In der Weihnachtsdruckerei

Zu Weihnachten hatte ich hier einige Drucker mehr als ĂŒblich im Dauerbetrieb, denn ich benötigte Geschenke und Weihnachtsdekoration fĂŒr die Verwandtschaft. Von diesem Besuch kam ich mit meinen alten Arcade-Automaten wieder.

Druckfabrik

Im KBZ baute ich meine Druckfabrik, bestehend aus Qidi X-Smart 3, Anycubic i3 Mega, Sidewinder X2 und Sidewinder X3 Plus auf.

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Drucker bei der Arbeit

 

U-Boot Typ VII

Mein Bruder schreibt seit Jahren an seiner U-Boot-Simulation „Wolves of the Atlantic“. Als Motivation dachte ich, dass ich ihm ein Typ VII Tauchboot als Modell ausdrucke. Das erledigte ich mit meinem Qidi X-Smart 3, denn dieser Drucker druckt das PLA von Kingroon mit 200 mm/s in einer hervorragenden QualitĂ€t. Die Zubehörteile entstanden dann auch anderen Druckern wie dem Sidewinder X2.

Das Modell auf Thingiverse hat leider einen Fehler ab der dritten Sektion. Hier passen die beiden Rumpfteile nicht aneinander. Es ist ein harter Absatz zwischen den Drucken zu sehen. Hier musste ich spachteln und schleifen und spachteln und schleifen und spachteln und schleifen und spachteln und schleifen und 
 ach, es war nicht schön. Und am Ende auch alles andere als perfekt. Die einzelnen Rumpfteile klebte ich mit billigem Sekundenkleber aus dem Tedi zusammen.

Die filigranen Anbauteile sind einzeln erhĂ€ltlich. Sie sind eigentlich ein Fall fĂŒr einen Resindrucker. Mit einem FDM-Drucker macht das keinen Bock. Stringing, zu viel Support nötig und am Ende auch sehr zerbrechlich.

Einige Anbauteile ließ ich aber weg, nachdem mit die linke Schraubenwelle abgebrochen war. Kurz vor Weihnachten verließen mich die Nerven und zudem musste ich das Boot ja noch einpacken. Die filigranen Teile hĂ€tten das Einpacken und den Transport nicht ĂŒberlebt.

Ich entwarf noch schnell einen StĂ€nder fĂŒr das Modell. Also eher zwei. Einen fĂŒr den Tisch und einen fĂŒr die Wand.

Das unfertige Ergebnis schenkte ich zu Weihnachten meinen Bruder. Der kennt sich ja mit diesen Booten aus. Es gibt nicht den „Typ VII“, sondern viele. Er meinte, das sei grob ein Typ VII von 
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 1942 fĂŒr den Atlantik? Was weiß ich denn? FĂŒr die Amis wĂ€re es aber eben „Das Boot“, die kennen und erwarten nichts anderes. 🙂

Die Farben sind aus dem Action Markt. Acrylfarben aus der Dose und aus der Tube. Ich bemĂŒhte mich den damaligen Dienstvorschriften gerecht zu werden, aber mein Bruder meinte, die hĂ€tten sich immer wieder geĂ€ndert. Deutsche Webseiten, vor allem wenn sie ausgiebig Frakturschrift verwenden wĂŒrden, wĂ€ren eher unvollstĂ€ndig bei diesen Informationen. Ich habe aber wieder vergessen, welches er fĂŒr die beste Quelle hielt. Ist mir auch total Latte. Ist ein U-Boot, das reicht mir.

Wenn wir gerade ĂŒber Frakturschrift sprechen: Das Namensschild erstellte ich mit dem Nametagdesigner und druckte es auf dem Qidi mit einem Filamentwechsel.

Hintergrund: Das deutsche U-Boot „Typ VII“ war eine Serie von U-Booten, die von der deutschen Kriegsmarine wĂ€hrend des Zweiten Weltkrieges eingesetzt wurden. Es gab verschiedene Versionen des Typs VII, die im Laufe der Zeit verbessert und modifiziert wurden: A, B, C, C/41, D und F.

Innerhalb jeder Hauptvariante gab es individuelle Unterschiede zwischen den Booten, da stĂ€ndig Änderungen und Verbesserungen an der Serie vorgenommen wurden, um den sich Ă€ndernden Anforderungen und Bedrohungen gerecht zu werden.

Weihnachtskugel

NatĂŒrlich durfte auch die 2023 angesagteste Weihnachtskugel nicht fehlen. ArchĂ€ologen werden einmal ihren Spaß daran haben, zu ergrĂŒnden, warum es dermaßen viele identische bunte Kugeln gab und was deren Zweck war. Ein Spaß! PLA verrottet nach wenigen Jahren komplett. Es besteht aus MilchsĂ€ure. Wenn Du mehr wissen willst, klicke hier.

Es gab auch UnfĂ€lle. Der X2 hat mich wieder geĂ€rgert, aber auch beim Qidi ist beim Druck der Rauch auf dem Schornstein abgerissen. Aber die Kugel wurde trotzdem fertiggestellt und ich taufte die Christbaumkugel „WĂ€rmepumpen-Edition“. Schließlich haben wir selbst eine WĂ€rmepumpe. Das Haus in der Kugel ist genauso gut isoliert wie das echte Haus: Durch den Rainbowfilament kommt leider kein Licht.

Mittlerweile gibt es auch noch einen Sidekick dieser Kugel.

Hintergrund: Die ersten handgefertigten Christbaumkugeln wurden in Deutschland hergestellt. Man geht davon aus, dass Glasmacher in Lauscha (ThĂŒringen) um 1847 damit begannen, mundgeblasene Glasornamente als Christbaumschmuck herzustellen. ZunĂ€chst waren es einfache Kugeln, oft in Form von FrĂŒchten, NĂŒssen oder Beeren.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Christbaumkugelproduktion weiter und es entstanden immer aufwendigere und dekorativere Formen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verbreitete sich die Tradition der Christbaumkugeln von Deutschland aus in andere Teile Europas und spÀter auch in andere Teile der Welt.

Mit Hilfe von 3D-Druckern kann heute jeder seine eigene Interpretation einer Christbaumkugel entwerfen und drucken. Auf 3D-Druck-Portalen finden sich unzÀhlige Weihnachtsdekorationen zum Herunterladen.

In der Zwischenzeit

Die Drucker waren beschĂ€ftigt, ich konnte mich um andere Dinge kĂŒmmern. Einen Weihnachtsbaum holen. NatĂŒrlich mit dem Twizy, der ist dafĂŒr ideal geeignet. 🙂

Das klappte wirklich gut. Hielt auch bombenfest. Nur sollte das vordere Gurtband nicht zu weit vorn sein, sonst ist es im Blickfeld. 🙂

Ich sollte noch nach dem Familiengrab meiner Frau schauen, da wĂŒrde ein Ast zu weit ĂŒberhĂ€ngen. Die Untertreibung des Jahres. Wenn ich schon dabei war, habe ich es gleich einigermaßen in die Reihe gebracht, auch wenn ein kalter Wind ging und es dauernd nieselte.

Zum GlĂŒck gab es auf dem Friedhof einen Komposthaufen, denn in den Twizy hĂ€tte ich das alles nun doch nicht bekommen. 🙂

Christbaumhaus

Ich druckte auch viele ChristbaumhĂ€user aus. In jedes kam ein Teelicht. Nicht nur vor Ort bekommt man die mit Abstand am gĂŒnstigsten beim Rossmann Drogeriemarkt. Die aus dem dm-Markt sind teurer, aber hĂŒbscher. Nur sieht man die ohnehin nicht, weil die in den Ausdrucken stecken.

Logisch gesehen ist das Haus natĂŒrlich Unsinn. Aber es ist wunderschön. Meine Frau hasst Plastik, aber als sie es sah, war auch sie verzaubert und rief ihren Sohn, er solle es sich ansehen. Und was macht der? DreizehnjĂ€hrige kennt man doch, oder? Nein, denn er schnappte sich sofort das Haus, krallte sich noch ein paar TannenbĂ€ume und eine Christbaumkugel und schleppte alles freudestrahlend in seine Höhle. Aha, so war das nicht gedacht. Also mussten die Drucker nachlegen.

Hintergrund: Die Tradition der Modell-WeihnachtshĂ€user, auch als Miniatur-Weihnachtsdörfer bekannt, hat ihren Ursprung im deutschen Weihnachtsbrauch, ausgerechnet PuppenhĂ€user aufzustellen. Die Miniaturdörfer stellen festliche Weihnachts- oder Winterszenen nach. Möglicherweise entstanden sie aus dem Wunsch, Krippenszenen nachzustellen oder nicht hinaus in die KĂ€lte zu mĂŒssen, um sich eingeschneite Ortschaften live anzusehen. Drinnen isses doch gemĂŒtlicher, oder?

Heute sind Miniatur-Weihnachtsdörfer beliebte Bestandteile der Weihnachtsdekoration. Die Miniatur-Weihnachtsdörfer erfreuen sich großer Beliebtheit, sind in jedem 1-EUR-Shop zu haben und man findet sie auch auf den einschlĂ€gigen 3D-Druck-Portalen.

WeihnachtsbÀume

Weil ich meinen „uralten“ Anycubic i3 Mega mit Klipper aufrĂŒstete, durfte er auch mit drucken. Er schafft aktuell im Mittel 160 mm/s und 7.000 mm/sÂČ Beschleunigungen, ohne dass die DruckqualitĂ€t leidet oder ich Änderungen am GerĂ€t hĂ€tte vornehmen mĂŒssen. Ein Benchy entsteht in 32 Minuten.

Da ich ein einzelnes Christbaumhaus so traurig fand, bekam jedes Haus noch eine verschieden groß skalierte BĂ€ume. Man kann sie wunderbar dĂŒnner oder breiter machen. Ich habe sie aber entgegen der Anleitung nicht im Spiralmodus gedruckt, weil dann nur ein Baum auf einmal gegangen wĂ€re.

Zur Einordnung der QualitÀt: Das ist vier Jahre altes Filament von Owl.

Hintergrund: Die Tradition des Weihnachtsbaumes stammt aus Deutschland und hat ihre Wurzeln im Mittelalter. Die Leute wollten eben mehr Glitzer im Leben haben. Über Martin Luther wird fĂ€lschlicherweise immer wieder behauptet, er hĂ€tte den ersten geschmĂŒckten Weihnachtsbaum am Start gehabt. Die Verbreitung des jung gemeuchelten und in die heimische Stube verschleppten, nadelnden Baumes erfolgte im 17. und 18. Jahrhundert durch Adel und BĂŒrgertum. Im 19. Jahrhundert brachten deutsche Auswanderer den Brauch in andere LĂ€nder einem abgesĂ€gten Baum zu huldigen, in dem sie ihn mit Bling-Bling behĂ€ngten. Die britische Königin Victoria und Prinz Albert sind dafĂŒr verantwortlich, dass der Weihnachtsbaum in Großbritannien populĂ€r wurde.

Es wird erzĂ€hlt, dass Prinz Albert, der aus Deutschland stammte, seinen eigenen Erinnerungen an die festlichen WeihnachtsbrĂ€uche seiner Heimat nachhing, zu denen auch der Brauch des bunt geschmĂŒckten Weihnachtsbaums gehörte. Als Prinz Albert 1840 Königin Victoria heiratete, brachte er diese Tradition mit an den britischen Hof. Damals war aber noch nicht so viel Lametta!

Ein 1848 veröffentlichtes Bild der königlichen Familie um einen geschmĂŒckten Weihnachtsbaum fand weite Verbreitung und vermittelte der Öffentlichkeit einen Einblick in die königlichen Weihnachtsfeierlichkeiten. Die kitschige Darstellung der königlichen Familie um einen geschmĂŒckten Weihnachtsbaum wurde als romantisch und idyllisch empfunden.

Heute ist die Tradition des Weihnachtsbaumes weltweit verbreitet.

Gingerbredman

Als einen ersten Test auf dem Sidewinder X3 Plus druckte ich einen Print-in-Place Lebkuchenmann. Das klappte gut, sodass ich einen weiteren Auftrag dem SW-X2 anvertraute. Der verkackte es aber mal wieder. Macht nichts, denn der X3 Plus stand ihm zur Seite und so wurden es am Ende doch noch einige LebkuchenmÀnnchen.

Aber auch hier war der erste Probedruck … lustig. Ich habe mich bei der Höhe des Schichtwechsels fĂŒr den Zuckerguss vertan und so wurde einer der LebkuchenmĂ€nner mit Puderzucker bestĂ€ubt. Als ich ein Foto davon postete, meldete mein Bruder sofort AnsprĂŒche an.

Hintergrund: Der Lebkuchenmann ist ein traditionelles WeihnachtsgebĂ€ck. UrsprĂŒnglich aus dem mittelalterlichen Europa stammend, wird er aus leckerem Lebkuchenteig geformt und mit Zuckerguss und SĂŒĂŸigkeiten aufgepeppt. Diese sĂŒĂŸen Kumpels sind nicht nur zum Essen da – auch als Deko machen sie richtig was her. Vor allem im englischsprachigen Raum sind sie die Stars der WeihnachtsbĂ€ckerei!

Bescherung

Meine Mutter wird 2024 achtzig, also kann ich sie zu Weihnachten besuchen, solange sie noch in den Siebzigern und fit ist. Sie hat einen Reis-/Dampfkocher von Midea bekommen, den meine Frau mir selbst vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt hat und den wir seitdem sehr lieben. Gulasch oder auch ein Braten werden in diesem GerÀt zum Niederknien zart. Vom perfekten Reis ganz zu schweigen. Das Ding ist wirklich toll!

Unter dem Baum landete das U-Boot. Nicht schön verpackt, aber als ich die Transportpolsterung anbrachte, knackte es innen ganz unangenehm. Also verzichtete ich lieber auf Geschenkpapier. 🙁

Hintergrund: Die Bescherung ist das Ziel der Weihnachtstradition! UrsprĂŒnglich um die Geburt Jesu zu feiern, heute eher als „Konsum-Party“ bekannt. Familie, Geschenke, Lichter, Lachen und Freude. Aber auch Stress, enttĂ€uschte Erwartungen und der unvermeidliche Familienstreit – die Bescherung ist in jedem Fall der Höhepunkt des Weihnachtsfestes! Ob unter dem Tannenbaum, beim Weihnachtsbraten oder mit Onkel Herbert als Weihnachtsmann verkleidet – es geht um Liebe, Freude und das Knistern von Geschenkpapier.

Die Tradition, Weihnachten am 24. Dezember zu feiern, hat ihren Ursprung in Deutschland und hat sich von dort aus in viele europĂ€ische LĂ€nder ausgebreitet. Sie geht auf die deutsche Tradition zurĂŒck, den Heiligen Abend, den Vorabend der Geburt Christi, als besonderen Feiertag zu begehen. Der 25. Dezember, der eigentliche Geburtstag, kann in einigen LĂ€ndern stĂ€rker im Mittelpunkt stehen. NatĂŒrlich wurde Jesus Christus nicht an diesem Tag geboren, ist klar, oder?

Enterprise

Meinem Bruder brachte ich einen Karton mit Enterprises mit. Ja, Plural. Lauter Enten, halbe Enten, genauer gesagt. Vom FlugzeugtrĂ€ger bis zur NCC-1701 E. Und auch eine Voyager und sogar das Raumschiff Orion aus „Raumpatrouille“ verirrten sich in die Sammlung. Das Spaceshuttle ist viel zu klein im Vergleich und wurde nicht gedruckt.

Den Druck hatte ich zum großen Teil mit dem PETG Tough von Qidi ausgedruckt. WĂŒrde ich nicht wieder so machen. PLA lĂ€sst sich besser drucken, kleben und lackieren.

Er wollte alle Modelle gerne in Weiß haben, aber das sieht nur bei der 1701 und 1701 A gut aus. Es gibt einen Grund, warum die neueren Modelle allesamt grau sind. Selbst die NX-01 sieht in Weiß ganz schlimm aus.

Bilder habe ich leider keine davon, denn zu diesem Zeitpunkt war die Kamera meines alten Smartphones endgĂŒltig hin. Aber mittlerweile habe ich ein neues.

Aracdeautomaten

Ich nahm meine zwei Arcadeautomaten, einen Photo Play 2000 und einen Fix-it-Felix mit nach Hause, die seit Jahren bei meiner Mutter zwischengelagert waren. FĂŒr meinen Frankenstein-Table war enttĂ€uschenderweise kein Platz mehr im Auto.

Über den Autor

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit ĂŒber 25 Jahren betreibt, deckt vielfĂ€ltige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine BeitrĂ€ge sind sorgfĂ€ltig recherchiert und leicht verstĂ€ndlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstĂŒtzen.

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