Alphabet fährt Google vor die Wand. UPDATE!

Google Assistant nervte mit einem neuen Spruch: „Tut mir leid, da kann ich Dir nicht mehr helfen.“. Wurden Funktionen abgestellt? Scheinbar, denn seit heute Morgen kann kein Assistent im Haus mehr das Smarthome steuern.

Nichts Neues?

Seit einem Jahr wird die Marke „Google“ von Update zu Update schlechter. Darüber, dass die Assistenten (Nest, Nest Mini & Co) immer mal wieder schlechter und dann wieder ein wenig besser werden, ein Schritt vor, zwei zurück, habe ich schon geschrieben. Ebenso über das unsägliche „Helpful Content Update“, das dafür gesorgt hat, dass man plötzlich Inkompetenzforen wie Reddit unter den ersten Suchergebnissen präsentiert bekommt.

Eskalation!

Nun zündet Google aber die nächste Eskalationsstufe: Den Google Assistenten werden massiv Fähigkeiten genommen. Es fing vor zwei Wochen schleichend an, als ich bemerkte, dass Google einfache Anfragen nicht mehr verstand, die ich täglich stellte. Die Geräte reagierten nicht mehr auf „Okay, Google“ oder „Hey Google“, so als ob sie im Tiefschlaf wären. Hörten sie doch, leuchteten die LEDs ewig, was anzeigt, dass die Sprachverarbeitung und die Suche läuft, aber dann gingen die LEDs ohne Kommentar wieder aus.

Digitale Schwerhörigkeit und Demenz

Befehle werden nicht mehr erkannt, denn der Assistent macht dann etwas vollkommen anderes. Sinngemäß fragt man nach dem Wetter in Toronto und er gibt einem die Fußballergebnisse der zweiten deutschen Liga. Auf den Befehl „Führe einen Neustart durch!“ (das kann er ohnehin nicht, davon ab), den ich im KBZ gebe, antwortet er: „Okay, ich spiele es auf Küche links ab!“.  Die Küche hat gekoppelte Assistants, die „Küche Paar“ heißen und diese befinden sich, oh Wunder, in der Küche und nicht im verdammten KBZ, wo ich den Befehl gab!

Das ist eigentlich solch ein Befehl, den die Assistants noch nie beherrschten: Musik in einem anderen Raum abspielen als in dem, in dem sich das Befehls-empfangende Gerät befindet. Wenn er es nicht soll, macht er es aber. WTF?

Raunze ich das Gerät dann mit „Halt die Schnauze!“ an, was früher immer einwandfrei funktionierte, will er nun ein gleichnamiges Lied abspielen. Diesmal aber auf „Küche Paar“! Die Dinger sind mittlerweile komplett dune. Keine Ahnung, was die rauchen, aber das Zeug ist Mist!

Denglish

Auch schön, spricht man Namen oder Städte auf Englisch oder Französisch aus, versteht er einen oft nicht. Spricht man sie so aus, wie es ein Deutscher tun würde, der nie Englischunterricht hatte, so versteht er es auf Anhieb. Unnötig zu erwähnen, dass er selbst Antworten gibt, in denen er es viel zu oft ebenso tut. Das hört sich manchmal so schlimm an, dass einem unwillkürlich ein „Uuh!“ über die Lippen kommt.

Sich ein einzelnes Lied zu wünschen, wird indessen zum Geduldsspiel. Man wünscht sich etwa das Lied „Wohin? Wohin?“ und er spielt „Wohin?“ von Rolf Zukowski oder das Album „Wohin“ von … keine Ahnung, ich breche dann immer sofort ab, bevor er wieder Schlager spielt. Das machte er ohnehin sehr gerne, wenn er nicht mehr weiterweiß.

Problem ist der Benutzer!

Jetzt könnte man sagen, dass ich unfair bin und er denkt, dass ich versehentlich zweimal „Wohin?“ gesagt hätte. Aber ich wünsche mir das Lied seit Jahren regelmäßig und immer spielte er es korrekt ab. Tja, bis vor zwei Wochen.

Wir haben in jedem Raum mindestens einen Google Assistant, es müssten zehn Stück sein. Alle sind von den Problemen betroffen. Bevor Du fragst: Ja, alle wurden bereits neu gestartet!

In der App habe ich vollen Zugriff auf alle Smarthome-Geräte und sie lassen sich dort auch steuern.

Freud lässt grüßen!

Ganz neu ist der dumme Spruch: „Entschuldigung, da kann ich Dir nicht mehr helfen.“ Wie? Konnte er mir vorher helfen und jetzt nicht mehr?  Aber es kommt noch besser!

Licht aus!

Wenn Ihr ein Smarthome und Google Assistants habt, dürfte der meistgenutzte Befehl „Okay, Google, Licht aus!“ sein. Das funktioniert nicht mehr! Er will dann das Lied „Licht aus!“ abspielen. Auch irgendein Schlagerscheiß. Also sagt man: „Okay Google, schalte das Wohnzimmer aus!“. Das klappt doch ganz sicher, oder? Nein, er meldet dann: „Es tut mir leid, An- und Ausschalten wird noch nicht unterstützt!“.

Nun haben die Assitants zwei der Hauptfunktionen für uns verloren: das Steuern der Beleuchtung und das Abspielen von Musik.

Kommunikation?

Es gab doch sicher eine Mail über die Updates und Änderungen? Oder eine Anzeige in der Google Home App? Nein, nichts! Schweigen! Wie immer bei Google. Gute Erklärungen konnten die ohnehin noch nie schreiben. Wer die kryptischen Fehlermeldungen in der Google Search Console kennt, den wundert das auch nicht: Entweder wird man mit Halbsätzen und Buzzwords abgespeist oder mit ellenlangen Texten voller Marketing-Geschwafel, die meist schon Jahre alt und damit völlig überholt sind.

Alternativen?

Wie sind Eure Erfahrungen? Ist Alexa eine Alternative geworden? Was sind deren Stärken und Schwächen?

UPDATE

Rund 14 Stunden nach dem ersten Auftreten der Fehler hat Google wohl ein Update hinaus gehauen. Plötzlich gingen alle Smarthome-Funktionen wieder. Nur … jetzt haben wir bei allen Assistenten gelegentlich ein Knacken. So als ob jemand eine Telefonleitung abhört! 🙂 Ist ja digital, da hört man kein Abhörknacken, aber es entbehrt nicht einer gewissen Komik oder Ironie.

Wir kennen ja Google. Die haben keine Probleme damit einen Dienst einzustampfen, wenn die da keinen Bock mehr drauf haben. Mal sehen, wie lange es die Google Nest Geräte noch geben wird.

1 Gedanke zu „Alphabet fährt Google vor die Wand. UPDATE!“

  1. Ja so ist das mit den Updates heutzutage, alles nur noch Verschlimmbesserungen.
    Mir kommt so eine Wanze generell net ins Haus, solange ich noch Tasten auf dem Tablet, Handy oder Schalter für den HomeAssistant drücken kann, dann tue ich das 🙂
    Eventuell wenn ich mich nicht mehr bewegen kann wegen Krankheit um Pizza oder Pasta zu bestellen, dann vielleicht oder wenn die Dinger endlich Offline laufen würden….

    Interessant war aber der Satz: „Also sagt man: „Okay Google, schalte das Wohnzimmer aus!“.“
    Hmmm dachte ich, kann man ein Wohnzimmer ausschalten?
    Und wenn ja, dann hat Google dafür schon eine Zauberformel entwickelt!

    Oder das mit der Demenz und „halt die Schnauze“, dann spielt er ein Lied ab. Hahaha, ich kann mir die Szene richtig Vorstellen…schön geschrieben und lustig zu lesen.

    Grüße

    Antworten

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