingstation anschließen. Persönlich wĂŒrde ich dabei auf einen (oder mehrere) HDMI- oder Displayport-Ausgang mit 4k bei 60 Hz und auf einen LAN-Port achten. Diese GerĂ€te gibt es im Angebot ab ca. 25 EUR.

ChromeOS

Ich hatte ChromeOS noch nie benutzt. Ich war sehr skeptisch, aber mit 4 GB RAM und 48 GB NVME lĂ€uft es erstaunlich flĂŒssig. Selbst mit neun Tabs und einigen geöffneten Anwendungen (GeforceNow! Chrome, Einstellungen, CPU-X, Kamera, Galerie, Dateien, Google Photos) hatte ich noch 1 GB RAM frei.

Überhaupt ist die SchwuppziditĂ€t sehr hoch. HĂ€tte ich nicht erwartet, bei diesen eher schlechten Eckdaten.

Notebooksbilliger.de hat ein kurzes Video zu ChromeOS erstellt. Es ist ebenso enthusiastisch wie oberflĂ€chlich, gibt aber einen kurzen Überblick ĂŒber das Konzept und die Möglichkeiten von ChromeOS.

Nach dem Update auf


 Google Chrome: Version 129.0.6668.110 (Offizielle Version) (64-Bit)

 ist das GerÀt nicht unbedingt schneller geworden. :-)

DafĂŒr ist die Einrichtung einfacher geworden, denn mit dem Smartphone kann ein QR-Code gescannt werden, der alle Account- und WLAN-Einstellungen per Bluetooth vom Handy auf das Notebook ĂŒbertrĂ€gt.

Beim ersten Kontakt erkennen sich die GerÀte ohnehin automatisch und der Einrichtungsassistent erscheint auf beiden GerÀten.

So lÀsst sich das Notebook auch entsperren, indem man das Smartphone in die NÀhe hÀlt.

Das ChromeOS auf diesem GerÀt wird bis 2031 mit Updates versorgt. Top!

Bootzeiten

Ein Chromebook bootet man fast nie, aber wenn, dann bootet es auf dem Spin 512 schneller als jedes Ubuntu, macOS oder Windows auf einem Laserstrahlen verschießenden High-End-Hyper-Turbo-Rechner. Einschalten, zack, ist es gebootet. Keine vier Sekunden dauert das. Schon krass, muss ich sagen.

Spielen

GeforceNow ist vorinstalliert und hat alle meine Spieleaccounts wie Steam, Ubicsoft etc. synchronisiert. Es lÀuft so gut, wie man es von viel schnelleren Rechnern gewohnt ist.

Benchmarks

Ich habe keine nativen Spiele, aber den 3DMark getestet.

Das Wildlife-Ergebnis war 1.845 Punkte und eine durchschnittliche Rate von 11,05 FPS. Die FPS lagen zwischen 3 und 15. Damit ist das Spin schneller als 21 % der getesteten GerÀte.

Im Slingshot-Test lag das Ergebnis bei 4.366 Punkten bei durchschnittlichen Bildwiederholraten von:

  • 27 FPS beim Grafiktest 1
  • 19 FPS beim Grafiktest 2

Im Physiktest schnitt das Spin 512 wie folgt ab:

  • 59 FPS, Physiktest 1
  • 30 FPS Physiktest 2
  • 15 FPS Physiktest 3

Es war damit besser als 74 % der anderen durch den Benchmark getesteten GerÀte.

Bedienung

Ich benutze Chrome unter Ubuntu und merke keinen Unterschied. Ich habe mich mit meinem Google-Account (mehrere sind möglich) in ChromeOS eingeloggt und konnte sofort produktiv arbeiten. Nahtlos von Ubuntu auf dem Desktop zu ChromeOS auf dem kleinen Notebook.

ChromeOS ist eine Mischung aus Ubuntu und Android. Die Bedienung gibt keine RĂ€tsel auf. Nur Programme kann man nicht mit einem Rechtsklick beenden (–> Schließen/Beenden). Man muss das Icon lange gedrĂŒckt halten, um ein KontextmenĂŒ zu erhalten.

Ich schreibe diesen Artikel auf dem Laptop mit dem vergleichsweise „winzigen“ Bildschirm, aber ich muss sagen, dass ich alles sehr gut lesen kann, auch mit meiner inzwischen in die Jahre gekommenen Lesebrille.

Entwicklermodus

Ich wollte AdAway installieren, dazu muss man den Entwicklermodus aktivieren. (ESC-Update gedrĂŒckt halten und dann einschalten).

Der Trick bei ChromeOS, den Entwicklermodus den Leuten madig zu machen, ist, dass man minutenlange Countdowns einbaut, bis das GerÀt nach dem Aktivieren des Entwicklermodus erstmals wieder hochfÀhrt.

ACHTUNG! Dabei verliert Ihr alle lokal gespeicherten Daten! Das GerĂ€t fĂŒhrt einen kompletten „Powerwash“ durch!

Fortan wird bei jedem Neustart gefragt, ob man wirklich im Entwicklermodus starten will. Dieses Mal aber ohne Countdown.

Wenn man den Entwicklermodus wieder deaktiviert und spĂ€ter doch wieder aktivieren möchte 
 dann sind abermals alle lokalen Daten futsch.

Im Gegenzug können nicht nur Apps aus dem Google Play Store installiert werden, sondern auch Software von Drittanbietern, die nicht unbedingt im Play Store verfĂŒgbar ist.

Zielgruppen

Die Zielgruppen von ChromeOS und insbesondere des Acer Spin 512 sind:

  • SchĂŒler und Studierende
  • Online Zusammenarbeit mit Google Workspace
  • Einfache Verwaltung im Unternehmensnetzwerk
  • Ein sicheres GerĂ€t fĂŒr die ganze Familie
  • Ein GerĂ€t fĂŒr Technikbegeisterte, die ChromeOS kennenlernen möchten

Fazit

Ich habe jetzt sehr oft „in Ordnung“, „akzeptabel“ und Ă€hnliche AusdrĂŒcke verwendet. Das ist in Ordnung. :-) Denn der Spin 512 ist in nichts ĂŒberragend – außer im Preis. Aber es macht eben auch nichts falsch.

Das Acer Chromebook Spin 512 ist also ein solides und robustes GerĂ€t, das fĂŒr viele Nutzer eine gute Wahl darstellt. Es ist ein „ernstes“ GerĂ€t, um nicht „ArbeitsgerĂ€t“ zu schreiben, was nicht zuletzt auch der augenfreundliche Blaulichtfilter unterstreicht. Besonders fĂŒr SchĂŒler, Studenten und alle, die ein einfaches und zuverlĂ€ssiges GerĂ€t fĂŒr den Alltag suchen, ist es empfehlenswert.

Wer jedoch hohe AnsprĂŒche an Leistung, Speicherplatz oder DisplayqualitĂ€t stellt, sollte sich nach Alternativen umsehen. Aber die gibt es nicht zu diesem Preis. Nicht einmal im Ansatz.

Pro

  • Stoßfest, wasserabweisend
  • Gutes Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis
  • Lange Akkulaufzeit
  • Viele AnschlĂŒsse
  • Benutzerfreundliches OS
  • Schnelle Bootzeit
  • Blaulichtfilter
  • Gute Tastatur
  • Touchscreen & Stift

Contra:

  • RAM und Flashspeicher recht klein
  • Keine Tastaturbeleuchtung
  • relativ dunkler Bildschirm mit geringer Farbtreue
  • Deckel anfĂ€llig fĂŒr FingerabdrĂŒcke
  • Begrenzte Erweiterungsmöglichkeiten
  • Nur fĂŒr einfache Spiele geeignet

Datenschutz / PrivatsphÀre

ChromeOS bietet eine Reihe von Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen, darunter regelmĂ€ĂŸige automatische Updates, Sandboxing von Anwendungen und die VerschlĂŒsselung von Nutzerdaten. Google sammelt jedoch Nutzerdaten, um seine Dienste zu verbessern. Aber wer ein Android-Smartphone hat, dem kann das ohnehin egal sein. Der ist sowieso schon voll erfasst. ;-)

Empfehlung?

Meine Frau war eigentlich nicht auf der Suche nach einem Nachfolger fĂŒr ihr altes Surface 4 Pro, das den Kugelfisch gemacht hat, aber als ich sagte: „Schau mal, bei MyDealz gibt es ein Notebook mit genau der Leistung Deines kaputten Surface fĂŒr 99 Euro“, antwortete sie: ‚Das nehme ich, kauf das!‘.

Inzwischen habe ich mir auch eines gekauft und schreibe diesen Artikel unterwegs. Ich war ĂŒberrascht, wie oft ich den Touchscreen beim Schreiben dieses Artikels benutzt habe, z. B. um die TexteinzĂŒge zu vergrĂ¶ĂŸern, das geht viel schneller als mit dem Mauszeiger.

Ihr altes Surface hat mich zunehmend in den Wahnsinn getrieben, ein solch langsames GerÀt habe ich bisher nicht erlebt. Das Chromebook spielt trotz gleicher Leistungsdaten in einer ganz anderen Liga, ChromeOS sei Dank!

Kaufen?

Ihr könnt das Acer Spin 512 fĂŒr 99 EUR beim AfB-Shop kaufen.

AfB? Was ist das? AfB steht fĂŒr Arbeit fĂŒr Menschen mit Behinderung“. Es handelt sich um ein soziales Unternehmen, das sich auf die Wiederaufbereitung von IT-GerĂ€ten spezialisiert hat und dabei insbesondere Menschen mit Behinderung beschĂ€ftigt. Wir haben dort schon mehrmals Rechner gekauft und waren immer sehr zufrieden, sowohl mit der QualitĂ€t als auch mit dem Preis.

Über den Autor

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit ĂŒber 25 Jahren betreibt, deckt vielfĂ€ltige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine BeitrĂ€ge sind sorgfĂ€ltig recherchiert und leicht verstĂ€ndlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstĂŒtzen.

Schreibe einen Kommentar

Ich bin mit der DatenschutzerklÀrung und der Speicherung meiner eingegebenen Daten einverstanden.