Gedanken zur Solaranlage

Vor dem Winter sollte die Solaranlage installiert sein. Warum vor dem Winter? Weil halt. Mit jedem weiteren Monat Verzögerung sinkt die Einspeisevergütung (die uns aber auch nicht sonderlich interessiert). Wie dem auch sei, wir wollen nun ordern und fragen uns, wie die Anlage auf dem Dach aussehen soll. Klar ist, dass das Dach, das nach Süd-Süd-Ost ausgerichtet ist, die meisten Module bekommen sollte. Das nach Süd-West-West eben weniger. Nur… wieviele weniger? Gehen wir über die „magische Grenze“ von 7 kWp hinaus, was quasi die Erstellung einer jährlichen Steuererklärung entspricht. Wer macht nicht gerne Steuererklärungen? Das mit dem Anbau wird dieses Jahr nichts mehr, leider, sonst würde sich die Frage nach der 7 kWp-Grenze gar nicht stellen.

LAGE:


(Lageplan)


(Eignung der Dächer für eine PV-Anlage)

Die Lage des Hauses ist für eine Solaranlage nicht optimal, wir haben einen aufsteigenden Hang im Westen. Das heißt, dass wir Abends keine direkte Sonneneinstrahlung mehr haben.

MODULE und DACHFLÄCHEN

Angesagt sind momentan schwarze Module. Was für ein Blödsinn! Die Dinger werden in der Sonne etwas heißer als normale Module und jedes Schulkind weiß, dass der Wirkungsgrad elektrischer Gerätschaften sinkt, je wärmer sie werden. Das Optimum an Energieerzeugung werden wir wohl in Frühjahr und Herbst erzielen, wenn es draußen noch kühl ist, aber die Sonne schon kräftig scheint.

Wir haben uns für folgende Module entschieden:

Heckler NeMo 60 M315Wp
315 Wp
18,8 % Wirkungsgrad
Breite: 1 m (und sechs Milimeter)
Höhe: 1,67 m

Gestern kletterte ich auf dem Dach herum und nahm genau Maß.
Die Dachabmessungen sind:
Süddach:
Rechteckige Breite: 6,11m
Rechteckige Höhe: 3,60 m
In die Ecke passt noch ein Modul.
Westdach:
Rechteckige Breite: 5,85
Rechteckige Höhe: 4,40 m

In die Ecke passt noch ein Modul

Wir haben diese Dachziegeln:
Rauenberger Tondachziegel Z 12
Abmessungen verlegt: ca. 20 x 34,5 cm
Süddach: 29 x 10,5 Stück im Rechteck
Westdach: 28,5 x 12,5 Stück im Rechteck

(Dachansicht im März 2019)
(Verteilung der Module, ohne die durchsichtigen landen wir bei 6,93 kWp)
Jetzt müssen wir nur noch wissen, ob die Halterungen eine Verschiebung der Module erlauben, denn das Süddach wird schon maximal ausgenutzt.


(Blick nach Südwesten)


(Blick auf des Westdach mit „neuem“ Dachfenster)

WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNGEN

Wirtschaftlichkeit? Rendite interessiert uns nicht. Autarkie ist das eigentliche Ziel. Wir wollen so wenig wie möglich einspeisen und beziehen. Logisch ist aber, dass die Anlage nicht mehr kosten soll, als sie in ihrer Lebensspanne an Ersparnis produziert. Haben wir aber sehr gut ausgerichtete Module, können wir uns noch ein paar weniger gut ausgerichtete Module leisten, ohne dass es ein Drauflegegeschäft würde. Es gibt ja noch den Umweltgedanken.

Das Solarkataster (ich sage jetzt mal nichts über die mangelhafte Flexibilität, üble Benutzbarkeit und unterirdische Skalierung mit Text in Grafiken und den dicken Haufen, die die auf SEO setzten – der Webdesigner hat seit den 1990ern nichts dazugelernt) meint, dass das Süddach okee und das Westdach lauchig ist.

Erstaunlich – und auch etwas spooky – ist, dass diese Site auch die Dachneigung sehr exakt ausgegeben hat (die ist wirklich etwas mehr als 30 Grad bei uns).

Module auf der Ostgaube?
Hmmm, knifflig. Laut Solarkataster (Profitipp: malt eine Solaranlage in den Garten und passt die Parameter an das Dach an) ist das eine Nullnummer. In zwanzig Jahren spart man soviel Strom ein, wie diese Module dort kosten würden. Die setzen aber auch eine Energiekostensteigerung von nur 2% pro Jahr an. Das liegt ja unter unserer realen Inflation.

Wie gesagt, der Solarrechner ist Schrott, nach zwei Dachflächen ist da Feierabend. Trotzdem wird schon soviel klar: Alleine mit den Flächen auf dem Haupthaus kommen wir bei einer Energiespeicher mit 6 kWh und einer jährlichen Energieerzeugung von etwas weniger als 6.000 kWh (bei einem jährlichen Verbrauch von 6.000 kWh) auf einen Deckungsgrad von 50 %. Mit einem 10 kWp Speicher steigt der Deckungsgrad auf 54 %. Wir haben uns für einen modularen Speicher entschieden, den man nach Bedarf auch weiter aufstocken kann.

Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass wir mit Solarzellen auf dem Haupthaus (mit Ostgaube) und Modulen auf dem Anbau und einem 14 kWh Speicher einen Deckungsgrad von 100% erzielen könnten. Ich schätze, dass wir in etwa jährlich 15.000 kWh erzeugen könnten.

EEG

Bleiben wir also für das erste unter 7 kWp und rüsten später auf?
Stimmt das überhaupt mit den 7 kWp?
Erst ab 10 kWp benötigt man einen Energiezähler für das EEG?
Clearingstelle EEG:

Nach der sog. „Kleinanlagenregelung“ ist Strom aus Stromerzeugungsanlagen mit einer installierten Leistung von maximal 10 kW bis zu einem Eigenverbrauch von 10 MWh/a von der EEG-Umlage befreit (§ 61 (2) Nr. 4 EEG 2014).

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