Den Dicken haben wir einen Monat und den Kleinen sechs Monate überzogen. Nun werden beide künftig im gemeinsam im April getüvt.

SsangYong Rodius

Den Großen haben wir in die Werkstatt gegeben. An dem Ding ist mir alles eine Nummer zu groß und ein Fehler hätte teure Folgen.

Unser Ssangong Rodius hatte seit der Haussanierung, also seit vier Jahren, keine Inspektion mehr. Ja, auch keinen Ölwechsel. Bei einem Turbodiesel keine gute Idee. Aber da der Motor nicht von VW oder sonst einem deutschen Hersteller stammt, sondern von AVL in Österreich entwickelt und von Koreanern gebaut wurde, kennt er keine Allüren, sondern funktioniert einfach.

Am Ende standen 960 EUR auf der Rechnung, aber dafür bekamen wir:

Große Inspektion mit:
allen Filtern
Motorölwechsel
Getriebeölwechsel
Klimaanlage neu befüllt
Bremsflüssigkeit erneuert
zwei neue Spurstangen
Spur einstellen
TÜV

Durch die ausgefallenen Ölwechsel und die Laufleistung von etwas über 200.000 Kilometern bat ich darum, den Turbolader zu prüfen. Aber das war ohne Befund.

Der Getriebeölwechsel wird von SsangYong, anders als vom Lizenzgeber Mercedes-Benz, vorgeschrieben. Und der war auch mehr als nötig, denn bisweilen bemerkte man die Schaltvorgänge. Das ist nun gänzlich verschwunden. Macht man die Augen zu, bemerkt man das Schalten nur noch am Motorgeräusch.

Im Winter nahmen wir eine Dame im Schneegestöber mit, die ihr Fahrzeug weit vor Ober Beerbach abstellen musste, und nach Hause laufen musste.

Den Berg hoch? Kein Ding! Wir haben doch Allrad! Nur … wir mussten ja auch wieder herunterkommen! Da hilft Allrad genau nix. Auch ABS und ESP helfen einem nicht viel weiter. Ich fuhr schon Schrittgeschwindigkeit, da stellte sich der Rodius nach einer Kurve in einer schmalen Gasse quer.

5,15 Meter und 2,5 Tonnen, die sich selbstständig machen, sind auch bei Schrittgeschwindigkeit beängstigend. Die Rutschpartie ging zum Glück nur fünf oder sechs Meter und der eingeschlagene Reifen bekam von einer Steinmauer einen mit.

Deswegen musste die Spur neu eingestellt werden. Ansonsten ist an dem Ding ja alles eher robust konstruiert, sodass nichts weiter kaputtging.

Eine Bekannte wohnt genau dort in der Kurve und sie meinte, dass die Gemeinde dort unbedingt pflastern wollte und man nun im Winter den Berg nicht mehr hochkäme, weil unter dem Schnee nun immer Eis sei. Haben wir bemerkt. :-(

TÜV

Der TÜV, wie sollte es bei einem Koreaner auch anders sein, wurde ohne Mängel absolviert.

KG Mobility

Bitte? Ja, SsangYong heißt indessen „KG Mobility“. Das ist für die Firma nichts Neues. Die heißen ja erst seit 1989 so und der Name SangYong, SangYang, San Yang oder Samyang ist ein üblicher /Firmen-) Name von Asien bis nach Europa (Portugal).

Da SsangYong mittlerweile hervorragende E-Autos baut, lag es nach der Übernahme durch die KG Group nah, den Neuanfang auch mit einem moderneren Namen deutlich zu machen.

Renault Twizy

Seit Oktober war bei der Kiste der TÜV abgelaufen. Super. Aber ich fuhr den schon nicht mehr, weil sich die Bremsen so übel anhörten, dass ich damit nicht mehr fahren mochte.

Im Frühjahr wartete ich vergeblich darauf, dass ich nicht mehr am Boden festfror, wenn ich am Auto schraube. Woche um Woche verging. Dann wurde es zu Ostern endlich wärmer.

Den Twizy machte ich folglich über Ostern selbst TÜV-fertig.

Jedenfalls war das der Plan.

Angefangen bei der abgerissenen Ladeklappe, über eine neue Starterbatterie, bis hin zu den Bremsen. Es kamen immer neue Mängel zum Vorschein.

Starterbatterie

Über die schrieb ich ja bereits einen Artikel. Ohne die fährt der Twizy keinen Meter mehr, also musste ich diese zuerst erneuern. Klar, die hatte noch genug Strom für einen Start, wenn man das Ladekabel noch mal für fünf Minuten an die Steckdose anschloss.

Aber der Twizy stand nun seit einigen Wochen auf der Straße, denn wir benötigten die gesamte Breite der Auffahrt für Bagger, Anhänger und Hächsler. Unser Garten musste im Wortsinne platt gemacht werden! Zumindest im hinteren Bereich haben wir indessen keine grüne Hölle mehr, sondern eine braune Wüste.

Es mussten auch einige Fichten und Obstbäume daran glauben – sowie ein Gewächshaus. Aber das ist Stoff für ein paar andere Artikel.

Bremsscheibe hinten rechts

Die alte Bremsscheibe musste ich mit der eigens angeschafften Werkstattpresse vom rechten Achsschenkel pressen und eine neue Scheibe, die wir auf dem Workshop in Herfort von einem nagelneuen linken Achsschenkel pressten, auf den alten Achsschenkel pressen.

Das klappte auch gut und war schnell eingebaut. Aber … die linke Handbremse stellte sich schon seit Ewigkeiten nicht selbst nach. Ich zerlegte den Sattel, aber eigentlich sah der gut aus.

Bremse hinten links

Normalerweise wechselt man beide Seite gleichzeitig. Aber erwähnte ich die prekäre Ersatzteilsituation beim Twizy? Letztes Jahr kaufte ich noch zwei der allerletzten linken Achsschenkel mit Bremsscheibe.

Eine davon baute ich sofort um, denn die ohnehin nur 5 mm starke Bremsscheibe war bloß noch bierdeckeldick. Was soll man machen?

Aber neue Bremsbeläge mussten drauf. Und natürlich musste die Bremse ohnehin komplett zerlegt und gangbar gemacht werden. Easy going soweit.

Handbremsseil links

Aber das Bremsseil … das hing. :-( So konnte der Bremssattel nicht in die Nullstellung zurückgehen und stellte sich eben auch nicht nach. Das bedachte ich bei der letzten Bremsenrevision aber nicht. Ich bin eben kein gelernter Kfz-Mechaniker, sondern muss mir solche Zusammenhänge selbst … erarbeiten.

Eigentlich wollte ich am Dienstag nach Ostern zum TÜV. Verdammte Hacke! So geht das nicht! Ich rannte an den Rechner und bestellte ein neues Handbremsseil bei „Der Ersatzteilprofi“ für 37 EUR. Das war sogar lieferbar! Ist denn schon Ostern? Ja!

Dann saß ich wieder genervt vor der Kiste und starrte missmutig auf den Bremssattel und das Seil. Es ist rostig, klar. Hmmm, Rostlöser in Massen darauf gesprüht und immer wieder die Handbremse angezogen. Es wurde tatsächlich etwas besser, aber nicht gut.

Die andere Seite hat doch kein nacktes Metallseil, sondern eine Kunststoffhülle darum. Ist das eine andere Ausführung?

Ich öffnete im Fahrerfußraum die Abdeckungen, denn dort befindet sich der Einhängepunkt der beiden Bremsseile. Ich löste die linke Seite ab und konnte dadurch hinten die Seele mitsamt der Gummidichtung aus der Zughülle ziehen.

Wow! Wow! Wow!

Ich hätte ewig Rostlöser darauf sprühen können! Nicht eine rostige Seele war das Problem, sondern die Kunststoffummantelung um die Seele herum war aufgequollen und spröde! Die Ummantelung konnte ich einfach ca. sechs oder sieben Zentimeter weit abziehen.

Ich fettete die Seele mit Kugellagerfett und schob sie wieder in die Zughülle hinein. Dichtung darauf und auf beiden Seiten das Seil wieder eingehängt.

Was für ein Unterschied! Wahnsinn! Der Handbremshebel fühlte sich nun so … smooth an! Der Bremssattel ging auf Nullstellung und stellte sich automagisch wieder nach! OMG!

Das bleibt nun erst einmal so. Sollte das Bremsseil Ärger bereiten, habe ich jetzt eines im Fundus.

Was? Zurücksenden! Kein Twizy-Fahrer wird ein Ersatzteil, das er einmal hat, wieder angeben! Bei der Ersatzteillage wäre das Irrsinn!

Bremse vorne rechts und links

Ich machte die Bremsen gangbar und wechselte die Beläge. Die guten Sinterbeläge von TRW. Ich hatte schon vorher die China-Sinterbeläge, die bei den Bremssätteln dabei waren, verwendet. Die waren okay. Also mussten die von TRW sicherlich besser sein.

Nur … normalerweise klappern die Bremsbeläge in den Führungen. Die können aufgrund der Konstruktion, mit zwei hindurch geschobenen Stahlbolzen ohnehin nicht herausfallen.

Aber die von TRW saßen deutlich strammer als meine alten normalen oder die Chinabeläge. Nun … das ist TRW, die machen keinen Mist. Das muss wohl so gehören.

Probefahrt

Ich fahre den steilen Berg hinauf nach Steigerts und wieder zurück. Die Straße ist in einem desolaten Zustand, ein Schlagloch reiht sich an das andere.

Hmm, die Bremsen kratzen und schaben permanent. Die sollten sich durch die Erschütterungen eigentlich von der Bremsscheibe entfernen. Da reicht schon 1/100stel-Millimeter.

Schon beim ersten Bremsen musste ich feststellen, dass da schlicht Bremswirkung fehlt und sich die Bremsen anhören, als schliff Metall auf Metall. Ja, Sinterbeläge sind aus Metall, schon klar. Die hören sich anders an, aber doch nicht so schlimm!

Ich bremse bergab hart.
Der Twizy zieht nach links.

Fester!
Es knackt und es bremst sich etwas besser.
WTF? Ein Knacken? Das benötigt kein Mensch!

Ich fahre die Auffahrt hinauf und zerlege die Bremsen noch einmal. Es scheint alles soweit okay zu sein. Eine Riefe findet sich aber nun auf einem der o.a. Bolzen. Die poliere ich mit Stahlwolle aus und setze alles wieder zusammen.

Eine erneute Probefahrt.
Bremsen schleifen noch immer und kratzen wie Hölle beim Verzögern.

Bergab.
Bremsen! Zieht er nicht nach links?
Ja! Validation!

Fester!
Links blockiert, rechts nicht.

Vielleicht die „alten“ Scheiben? Die laufen ja gerne ein und meine haben auch kein perfektes Tragbild mehr.

Kein Problem, denn ich habe Ersatz herumliegen.
In die hatte ich schon zuvor neue Radlager eingesetzt und gesichert.
Einbaufertig.

Der Wechsel ging schnell.

Noch eine Probefahrt!
Keine Änderung! Es nervt!

Ich bestelle mir auf Ebay normale Bremsbeläge. Sollen übermorgen ankommen.

Spaß mit Ebay

Ich bestelle die Beläge am 10. April bei „GPS Reifen“. Lieferung soll am 13. oder 14. April erfolgen.

11. April um 05:56 Uhr:

Ich erhalte eine Meldung:

Kauf bestätigt am:
10.04.2023

Zahlung bestätigt am:
10.04.2023

Versand bestätigt am:
11.04.2023

Ich klicke auf die Sendungsverfolgungsnummer: