Von Sperrmüll und zurückgelassenen Türen

Wir bestellen Sperrmüll, weil sich wieder einiges angesammelt hatte, was zu sperrig für den normalen Hausmüll war. Aber Sperrmüll ist schon lange kein Sperrmüll mehr …

Früher®

Erinnert sich noch jemand an die guten alten Zeiten, als man noch nicht ein halbes Master-Studium abschließen musste, wenn man sich mit etwas befasste, was sich innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände befand?

Alles wird in der heutigen Zeit überreglementiert und zu Tode verwaltet. Ein Ende dieser Abwärtsspirale ist auch nicht abzusehen.

Jetzt klinge ich wie ein besorgter, querdenkender Bürger und treuer AfD-Wähler? Nichts liegt mir ferner als diese rechtsradikalen, volksverhetzenden Spacken! Die haben weder Bildung noch Empathie oder auch nur einen Funken Menschlichkeit. Das sind einfach nur polemische Egozentriker voller Angst vor Veränderung, sonst nichts.

Was ist Sperrmüll?

Aber wieder zum Thema Sperrmüll. War Euch bewusst, dass eine Zimmertür kein Sperrmüll ist? Die ist außen aus einer dünnen Holzschicht und innen aus Pappe. Noch zwei Metallbeschläge, ein Schloss und eine Drückergarnitur. Woher kennt Ihr das? Richtig! Von Ikea! Jeder Schrank ist so aufgebaut, oder dachtet Ihr, dass ein Pax-Schrank aus „massiver“ Spanplatte sei? Nein! Jedes Brett ist innen mit Pappwaben gefüllt. Aussen ist dann noch ein Plastikfunier. Nicht sonderlich umweltfreundlich, aber sperrmülltauglich.

Unsere alten 1960er-Jahre Türen sind wie Ikea-Schränke aufgebaut. Nur eben umweltfreundlicher, da ohne Plastiküberzug. An der Größe der Türen kann es auch nicht liegen, denn jeder Pax-Schrank ist viiiiiiel höher und ähnlich tief.

Am Ende war der riesige Doppel-Lattenrost mit großen Metallaufstellern und die riesige Doppelmatratze voller Metallfedern weg, aber die Türen lagen noch da.

Ich bin dumm!

An welcher Stelle mache ich gerade einen Denkfehler? Mir leuchtet nicht ein, was an Zimmertüren umwelttechnisch schlimmer ist, als an Ikea-Schränken oder Matratzen?

Liegt es daran, dass eine Tür fest mit dem Haus verbunden ist? Mir sagte mal ein Mitarbeiter, dass all das Sperrmüll sei, was herausfalle, wenn man ein Haus auf den Kopf stellen und schütteln würde.

Die Zimmertüren würden garantiert aus den Angeln rutschen. Ikea-Schränke aber nicht! Warum nicht? Weil die fest mit der Wand verschraubt werden müssen! Steht in der Anleitung! :-)

Umweltschutz am Arsch!

Aber für mich ist die ZAW ohnehin ein Synonym für Willkür und Kundengängelung geworden. Gut, Kundengängelung ist nicht treffend, denn die ZAW sieht uns ja nicht als Kunden an. Gibt es einen Begriff für Zwangskunden? Ich weiß es nicht.

Was machen wir nun mit den Türen? Das bleibt unser sahniges Geheimnis. Ich werde die jedenfalls nicht mit unserem 2,2 Tonnen schweren, mit flüssigen Dinosauriern betriebenen Coalrunner diese Türen zum Bauhof bringen. Zumindest wird eine Tür eine Arbeitsplatte für die Waschmaschinen.

Ich entsinne mich: Ich wollte doch eine Petition gegen die ZAW starten, wenn die nicht private gelbe Tonnen akzeptiert. Die Verträge der Gemeinde mit denen laufen doch Ende des Jahres aus. :-)

Die Türen stehen jetzt jedenfalls wieder oben vor der Tür:

Über den Autor

Hessi

Michael "Hessi" Heßburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

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