IT-Ecke: noch mehr Updates

Aus einem Impuls heraus ging ich abends noch in den Keller, griff zur Flex und zerschnitt die letzten drei Lochwände. Die IT-Ecke ist nur umlaufend gelb.

Auf der „alten“ Seite hatte ich nie geplant, eine Lochwand anzubringen. Umso erfreuter war ich, dass eine 120 cm breite Lochwand exakt in die Ecke zwischen dem 10"-Netzwerkschrank und der Wand passte.

Es ist nämlich nicht so einfach, den Netzwerkschrank wieder abzuschrauben, wenn erst einmal alle Leitungen in den Patchfeldern aufgelegt sind. Man müsste ihn leerräumen, um an die Schrauben zu kommen.

Einen anderen Platz kann man dann aufgrund der vorgegebenen Länge der Leitungen auch nicht mehr finden.

Links ist der Zugang zum Kamin, den der Schornsteinfeger jedes Jahr benutzt. Weiter nach links kann ich den Netzwerkschrank also nicht rücken, ohne dass sich der arme Mann den Kopf stößt. Der Schrank hängt also dort, wo er ist, einigermaßen gut.

Wie weit kürzen?

Ich überlegte, die Lochwände so weit zu kürzen, dass der neue Netzwerkschrank für das NAS direkt an der Wand hängt, die Lochwände also 80 cm breit wären. Aber das sieht doof aus. 111 cm sind einfach größzügiger, die Wand soll über die gesamte Breite bedeckt sein.

Traglast eines Dübels

Erst befestigte ich den neuen Schrank auf meine bisherige Art an der Lochwand. Die Löcher haben eine Bohrung von 5 mm, also schnitt ich mit einem 6er-Gewindeschneider (aus dem Action, woher sonst?) ein Gewinde in die Löcher. Das Blech ist mit 1,5 mm Stärke leidlich dafür geeignet, leichte Lasten, wie Mini-PCs oder Router, auf diese Art zu tragen.

Auch der Serverschrank hielt mit dieser Technik. Aber das war mir zu labberig, denn die Lochwand ist an sich ja etwas flexibel. Alle unsere Daten so wabbelig aufzuhängen, erschien mir nicht zielführend. Also nahm ich den Bohrhammer und einen 6er-Bohrer und jagte den direkt durch die vorhandenen Löcher in die dahinterliegende Wand.

Ein 6er-Dübel hat eine Traglast in der Kellerwand von etwa 200 kg. Mit deren vier kann man einen Kleinwagen an die Wand spaxen – das sollte für einen 10" Serverschrank mit ein paar HDDs also reichen. :-)

Und weiter?

Ich habe weiter an meinem NAS-Gehäuse gearbeitet. Unsere Daten sollen ja sicher sein. Das Lüftungskonzept habe ich geändert. Die Seitenteile sind nun geschlossen und ich entwarf eine Aufnahme für Lüfter von 80 bis 140 mm. Ideal halte ich aber zwei 92 mm Lüfter für dieses Gehäuse.

Wer seine HDDs unbedingt passiv kühlen will, der kann das auch tun. Für die Lüfterschublade habe ich auch eine Blende für die passive Luftzufuhr gebaut. Die Temperaturen muss man eben im Auge behalten.

Weiterhin habe ich Lichtleiterkanäle für die LEDs an der Backplane entworfen, die die Signale an die Front des Gehäuses weiterleiten.

 

Ich habe das Gehäuse um zwei Dinge herum entworfen: die vorhandene Backplane und ein nettes NAS-Gehäuse vom User heron auf Printables. Das hatte mir optisch gefallen. Klar, die Abstände passten nicht und am Ende blieben davon aber nur noch die Caddys übrig. Und die musste ich wegen der Lichtwellenleiter kürzen. Außerdem war mir das zu viel Material, das isoliert ja. Also versah ich es mit Löchern. Und natürlich noch mit einem Griff. Ich werde es trotzdem als Remake seines Cages bezeichnen, denn die Grundidee und das bereits funktionierende Design halfen ungemein.

Es ist nicht leicht, ein solches Design nur um eine Backplane herum zu entwerfen. Aber mit diesen beiden Vorgaben war es am Ende doch machbar. Am liebsten hätte ich natürlich ein originales HDD-Cage gekauft, aber das gibt es nicht, denn es ist wohl fester Bestandteil des Servergehäuses.

Klar, jetzt kann man trefflich darüber diskutieren, ob ich nicht einfach ein fertiges NAS für das Geld, das ich über die Monate in dieses Projekt hineinsteckte, hätte kaufen können. Nun, ein 12 oder 16 Bay-NAS ist richtig teuer. Die Preise beginnen ab 3.000 EUR. Ohne HDDs wohl bemerkt! Und auch nur für SATA-HDDs! Will man auch SAS HDDs verwenden können, fangen die Preise bei 7.700 EUR an. Noch Fragen?

Überschlagen der Komponenten, die ich bisher gesammelt habe:

KomponentePreis (EUR)Status
Acer 4640G37bereits gekauft
2 x Backplane23bereits gekauft
Adaptec 7160534bereits gekauft
4 x SAS-Kabel40bereits gekauft
PCI-E-Verlängerung10bereits gekauft
Server Netzteil Platinum30bereits gekauft
Stromkabel Backplane12bereits gekauft
12 HE 10" Serverschrank30bereits gekauft
1 Spule mattes HS PETG8bereits gekauft
Lichtwellenleiter10noch zu kaufen
4 x Lüfter NAS28noch zu kaufen
ESP32 smarter Fancontroller25noch zu kaufen
GESAMT287

Zweihunnertachzigwas? OMG! :-(
Ja, das ist eine Menge Holz. Ich bin eben selbst erschrocken! Aber immerhin 7.413 EUR gespart! :-) Und die ganze Übung soll dazu dienen, dass wir unsere wichtigen persönlichen Daten sicher aufbewahrt wissen. Fotos, Videos, Dokumente.

Ja, RAID ist kein Backup – dafür muss ich mir auch nicht ein Konzept überlegen. Mir schwebt das Speichern im Gartenhaus vor, aber das ist nicht beheizt oder auch nur gedämmt. Ein manuelles Backup erstelle ich sicher nie, das muss automatisch laufen. Vielleicht reicht ein Raspi mit einer USB-HDD als Backup in der Garage oder im Vorratsraum?

Oder ich lagere den zu meiner Schwiegermutter aus? Backup hier einmal erstellen und die Daten nachts nur replizieren? Kann man mit ihren Daten umgekehrt auch machen. Ja, das klingt wie ein Plan!

War's das?

Nein, ist klar. Der Serverschrank muss noch ordentlich bei lackiert werden und die Kabel müssen neu verlegt werden. Eine Fritte mit PSTN muss noch her. Das SAT>IP Zeug muss noch weg, leitet eh nur Blitze in die IT-Ecke (pfffrt! Wenn ein Blitz in einem Baum neben dem Haus einschlägt war es das eh mit unseren elektronischen Geräten).

Ich muss noch ein Patchfeld in den neuen Serverschrank einbauen, das mit dem alten Netzwerkschrank verbunden ist. Für die Leitungen muss ich noch Halterungen ohne Ende drucken.

Es wird aber. Ich wollte vor der Geburt Lorenz' so viel wie möglich von diesen zeitraubenden und fehlerträchtigen Aufgaben erledigen.

Über den Autor

Hessi

Hessi

Michael "Hessi" Hessburg ist ein erfahrener Technik-Enthusiast und ehemaliger Informatiker. Seine Website, die er seit über 25 Jahren betreibt, deckt vielfältige Themen ab, darunter Haus & Garten, Hausrenovierung, IT, 3D-Druck, Retrocomputing und Autoreparatur. Zudem behandelt er gesellschaftspolitische Themen wie Datenschutz und Überwachung. Hessi ist seit 20 Jahren freiberuflicher Autor und bietet in seinem Blog fundierte Einblicke und praktische Tipps. Seine Beiträge sind sorgfältig recherchiert und leicht verständlich, um Leser bei ihren Projekten zu unterstützen.

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