Dashcam einbauen? So easy geht’s – mit Parkraumüberwachung (auch für Dein Auto!)

Ich habe mal wieder gebastelt und unserem Nissan Leaf eine schicke Dual-Dashcam von GKU verpasst. Damit nicht so ein hässlicher Adapter im Zigarettenanzünder rumhängt und wir endlich die Parkraumüberwachung nutzen können, falls jemand meint, unseren Stromer anrempeln zu müssen.

Warum gerade dieses Set? Nun, es war das Originalzubehör für die Dashcam und wie war das denn bloß mit den Sicherungen in unserem Elektroflitzer? Offen gesagt, war ich da beim Blick in den Sicherungskasten erst mal etwas ratlos, welcher Typ Sicherungen da nun genau hinein muss. Kennst du das auch? Im Hardware-Kit gibt es jede Menge Sicherungshalter mit vorkonfektionierten Sicherungen. Aber lieber ein paar Adapter übrig haben, als im Fall der Fälle die Bastelaktion abbrechen zu müssen.

Die Hauptakteure

Unabhängig davon, für welche spezifische Dashcam oder welches Hardwire-Kit Ihr Euch entscheidet, ist der generelle Ablauf der Installation in der Regel sehr ähnlich. Das Hardwire-Kit ist dabei ein essenzielles Zubehör, wenn man die Parkraumüberwachungsfunktion der Dashcam nutzen möchte. Es ermöglicht der Kamera, auch dann mit Strom versorgt zu werden, wenn das Auto geparkt und ausgeschaltet ist.

Kabelbinder und etwas gepolstertes Klebeband können je nach den Einbauumständen im Auto auch sehr hilfreich sein. Zwingend nötig: ein einfaches Multimeter oder ein Kfz-Spannungsprüfer!

Achtung, wichtig!

Aber jetzt kommt ein wichtiger Punkt:

Ohne das erwähnte Multimeter oder einen Spannungsprüfer (z. B. Duspol) nichts anfassen! Ihr müsst unbedingt den Pluspol des Steckplatzes im Sicherungskasten finden. Wenn der Sicherungshalter falsch eingebaut ist, ist die Dashcam nicht abgesichert und das kann im schlimmsten Fall zu einem Kabelbrand führen!

Ein besonders wichtiger Punkt, der im Artikel hervorgehoben wird, ist die Sicherheit bei der Installation. Ohne ein Multimeter oder einen Spannungsprüfer (wie einen Duspol) sollte man keinesfalls mit der Fahrzeugelektrik in Berührung kommen. Es ist absolut notwendig, den Pluspol des Sicherungssteckplatzes im Sicherungskasten korrekt zu identifizieren. Ein falscher Anschluss kann dazu führen, dass die Dashcam nicht ordnungsgemäß abgesichert ist, was im schlimmsten Fall einen Kabelbrand verursachen könnte.

Erklärung

  • Die eine Seite des Sicherungssteckplatzes ist der Eingang, hier liegt immer Spannung an.
  • Die andere Seite ist der Ausgang, der zum Gerät führt.

Wenn man den Adapter verkehrt herum einsteckt, liegt am Ausgang des Adapters direkt Dauerspannung an – ohne die eingesteckte Sicherung zu durchlaufen!
Das nicht gut!

Der Einbau – Schritt für Schritt

Zuerst schauen wir, ob wir das Hardwire-Kit überhaupt problemlos verbauen können. Beim Nissan Leaf befindet sich der Sicherungskasten links im Armaturenbrett, das sieht man, wenn man die Tür öffnet.

Installation Hardwire-Kit

Das Set besteht aus einigen Sicherungshaltern und einem Spannungswandler (Netzteil). Der Spannungswandler ist dafür da, die Spannung der Autobatterie (meist 12 Volt) auf die Spannung zu reduzieren, die die Dashcam benötigt (oft 5 Volt). Die Sicherungshalter sind dafür da, das Hardwire-Kit aus dem Sicherungskasten des Autos mit Strom zu versorgen, ohne die Sicherungsplätze oder Kabel zu beschädigen.

Ich habe den Sicherungsadapter für die Zündungsspannung in die 12V-Steckdose („Power Socket“, „Zigarettenanzünder“) gesteckt. Damit schaltet sich die Dashcam ein, sobald das Auto läuft. Hier kommt das gelbe Kabel vom Netzteil rein.

Die Leitung für das Dauerplus habe ich in den Sicherungshalter der Innenraumbeleuchtung („Room Lamp“) gesteckt. Dieser Anschluss ist für die Parkraumüberwachung, dahin kommt das rote Kabel vom Netzteil.

Das schwarze Kabel mit der Öse für die Masse habe ich mit einer Schraube an einer blanken Metallstelle im Sicherungskasten befestigt. Wichtig ist ein guter Kontakt, also eventuell Farbe entfernen!

Die originale Sicherung, die man vorher herausziehen muss, kommt dann in den freien Steckplatz des jeweiligen Sicherungsadapters und sichert den originalen Verbraucher wieder ab. Die Dashcam wird über die bereits vormontierte Sicherung im Sicherungsadapter versorgt. So ist sichergestellt, dass sowohl der ursprüngliche Stromkreis als auch die Dashcam separat abgesichert sind.

Die Bananenstecker des gelben und roten Kabels habe ich jeweils mit einem Kabelbinder gesichert, damit die Verbindung hält.

Das Ganze habe ich mit Kabelbindern ordentlich gebündelt, damit im Sicherungskasten alles halbwegs aufgeräumt ist.

Das Netzteil passte gut in einen freien Raum unter dem Sicherungskasten, ohne dass es während der Fahrt klapperte.

Dashcam montieren

Bevor wir uns an die Kabelführung machen, stand erst mal die knifflige Frage im Raum: Wo genau soll das gute Stück eigentlich hin?

Die Dashcam soll natürlich möglichst viel von der Straße (und weniger vom Himmel!) im Blick haben und trotzdem möglichst weit oben angebracht sein, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Gleichzeitig darf sie aber das Sichtfeld nicht stören. Und das Display sollte man idealerweise noch erkennen können, genauso wie den Notauslöseknopf, um das Video zu sperren.

Viele Dashcams werden mit einem Klebepad oder einem Saugnapf befestigt. Diese wird mit einem Klebepad auf einem abnehmbaren Sockel an der Windschutzscheibe montiert. Aber denk dran, die Windschutzscheibe muss vor der Anbringung gründlich gereinigt werden, damit die Dinger sicher halten.

Ach ja, und zum Wechseln der Speicherkarte muss das Ding natürlich auch zugänglich sein – bei der GKU geht das zum Glück, indem man die gesamte Dashcam seitlich nach rechts rauszieht. Dieser Bereich muss also frei gehalten werden.

Bei uns passte die Dashcam perfekt rechts links hinter den Innenspiegel.

Im Lieferumfang war eine 64 GB Speicherkarte enthalten, die auch einige Wochen völlig unauffällig ihren Dienst verrichtet hat. Ich habe sie dann aber gegen eine SanDisk mit 128 GB ausgetauscht.

Die Kabelführung

Das USB-C-Kabel der Dashcam habe ich unter der Verkleidung der Sensoren am Innenspiegel entlang und dann im Spalt zwischen Windschutzscheibe und Dachhimmel zur A-Säule geführt, um schließlich unter der Türdichtung zum Sicherungskasten zu gelangen.

Für unseren Nissan Leaf war das USB-C-Kabel eigentlich etwas zu lang. Man hätte es kürzen und mit neuen Steckern versehen können, aber da es schnell gehen sollte und im Sicherungskasten genug Platz war, habe ich es so gelassen.

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Hintere Dashcam montieren

Okay, dann mal ran an die Heckkamera-Verkabelung! Das Kabel für die hintere Knipse muss irgendwie nach ganz hinten. Wenn Ihr Euch für eine Dual-Dashcam entscheidet, die sowohl die Front als auch das Heck des Fahrzeugs aufzeichnet, muss man das Kabel für die hintere Kamera irgendwie nach hinten verlegen. Das kann je nach Fahrzeugmodell eine etwas knifflige Aufgabe sein. Oft muss man dafür Verkleidungen im Innenraum entfernen, um das Kabel entlang des Dachhimmels oder des Bodens zu verlegen und es so unsichtbar wie möglich zu machen. Ich habe dieses Problem in allen unseren Autos bisher so gelöst:

Am besten versteckt Ihr das Kabel oberhalb der Türrahmen entlang, zwischen der Verkleidung und dem Dachhimmel, bis zur Kofferraumklappe.

Dort solltet Ihr das Kabel mittig aus der Verkleidung herausführen, und zwar dort, wo die Dashcam später direkt an die Verkleidung der Heckklappe oder die Innenraumverkleidung geklebt wird – je nachdem, was bei Eurem Auto besser passt.

in zu langes Kabel könnt Ihr vorsichtig in die Verkleidung der C-Säule schieben. Aber Achtung: Lasst das Kabel unbedingt noch lang genug! Die Heckklappe muss sich ja noch öffnen lassen, ohne dass Ihr die Dashcam abreißt. Das Kabel soll natürlich auch nicht lose im Blickfeld rumhängen.

Und ganz wichtig: Auch die Heckkamera soll ebenfalls nicht den Himmel filmen, sondern das Verkehrsgeschehen hinter Euch. Achtet außerdem darauf, dass die Kamera im Wischbereich des Heckwischers und im Bereich der Heckscheibenheizung schauen kann. Die Heizdrähte stören meistens weniger, als man denkt. Je näher die Linse an der Scheibe ist, desto weniger Probleme hat der Autofokus, die Heizdrähte versehentlich zu fokussieren.

Die verbaute Dashcam

Nachdem die GKU D600Pro Dashcam nun ihren Platz im Leaf gefunden hat, muss ich sagen: qualitativ spielt sie in einer ähnlichen Liga wie meine vorherigen Modelle von 70mai (die ja bekanntlich zu Xiaomi gehören). Das coole Feature ist natürlich die Dual-Kamera, die mit 4K nach vorn und 2,5K nach hinten aufzeichnet.

Die dazugehörige App namens „JarvisCam“ ist gut zu bedienen, und die (nicht permanenten) Daten-Einblendungen im Video sehen tatsächlich ein wenig nach Iron Man aus – ziemlich witzig! Einziger kleiner Wermutstropfen: Eine Desktop-App für den PC gibt’s leider nicht.

Die Bildqualität der GKU D600Pro ist selbst nachts wirklich brauchbar, wobei die Heckkamera im direkten Vergleich etwas weniger lichtstark ist. Insgesamt ist diese Dashcam keine High-End-Lösung, bietet aber ein ganz hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Gekauft habe ich sie, weil sie immer wieder für unschlagbare 75 EUR im Angebot ist. Für diesen Kurs ist die gebotene Leistung meiner Meinung nach top, da konnte ich nicht widerstehen!

Warum eine Dashcam?

Ganz einfach: zu Eurem eigenen Schutz! Schaut Euch doch mal auf einschlägigen Dashcam-Kanälen um. Es ist echt erschreckend, wie oft Unfallgegner die Schuld abstreiten – egal ob beim Spurwechsel, beim Wenden oder beim Rückwärtsfahren. Und gerade wenn in der anderen Karre mehrere Leute sitzen und Ihr allein unterwegs seid, wird die Dashcam zu Eurem unbestechlichen Zeugen.

Dabei ist so eine Dashcam günstiger als jede Versicherung und bietet Euch in vielen Situationen Schutz: vvon der Klärung der Schuldfrage bei unklarem Unfallhergang über die Ermittlung von Unfallflüchtlingen und die Dokumentation von Vandalismus bis hin zur Rekonstruktion von Unfällen mit Personenschaden oder Wildunfällen.

Besonders beim Thema Versicherungsbetrug, der oft Leute trifft, die allein fahren, Fahranfänger oder ältere Menschen, kann eine Dashcam Euch echt wertvolle Beweise liefern. Und ganz ehrlich, mit Euren Aufnahmen könnt Ihr auch mal anderen helfen, wenn Ihr Zeugen bei Unfällen oder bei Parkremplern mit Fahrerflucht werdet.

Ganz kurz zu den rechtlichen Aspekten: Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass Dashcam-Aufnahmen im Einzelfall als Beweismittel bei Unfallhaftpflichtprozessen zulässig sein können, da Verkehrsteilnehmer sich der Beobachtung aussetzen und oft Beweisnotstand herrscht.

Mehr Infos? „Warum eine Dashcam?

Warum eine Dual-Dashcam?

hr habt nicht nur das Geschehen vor Eurem Auto im Blick, sondern auch alles, was hinter Euch passiert. Das ist besonders nützlich, da viele Unfälle eben nicht nur von vorn kommen. Man weiß schließlich nie, was im Straßenverkehr so alles passieren kann.

Was denkt Ihr?

Und? Habt Ihr jetzt auch Bock, Eure Karre mit einer Dashcam auszustatten? Oder habt Ihr vielleicht schon Erfahrungen mit der GKU D600Pro oder anderen Modellen gemacht? Teilt Eure Meinungen und Tipps gerne in den Kommentaren!

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Über den Autor

Hessi

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

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