Ich habe die Einfahrt mit dem Hochdruckreiniger vom Grünbewuchs entfernt, während ich auf ein Paket wartete. Dadurch wurden auch jede Menge kleine Steinchen und Erde, alles, was sich in den Pflasterfugen sammelte, mit herausgespült. Das hatte zur Folge, dass die Ablaufrinne vor der Garage verstopfte.

Mein vor einem Jahr selbstentworfenes Sieb filtert natürlich keinen feinen Dreck, was, wie erwähnt, zur Folge hatte, dass die Rinne vor dem Garagentor komplett volllief, das Wasser bereits übertrat und in die Garage / den Keller zu laufen drohte. Da der Ablauf direkt über dem Hauptabflussrohr des Hauses verlief und daher nicht auszuschließen war, dass auch dieser verstopft wäre, bekam ich langsam Panik.
Im Nachhinein ist das natürlich unbegründet, aber wir haben an diesem Haus so viele ungewöhnliche Lösungen zur Bekämpfung von Symptomen statt der Ursachen erlebt, dass ich mit dem Schlimmsten rechnete.
Plan

Der Plan kann so nicht ganz stimmen. In der Garage ist eine Grube aus der ich es Plätschern hörte. Während der Sanierung hatte ich einmal hineingesehen und war erstaunt, dass sie knochentrocken war. Aber irgendwie muss das Abwasserrohr dort zugänglich sein. Oder dort ist ebenfalls ein Ablauf? Bei Gelegenheit schaue ich hinein, im Moment stehen dort … Dinge auf den dicken Abdeckbohlen drauf. Wir hatten vorgestern Sperrmüll, was der Garage gutgetan hat, aber sie wurde davon nicht ordentlicher.
Panik
Kann man den Siphon herausbekommen? Er ist ca. 45 cm tief im Boden und die Ablaufrinne ist ganz seltsam mit zerbröseltem Beton ausgekleidet, sie aus wie selbst gemacht – was es vermutlich auch ist. Das Fallrohr ist oben von einem Betonrand abgedeckt. Wenn ich im Rohr stochere, kann ich zwar eine weiter unten eine Kante ertasten, aber nichts, was auf einen Mechanismus hindeutet, mit dem man etwas lösen und herausziehen könnte.

Der Filter und dieses Bild sind jetzt ein Jahr alt. Der Filter sieht immer noch top aus, aber die Rinne hat in der Zeit mehr gelitten, als man meinen könnte. Die muss dringend restauriert werden. Wie so vieles am Haus.
Ich spülte den Ablauf mit Wasser, das ich immer wieder abschöopfte, setzte gar den Hochdruckreiniger ein, um den Dreck im Ablauf aufzuwirbeln und freundete mich schon mit dem Gedanken an, den Notdienst zu rufen. Aber da ich zahllose Videos von Kempinger gesehen hatte, wusste ich, dass ich so schnell nicht aufgeben sollte. Trotzdem war ich durch die Herangehensweise aus den Videos zu sehr auf Spiralen fixiert.
Die gab es natürlich im Haus. In Groß und Klein, zusammen mit ewig vielen defekten Schmutzwasserpumpen. Alles noch vom Vorbesitzer. Warum hatte er die wohl? Richtig! Von seiner dauernden Symptombekämpfung.
Lösung
Als alles nichts half und ich schon echt am Verzweifeln war, fiel mir unser Nass-Trockensauger ins Auge, der in der Garage steht. Nichts Dolles, aber der saugt sehr ordentlich. Wenn ich die Steinchen und den Sand nicht herausspülen kann, kann ich sie vielleicht heraussaugen?
*SCHLORZ!*
Es rumpelt im zuckenden Schlauch und … Rohr frei! Das Wasser fließt gurgelnd ab!
HURRA!
Ich spülte und saugte mehrfach nach, was immer schwieriger wurde, weil das Wasser schneller abfloss, als der Sauger saugte.
Egal. Was ein ungeplantes Drama! 1,5 Stunden meines Lebens wieder mal sinnlos Panik geschoben.
Fazit: Der Garagenboden und die Rinne sehen echt übel aus. Die Garage war der einzige Raum im Keller, der keinen neuen Boden aus Fließestrich bekam und gestrichen wurde. So kann ich nicht einmal eine Reihe von Schwerlastregalen korrekt aufbauen, die drei, die es gibt, sind schon so krumm und schief.
Ginge es mit rechten Dingen zu, müsste ich den Boden sanieren, bevor wir die Garage als Werkstatt einrichten können. Die korrekte Lösung wäre es, den gesamten dünnen Betonboden zu entfernen, mindestens 25 cm tief ausschachten, den Boden verdichten, eine Tragschicht aufbringen und dann eine stahl- oder stahlfaserarmierte Botenblatte aufzubringen.
Ein Betonmischer kann doch sicher rückwärts die Einfahrt … nein, kann er nicht. Tschüss Stahlfaserbeton, hallo Ausgleichsmasse.