10″ Rackmount für PoE-Switch gedruckt

Sieben Stunden Druck und 21 Meter Filament kostete mich der Druck eines 10″-Rackmounts für meinen TP-Link TL-SF1005P PoE-Switch. In monetäre Einheiten umgerechnet sind das etwas 55 Cent für das Material und halt der Strom für den Drucker. Ich bin immer begeisterter von dem Anycubic i3 Mega. Macht sich langsam bezahlt das Ding.

Aber bezahlt ist gut. Ich drucke damit Dinge, die man weder für Geld noch für gute Worte kaufen kann. Den Rackmount habe ich mir auf Basis von Marius Bachs 10 Inch Rack Project gebaut. Marius schickte mir zwar sogar sein originales Template für Fusion 360 zu, aber Fusion und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Also nahm ich die STL-Datei seines „Closed Shelfs“ und passte die meinen Bedürfnissen an. Ich wollte weniger Material für schnelleren Druck haben. Der Switch sollte bündig mit der Frontplate abschließen und auch die Befestigung des Switches sollte schneller zu drucken sein. Bei mir hält der Switch in der Y- und Z-Achse durch den Ausschnitt im Frotnplate. Ein Verrutschen nach hinten/vorne (X-Achse) verhindern schlicht zwei „Knubbel“, die in die Wandbefestigungslöcher des Switches greifen.

Da ich mit PLA drucke, welches sich bei höheren Temperaturen verformen könnte (was ich nicht erwarte, denn im Rack ist nichts energiehungriges), habe ich vorsichtshalber noch einige Verstrebungen und Aufdoppelungen eingebaut.

Es war mein erster größerer Druck auf meinem Stock-Any mit gewölbtem Hotbed. Dafür ging das sehr problemlos. Klar das Finish könnte geiler sein, aber das ist ein Funktionsteil. Trotzdem habe ich die Frontplatte einfach auf einem Blatt Schmiergel Papier abgezogen. Passt so. Bei letzten Befestigungsloch ging irgendwas schief, egal, hält auch so. Ich muss den Drucker bei Gelegenheit (hahahah!) mal kalibrieren.

Im Prinzip nahm ich Marius STL importiere sie in TinkerCAD und baute mir eine „Bohrung“ in Größe meines Switches. Okay, mit etwas Übermaß. Damit machte ich den Frontausschnitt. Alles andere ergab sich daraufhin.


Mit TinkerCAD komme ich gut zurecht. Das ist für Doofe gemacht worden, aber noch immer hinreichend präzise.


Hier druckte er bereits 1,5 h. Man sieht ja am Skirt (an der Frontplate!), dass es in der Mitte nach oben gewölbt ist. Hmmm, eigentlich ist es sogar auch an den Seiten nach oben gewölbt. Egal. Als nächstes kommt ein BL-Touch ins Haus. Keinen Bock auf Basteln.


Nach rund sieben Stunden war es dann soweit.


Schon geil, wenn man den eigenen Entwurf vom Drucker nimmt.


Der Support ließ sich supereinfach entfernen.


Noch viel geiler ist es, wenn alles auch noch auf Anhieb passt. Der Drucker ist OOTB, da ist nichts kalibriert. Es machte einfach *KLICK*.
Genau wie ich es plante. Unglaublich! Wir reden hier teilweise von einem halben Millimeter „Luft“, den ich einplante – und der dann auch wirklich da war!


Die Front zog ich später noch einmal ab. Aber toll, wie das passt. Bin total happy.

Wermutstropfen gibt es wohl immer. Keine Ahnung was da passiert ist. War das letzte Loch im Prinzip.


Gut, die Farbe nahm ich, weil das rote Filament eben noch im Drucker war. Vielleicht jauche ich das noch Schwarz über? Aber Rot und Strom? Passt schon.
Ach ja, das ist der Switch für unsere OpenStage 40 SIP Telefone.

Über den Autor

Hessi

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

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