Billigstes Kartenmischgerät am Markt getestet

Wir spielen Skip.Bo mit zwei Sets, also 324 Karten. Diese mit der Hand zu mischen, ist eine Sisyphusaufgabe. Es musste eine Lösung her, ein Kartenmischgerät! Dafür wollte ich aber keine Unsummen ausgeben.

Schaut man sich um, schlackert man mit den Ohren, denn brauchbare Geräte gehen ab 500 EUR los, professionelle kosten noch einen Tausender on top!

Dieses batteriebetriebene Gerät ist tatsächlich das Günstigste am ganzen Markt! Und das mit dem größten Fassungsvermögen! Letzteres war ausschlaggebend für mich.

Ich kaufte also das billigste Kartenmischgerät, das ich finden konnte und welches zudem die übelsten Bewertungen auf Amazon hat. :-) Logisch, oder? :-)

Über die Qualität der Fragen und Antworten auf Amazon hatte ich bereits geschrieben. Selbiges gilt selbstverständlich für die Rezensionen.

Transparenz

Ich habe mir das Gerät selbst bei Amazon bestellt und auch bezahlt. Weder der Hersteller noch Amazon oder eBay haben Einfluss auf diesen Test genommen oder mich in irgendeiner Weise gesponsert. Alle hier geäußerten Meinungen und Bewertungen basieren ausschließlich auf meinen eigenen Erfahrungen mit dem Produkt.

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Mischmethoden

Es gibt unzählige Methoden, Karten zu mischen. Die gängigsten sind vermutlich diese:

Riffle Shuffle

Auch Brücken- oder Bogenmischen genannt. Die Karten werden in zwei Stapel geteilt und dann mit den Daumen so ineinander „gefächert“, dass sie sich abwechselnd überlappen. So macht es auch dieses Kartenmischgerät. Nur mit viel mehr Karten und auch viel schneller als mit der Hand.

Pile Shuffle

Auch Stapelmischen genannt. Die Karten werden in mehrere Stapel gelegt und dann wieder zusammengesetzt.

Automatisches mischen

Kartenmischmaschinen, zumindest die einfachsten, arbeiten mit der Methode des Riffle Shuffle. Diese Methode wird am besten mit dem Pile Shuffle kombiniert, indem die Karten vom Kartenstapel immer in kleinen Stapeln links und rechts auf die Maschine für den nächsten Durchgang zurückgelegt werden.

Skip.Bo

Wir spielen Skip-Bo mit zwei Kartensets, um einen größeren Ziehstapel zu haben und den Ablagestapel nicht während des Spiels neu mischen zu müssen. So können wir das Spiel in einem Durchgang beenden. Das manuelle Mischen von 324 Karten ist praktisch unmöglich, da sie nach jedem Spieldurchlauf vollständig sortiert sind.

Immer wieder hatten wir Straßen, was den Spielfluss (negativ) beschleunigt und das strategische Element aus dem Spiel nimmt. So macht das keinen Spaß.

Ein Kartenmischgerät kann hier Abhilfe schaffen. Ich hörte mich um und die Leute rieten alle von den Geräten mit einer Handkurbel ab. Außerdem konnten die nur zwei Sets auf einmal durchmischen. Das billigste Kartenmischgerät am Markt ist zugleich eines der größten und kann bis zu sechs Decks (312 Karten) auf einmal durchmischen.

Kartenmischgerät F020239

Nur 12,99 EUR werden dafür auf Amazon und Ebay inkl. Versand aufgerufen. Diese gewaltige Summe war ich bereit, zu investieren. Fressen wir den nächsten Monat nur noch Brot! :-)

Das Gerät kommt problemlos mit den 324 Karten unseres Skip.Bo-Sets zurecht. Diese werden in knapp zehn Sekunden einmal durchmischt, was einem Durchsatz von 33 Karten pro Sekunde entspricht. Das ist echt flott!

Drei- bis viermal mischen wir die Karten durch. Wir legen aber immer Teilstapel je links und rechts auf die Einzugsfächer der Maschine. Im Ergebnis ist Skip.Bo so deutlich abwechslungsreicher und interessanter zu spielen. Wir sind sehr zufrieden!

Deutsches Blatt

Ein deutsches Blatt mit nur 32 Karten ist in rechnerisch einer Sekunde durchgemischt. Ob ein Gerät für so wenige Karten sinnvoll ist, sei dahingestellt. Wenn kleinere Kinder aber noch Probleme mit dem Mischen haben, ist eine solche Maschine sicher praktisch und macht auch Spaß.

Mehrfache Durchläufe stellen die Maschine vor keine Herausforderung.

Wizard

Eine ganz andere Haptik haben die Wizard-Karten. Sie fühlen sich viel glatter an. Hat der Card Shuffler damit Probleme? Nein!

Unstable Unicorns

Was ist mit den dünneren und breiteren Karten des Spiels Unstable Unicorns? Hier fängt das Gerät an zu schwächeln. Da man die Größe und Stärke der Karten nicht einstellen kann, neigt es hier zu einem Kartenstau. Einmal kurz am Gerät grüttelt und schon geht es weiter. Kein großes Ding, aber wir ahnen, dass wir mit sehr speziellen Spielkarten Probleme bekommen könnten.

Top Ten

Keinerlei Probleme mit Top Ten!

Hitster

Hitsterkarten sind viel kleiner als normale Spielkarten. Ich dachte, die Kiste packt es nicht, aber es ging besser als gedacht und vor allem schneller als mit der Hand. Trotzdem verkanten sich die kleinen, aber breiteren Karten im Ausgabeschacht.

Illusion

Nachtrag: Auch die Karten von Illusion lassen sich super mischen. Gutes Spiel für alle Altersgruppen. Ähnlich wie Hitster oder Anno Domini (dessen Karten mit dem Gerät nicht mischbar sind!), nur dass man hier die Karten nach dem Anteil einer bestimmten Farbe in aufsteigender Reihenfolge anordnen müssen.

Batterien

Kommen wir zum Elefanten im Raum – oder besser gesagt, zu einem technologischen Relikt aus vergangenen Zeiten: den Babyzellen, auch bekannt als Typ C. Das Kartenmischgerät verlangt leider nach diesen urtümlichen Batterien.

Dieser Batterietyp hatte in den 1970er Jahren seine Berechtigung, als er eine akzeptable Balance zwischen Kapazität und Größe für tragbare oder motorbetriebene Geräte bot. Damals waren AA- oder AAA-Batterien noch nicht verbreitet, da die Zink-Kohle-Batterietechnologie einfach zu wenig Leistung und Kapazität für so kleine Batterien bot.

Doch die Zeiten haben sich geändert! In den vergangenen Jahrzehnten hat die Batterietechnik enorme Fortschritte gemacht. Moderne AA-Batterien (Mignonzellen) bieten heute eine deutlich höhere Energiedichte und Leistungsfähigkeit im Vergleich zu den alten Typ C-Zellen (Babyzellen).

Eigenschaft Typ C (Zink-Kohle) Typ AA (Alkali-Batterien)
Kapazität ~ 1.200 – 4.000 mAh ~ 2.000 – 3.000 mAh
Stromstärke ~ 0,2 – 0,5 A ~ 1,0 – 2,5 A

Man sieht, dass eine moderne Alkali-Mignonzelle problemlos eine Zink-Kohle-Babyzelle ersetzen kann. Vor allem in einem Gerätedesign, das ebenso alt ist. Obendrein darf man auch nicht vergessen, dass die Elektromotortechnik ebenfalls enorme Fortschritte gemacht hat und selbst der billige Elektromotor in diesem Kartenmischgerät wesentlich effizienter als sein Derivat von vor fünfzig Jahren ist.

Warum erwähne ich das überhaupt? Weil etliche Schlauberger immer wieder anführen, dass man Babyzellen nicht durch Mignonzellen in Adaptern ersetzen dürfe, weil weder die Kapazität noch die Stromstärke ausreichen würden. Das gilt aber nur für moderne Geräte, die für Alkali-Babyzellen entwickelt wurden und nicht vor so altes Spielzeug.

Wie ersetze ich die Babyzellen durch Mignonzellen? Mit einem Adapterset (Amazon oder eBay), das man sich aber auch für ein paar Cent selbst ausdrucken kann.

Pro

  • Preis!
  • Mischt schnell und gründlich
  • Funktioniert hervorragend mit Mignonzellen bei der Verwendung von Adaptern

Contra

  • Billigstes Plastik
  • Größe und Stärke der Karten sind nicht einstellbar
  • Mischvorgang ist laut (86 dBA)

Video

Fazit

Für rund 13 EUR erhält man einen Kartenmischer, der die Erwartungen erfüllt. Das Plastikgehäuse ist zwar nicht sehr hochwertig, aber das Gerät mischt zuverlässig eine große Anzahl von Karten – weit über 300 Stück – in ca. 10 Sekunden. Das ist beachtlich, vor allem im Vergleich zum mühsamen Mischen von Hand.

Auch das Be- und Entladen geht schnell. Nach drei bis vier Durchgängen sind die Karten gut durchgemischt.

Kaufempfehlung? Ja, ich würde den Mischer wieder kaufen, da es in dieser Größe und für diese Kartenmenge keine Alternative gibt. 324 Karten von Hand zu mischen, ist einfach anstrengend. Und genau dafür ist dieser günstige Kartenmischer die perfekte Lösung!

Kaufen?

12,99 EUR werden dafür auf Amazon und Ebay inkl. Versand aufgerufen. Der Verkäufer ist jeweils auch der Hersteller/Importeur: Relaxdays. Im Reklamationsfall kann man hier sicher einen gewissen Service erwarten.

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Über den Autor

Hessi

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

6 Gedanken zu „Billigstes Kartenmischgerät am Markt getestet“

  1. Hallo,

    Vielen lieben Dank für deine Empfehlung. Ich hab das gerät gekauft für meine Kids (4 und 7).

    Das Gerät hält bislang den extremen Bedingungen stand.

    Mit freundlichen Grüßen

    Sebastian

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    Antworten
    • Danke für die Rückmeldung. Wir verwenden es auch mehrmals die Woche für die Skip.Bo-Karten. Das Ding muss schon Abertausende Karten durchgezogen haben. Funktioniert noch wie am ersten Tag. Nehmt Ihr denn die teuren Babyzellen oder auch Mignon mit Adaptern?

      0
  2. Hallo,

    Mein Bruder hat mir die adapter gedruckt. Die varta Batterien hatten aber keinen Kontakt mit dem pluskontakt, diese habe ich im gerät nachgebogen.

    Meine Kids haben Uno flip bekommen, über 100karten. mischt der auch.

    Was mit aufgefallen ist, das ab und an Karten an der Seite stehen. Ich vermute es kommt, wenn auf einer Seite keine Karten mehr sind.

    Mit freundlichen Grüßen

    Sebastian

    +1
    Antworten
    • Was hatte ich darin? Die Panasonic vom Action, korrekt? Den Fehler hatte ich in einigen Rezensionen auch gelesen, konnte ihn aber nicht verifizieren. Das ist doch immer so eine Sache mit den Rezensenten … :-) Einige haben vermutlich auch den transparenten Kartenhalter gar nicht oder falsch eingesetzt. *seufz*

      Richtig, das mit den Karten seitlich sieht man bei mir auch im Video. War mir aber nicht der Rede wert. Das passiert meistens in der Mitte des Mischvorgangs. Manchmal rutscht der Kartenhalter ein Stück ruckartig nach unten, vielleicht liegt es daran? Hatte das schon mit Silikonspray eingesprüht, aber konnte keine Verbesserung feststellen. Das Federelement hakt manchmal etwas. Wenn eine von 324 Karten an der Seite stehen bleibt, sind das 0,31 %. Klar, bei 32 Karten wären das schon 3 %. :-) Aber für die Kohle und die Geschwindigkeit ist es echt okay.

      BTW: Mir ist gestern bewusst geworden, dass das Mischgeräusch nur laut ist, wenn man selbst nicht den Knopf drückt. Scheint etwas mit einer Selbstwirksamkeitserfahrung zu tun zu haben. :-D

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    • Danke für das hilfreiche Feedback. Ich sollte den Fehler nun behoben haben (Leerzeile nach ?> in der functions.php des Child-Themes, falls jemand denselben Fehler hat). Der Feed funktioniert wieder in Thunderbird. Wenn Du es mit Deinem Feedreader prüfen könntest, wäre das gut.

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